Prolog

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"Attitude.", rief Mister Jankins. Mein rücken war gerade, während mein linkes Bein nach oben ging und ich es einwickelte. Eine meiner Hand verließ dabei die Stange und ich streckte sie nach oben. "Perfektion Juliana! Du siehst aus wie ein Hund der pinkeln will." Ich stöhnte auf. "Nochmal! Du gehst nicht, bevor du es nicht richtig machst." Ich machte es wieder und wieder. 

Mister Jankins hatte mich nie aufgegeben. Er war fest davon überzeugt, dass ich es schaffen konnte. Er war der einzige der je fest an mich geglaubt hatte. In meiner Familie tanzte keiner, außer ich. Auf jeden Fall keiner der mehr lebte, denn Mum war tot. Sie war eine der Weltbesten Tänzerinnen und ich wollte immer so sein wie sie. Das war das einzige was Mister Jankins nie verstanden hatte. 'Jeder hat einen eigenen Tanzstil und deiner ist besonders, strebe nicht deiner Mutter nach. Sei immer du selbst.' Jetzt stand ich hier. Mitten im Regen vor dem Grab meines ehemaligen Ballett Lehrers. Einzelne Tränen hatte auf der Beerdigung den Weg aus meinen Augen gefunden. Es war kein Strom nicht viele, nur ein paar einzelne. Ich strich meine langen blonden Haaren nach hinten. "Nicht ich war was besonderes, sondern sie waren was besonderes. Der Beste Lehrer der Welt.", flüsterte ich und drehte mich um. Ich lief über den Kieselstein Weg. Die Kieselsteine piksten durch meine dünnen Schuhsohlen. Langsam ging ich zum Tor des Friedhofs. Dort wartete Steve, mein Chauffeur. Er öffnete mir die Tür der langen, schwarzen Limousine. "Miss?", sagte er. "Danke.", murmelte ich und stieg ein. Steve lief einmal um das Auto rum und stieg dann bei der Fahrerseite ein. Er startete das Auto und fuhr kurz darauf los. "Steve?", fragte ich vorsichtig. "Ja Miss?" "Können sie bitte einen anderen Sender drauf machen? Ich möchte dieses schrecklichen Rap nicht hören." "Wie Sie wünschen." Kurz auf seine Antwort kroch klassische Musik in meine Ohren. Ich lehnte mich entspannt zurück und genoss die Ruhe. Ich schloss meinen Augen und stellte mir vor, wie ich tanzte. Wie ich genau zu dieser Musik meine Ballettschuhe trug und tanzte. Die Zuschauerreihen gefüllt mit Menschen. Alle Blicke auf mich gerichtet, die Scheinwerfer würden jeden meiner Schritte verfolgen und ich würde dort vorne stehen. Meine Füße würden Schmerzen, aber mich würde es nicht stören. Ich würde einfach nur tanzen, meine Seele wäre endlich wieder frei.

~Nequesse~ 

Premad von memory4u

Tanzen Bis die Füße Brennen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt