Teil 2

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Als ich wieder aufwache, liege ich in einem weißen Raum.
Rechts neben mir liegt jemand, ein Mädchen, in einem anderen Bett.
Aber dieses Mädchen kenne ich nicht. Plötzlich geht die Tür auf und mehrere Menschen mit einem weißen Kittel kommen herein.
„Guten Morgen Marie. Mein Name ist Debbie und deine behandelnde Ärztin. Wie geht es dir?", fragt Debbie.
„Mir geht's gut, hab nur ein bisschen Kopfschmerzen, aber auszuhalten. Was ist denn passiert?"
„An was kannst du dich denn noch erinnern?", fragt sie mich.
„Nur das ich zuhause ausversehen gegen die Wand gerannt bin und im Park umgekippt bin. Der Rest fehlt."
Debbie erklärt mir: „Du hattest aufgrund des Aufpralls mit dem Kopf, eine Blutung im Gehirn, deshalb bist du später auch bewusstlos geworden. Wir mussten dich in der Klinik hier not-operieren."
Nach ein paar Test und dem „Besuch" bei meiner Bettnachbarin Hannah gingen die Ärzte von der Visite.

Nun liege ich da für eine Weile und wechsel mit Hannah paar Wörter aus.
Wir verstehen uns ziemlich gut und zum Glück ist sie in meinem Alter.
Im Laufe des Tages, kommen meine Eltern und Anna kurz rein mit einer Tasche für mich, aber sie gehen dann wieder, als es spät abends war. Hannah geht kurz raus, um die Beine zu vertreten.

Auf meinem Wecker steht 20:28, als die Tür aufgeht und ein junger Mann hereinkommt. Anhand seiner Kleidung erkenne ich, dass er Sanitäter sein muss.
„Hallo, ich bin Florian Wehr. Wahrscheinlich kannst du dich nicht mehr an mich erinnern, oder?"
„Nein, tut mir leid.", antworte ich.
"Gestern als du in dem Park bewusstlos geworden bist, haben mein Team und ich dich versorgt. Da dachte ich mal, ich gucke wie es dir geht.", erst jetzt fällt mir auf, dass er eine Hand hinter seinem Rücken versteckt, als er eine Schachtel Pralinen und ein kleinen Blumenstrauß zum Vorschein bringt.
„Die sind für dich!"
„Dankeschön, aber das wäre doch gar nicht nötig gewesen."
„Doch, wie geht es dir jetzt?", fragt er.
"Mein Kopf schmerzt zwar bisschen, aber sonst fühl ich mich gut. Und Ihnen?"
"Du kannst mich ruhig dutzen, so alt bin ich doch auch wieder nicht", lacht er und ich steige in sein Lachen mit ein, „nein, alt bist du nicht, das stimmt."

Er setzt sich auf mein Bett und wir unterhalten uns noch ein bisschen, bis er gehen muss. Er steht auf von meinem Bett und will gerade zur Tür, als er sich umdreht und dann mich nach der Handynummer fragt.
Geschmeichelt von seiner Frage, gebe ich ihm meine Nummer, die er sich auf einen Zettel aufschreibt.

Wahrscheinlich hat man als Sanitäter immer Zettel und Stift dabei, oder es war von ihm geplant. Danach geht er dann endgültig mit einem „Tschüss und bis bald.".
Angetan von diesem jungen Mann schlafe ich langsam ein mit dem letzten Gedanken an ihn.

Als ich das nächste Mal meine Augen aufschlage, sind schon kleine Sonnenstrahlen zu sehen, die sich einen Weg durch die weißen Gardinen suchen. Ich reibe mir meine Augen und strecke mich, bis ein Ziehen in meinem Kopf mich verharren lässt.

Autsch. Ach stimmt, Not-Op und nur wegen einer Wand. Wie ich dich liebe Wand.
Da ich noch das Krankenhaus-Hemd anhabe, ziehe ich mir meine Sachen an, die mir meine Eltern gestern mitgebracht hatten und hole mein kleines Kissen aus der Tasche. Mein Lieblingskissen ohne das ich nicht sehr gut schlafen kann. Ohne geht zwar auch, aber halt nicht so gut.
Dann gehe ich raus auf die Flure dieses Krankenhauses. In welchem war ich denn eigentlich? Ich setze mich auf die Stühle, die in einem angrenzenden offenen Raum stehen und schaue dem Klinikalltag zu. Es laufen Ärzte, Pfleger, aber auch Rettungsdienstler in den Fluren des Krankenhauses. Florian. Sanitäter. Sofort schlägt mein Herz etwas schneller. >Er ist aber auch so charmant, witzig und so süß. Gut sieht er ja auch aus.
Er hat aber sicherlich eine Freundin, und verliebt bin ich ja nicht, oder?<
„Ach Quatsch, das redest du dir doch nur ein!", mischt sich mein Inneres Ich ein. „Was interessiert es dich, es war so schön ruhig ohne dich", gifte ich zurück. „Hallo?! Du brauchst einen guten Rat!!"
>Okey es mag merkwürdig klingen, aber ja ich führe manchmal innere Monologe.<

ASDS - Die zwei Besonderen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt