Selena hatte es geschafft. Ich trug eine ihrer hautengen schwarzen Skinny-Jeans, Sandalen mit Absatz - meiner war allerdings nur halb so hoch wie Selenas - und tatsächlich ein rosafarbenes Top mit ein paar Pailletten. Selena fand, dass ich, Achtung Zitat, „fabelhaft aussehe", ich kam mir aber ziemlich overdressed vor.
Allerdings... als ich neben Selena, die ein Cocktailkleid trug, stand und in den Spiegel schaute, kam mir mein Outfit im Vergleich zu ihrem sogar okay vor. Wenigstens hatte sie mich nicht gezwungen, irgendetwas Kompliziertes mit meinen Haaren anzustellen, und so hatte ich mir lediglich die Haarsträhnen, die mir sonst immer ins Gesicht gehangen hatten, mit einer Klammer am Hinterkopf fest gemacht.
Make-up trug ich auch nicht wirklich, nur Concealer, um meine Augenringe zu verstecken und ein wenig Lipgloss. Bis auf Wimperntusche besaß ich sowieso nicht mehr Make-up-Produkte, wieder mal ganz im Gegensatz zu Selena.
Der Club, in den Kyle unbedingt wollte, war nur zwei Straßen von Selenas und Jasons Wohnung entfernt, also konnten wir zu Fuß hingehen. Vor der Eingangstür des Clubs, über der in Neon-Leuchtbuchstaben die Worte SKYFALL prangten, trafen wir auf Darcy und Kyle, die ein wenig weiter weg wohnten und mit dem Bus gekommen waren. Später hatten sie vor, sich ein Taxi zu rufen, während ich mit Selena und Jason auch wieder zu Fuß zurück gehen würde.
Genau wie Selena trug Darcy ein Kleid, allerdings sah ihres nicht ganz so overdressed wie Selenas aus. Zu Selenas Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass ihr ihr Cocktailkleid stand, auch wenn ich mich fragte, wie sie so etwas nur anziehen konnte. Ich würde es nie verstehen.
„Lass uns feiern!", rief Kyle zur Begrüßung, nahm Darcy und mich bei der Hand und zog uns in den Club, aus dem laute Popmusik dröhnte. Ich warf Jason einen hilfesuchenden Blick zu, doch mein großer Bruder grinste mir nur frech ins Gesicht und folgte uns mit Selena, die auch keine Anstalten machte, mich aus der Gewalt von Kyle zu befreien. Das konnte eine lange Nacht werden und ich war mir sicher, dass ich mir während des Abends noch ziemlich oft wünschen würde, ich hätte nicht so direkt zugestimmt.
Zugeben musste ich allerdings, dass der Club von innen echt atemberaubend aussah. An der rechten Längsseite befand sich eine riesige, moderne Bar mit vielen bequem aussehenden Barhockern und genügend Barkeepern, damit kein Gast lange auf seinen Drink warten musste. In der Mitte befand sich die etwas erhöhte Tanzfläche - natürlich mit einer riesigen Diskokugel in der Mitte -, die von bunten, sich bewegenden Scheinwerfern beleuchtet wurde. Der Club war für meinen Geschmack fast ein bisschen zu voll, auf der Tanzfläche tummelten sich so viele Menschen, dass man wahrscheinlich gar nicht in die Mitte gelangen konnte, ohne die Hälfte der Tanzenden im Weg anzurempeln.
Links und etwas weiter im Hintergrund befanden sich noch einige Sitznischen mit gepolsterten Bänken, an die man sich zurückziehen konnte, sofern man einmal eine Pause von den vielen Leuten auf der Tanzfläche brauchte. Die meisten Personen, die man allerdings in den Sitznischen vorfand, waren Pärchen, die entweder flirteten oder schon hemmungslos rumknutschten.
Ich sah, wie Selena die Lippen bewegte, doch konnte nicht verstehen was sie sagte, da die Musik in meinen Ohren dröhnte. Die anderen schauten sich auch nur verständnislos an, woraufhin sie uns näher zu sich ran zog und und uns die Worte fast schon entgegen schreien musste, damit wir sie verstehen konnten.
„Ich hab' gesagt, lass uns tanzen!" Darcy nickte zustimmend und gemeinsam bahnten wir uns einen Weg zu einer Stelle auf der Tanzfläche, an der tatsächlich noch Platz für fünf weitere Tänzer war.
Auch wenn ich eigentlich nicht so oft aus mir herauskam, hatte ich Tanzen schon immer geliebt. Dabei ging es nicht nur ums Können, sondern einfach darum, die Musik zu fühlen, und sich darin zu verlieren. Wenn ich tanzte, dachte ich nicht darüber nach, wie ich meinen Körper zur Musik bewegte, es passierte einfach.
Genau wie jetzt. Auch wenn ich mich oft weigerte, feiern zu gehen, sobald ich einmal auf der Tanzfläche stand, war ich wie in einer anderen Welt und hatte echt Spaß.
Selena grinste mich an, als sie mein Gesicht sah, also nahm ich an, dass man sehen konnte, wie viel Spaß ich hatte, als ich mit meinen Freunden auf der Tanzfläche meine Rückkehr feierte.
Heyy❤
Auch wenn das hier erst das fünfte Kapitel ist, wollte ich mich schon einmal bei den Personen bedanken, die meine Geschichte lesen, für sie voten und sogar kommentieren. You really make my day!❤
Und zu Alex Grayson... Ich weiß, dass er bisher immer noch nicht persönlich aufgetaucht ist, aber das wird sich im nächsten Kapitel definitiv ändern!😏
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Trying not to love you
RomanceVier Jahre können eine echt lange Zeit sein, in der sich alles ändern kann - oder eben auch gar nichts. Das stellt zumindest Elena Spencer fest, als sie nach einem vierjährigen College-Aufenthalt wieder nach New York zurückkehrt. Ihre Freunde sind i...