Chapter 3

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„Bitte klappen sie die Tische hoch und bringen Sie ihre Sitze in eine aufrechte Lage. Wir werden in Kürze zum Landeanflug ansetzen."

Meine Stimmung besserte sich merklich, als ich die Stimme durch die Lautsprecher des Flugzeugs hallen hörte. Endlich würde ich mein geliebtes New York wiedersehen. Meine Freunde und meine Familie hatten mich zwar am anderen Ende des Landes besucht, aber meine Heimat hatte ich trotzdem vermisst, ich war nun mal New Yorkerin durch und durch. Natürlich freute ich mich auch auf meine Freunde. Ich wollte Selena und Jason bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen und, was bisher noch keiner wusste, wieder nach New York ziehen.

Nachdem das Flugzeug endlich gelandet war, ich aussteigen konnte und meinen Koffer vom Band genommen hatte, suchte ich die weitläufige Eingangshalle nach der dunkelhaarigen Gestalt meines Bruders ab, doch ich fand ihn ziemlich schnell, da er über die Köpfe der anderen herüber ragte.

„Jason!", rief ich, zog meinen schweren Koffer hinter mir her und lief auf das nun strahlende Gesicht meines Bruders zu, der mich auch entdeckt hatte und mir entgegen gehastet kam.

Kurz vor ihm ließ ich meinen Koffer achtlos stehen und warf mich mit so viel Schwung in seine Arme, dass er - obwohl er mich um einen Kopf überragte - ein paar Schritte zurücktreten musste, um die Balance wiederzufinden.

Die anderen Personen rund um uns herum musterten uns amüsiert, wahrscheinlich dachten sie, wir wären ein Pärchen, das sich nach ewiger Zeit wieder sah, doch mir war in dem Moment alles egal. Es fühlte sich gut an, wieder zuhause zu sein, zuhause in New York.

„Ich hab' dich so vermisst, Schwesterherz", nuschelte Jason in mein Haar und ich drückte ihn noch enger an mich.

„Ich dich doch auch total, großer Bruder." Langsam löste ich die Arme meines Bruders von mir und griff in meine schwarze Handtasche, aus der ich ein mittlerweile zerknittertes Papier heraus zog. Ich hielt es Jason vor die Nase.

„Das ist ein Kaufvertrag... für eine Wohnung in New York!" Ein riesiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du wohnst nur drei Straßen von Selena und mir entfernt! Sie wird sowas von ausflippen, wenn ich ihr davon erzähle! Und... sie wird darauf bestehen, mit dir für Möbel shoppen zu gehen." Er grinste, als er meinen bestürzten Gesichtsausdruck sah.

Im Gegensatz zu meiner modesüchtigen Freundin schlug mein Herz nicht beim Gedanken an Shopping höher. Meistens endeten Trips mit Selena und Darcy in die Stadt damit, dass sie mich überredeten, irgendetwas zu kaufen, das ich nie anziehen oder benutzen würde. Und wenn ich mich nicht überreden ließ, kauften sie es für mich, trotz meines Protests.

„Hoffentlich lässt sie mich erst einmal ankommen, bevor ich direkt shoppen gehen muss. Und ich muss sowieso euch alle erst einmal wiedersehen. Selena, Darcy. Und natürlich auch Kyle."

„Kyle will dich übrigens heute mit den anderen zu unserem neuen Lieblingsclub schleppen, sogar ich muss mit. Selena hat angedroht, unser Schlafzimmer sonst rosa zu streichen und ich würde es ihr sogar zutrauen." Ich lachte laut auf. Die Vorstellung von meinem Bruder, der in einem rosafarbenen Zimmer schlafen musste, war aber auch wirklich zu grotesk.

„Ich traue es ihr auch zu." Selena war schon immer für jeden Spaß zu haben gewesen. „Mum hat übrigens auch angerufen und gefragt, wann sie nach der Arbeit mal rüber kommen kann, aber ich habe gesagt, dass ich zuerst alles einrichten möchte, damit sie nicht den Schlag bekommt. Da muss ich mich also ziemlich schnell drum kümmern. Aber weißt du was, ich gehe sogar freiwillig mit euch feiern, so froh bin ich, euch alle wieder zu haben." Ich grinste, aber Jasons diabolischer Ausdruck, als er zurück grinste, verhieß, dass ich seinen nächsten Kommentar wohl nicht mögen würde.

„Und Alex?" Sofort löste sich mein gute Laune quasi in Luft auf.

„Jase. Du weißt, dass ich nicht plane, ihn wiederzusehen. Er hat mich mittlerweile eh vergessen, und selbst wenn nicht, spielt das keine Rolle." Meine Stimme ließ keinen Widerspruch zu und auch wenn Jason die Augen verdrehte, zog er meinen Koffer neben sich her zum Auto und schnitt das Thema auf dem Weg zu ihm nach Hause nicht mehr an, sehr zu meiner Erleichterung.

Jason rief aus dem Auto aus seine Verlobte Selena an, weswegen ich mir sicher war, dass auch Darcy und Kyle bei Jasons und Selenas Wohnung sein würden, da Selena sie bestimmt anrufen würde.

Und so war es auch.

Trying not to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt