I am not me anymore
Ein stechender Schmerz in meinem Kopf, reißt mich aus einem unruhigen Schlaf. Ich versuche blinzelnd die Augen zu öffnen, jedoch sehe ich in den ersten Augenblicken nur alles verschwommen, sodass ich mit den Händen über meine müden Augen reibe.
Das Erste, das ich sehe, sind die dünnen Sonnenstrahlen, die durch die Jalousien am Fenster in den Raum dringen und somit die vielen Staubpartikel erkennbar machen, die in der Luft umherfliegen.
Noch etwas verwirrt setze ich mich langsam auf und bemerke, dass ich zugedeckt auf einer Couch liege. Nachdem ich mich noch einmal im Raum umgesehen habe, erkenne ich das Wohnzimmer von Zac wieder, sodass mir auch die Party von letzter Nacht in den Sinn kommt.
Panisch suche ich mein Handy und bin erleichtert, als ich es in meiner kleinen Tasche finde, die neben der schwarzen Ledercouch auf dem Boden liegt.
Nachdem ich die Uhrzeit nachgesehen habe, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als das ich einfach nur weitergeschlafen hätte. Es ist sieben Uhr morgens und in einer Stunde geht die Schule los.
Erschöpft und mit höllischen Kopfschmerzen lehne ich mich wieder auf die Couch zurück und schließe die Augen. Sobald ich mich an letzte Nacht zurückerinnere ist einiges verschwommen, sodass ich mich auch nicht mehr daran erinnern kann, wie ich auf dieser Couch hier gelandet bin. Ich weiß nur noch, dass ich nach dem Gespräch mit diesen Idiotien Nate wieder nach drinnen gegangen bin und einen weiteren Shot mit Rose gekippt habe.
Nachdem ich mich schließlich dazu bringen kann von der Couch aufzustehen, laufe ich in das Badezimmer, dass sich laut meiner Erinnerung am Ende des Flurs befindet. Ich bin erleichtert, als ich die Tür öffne und ein leeres, sauberes Badezimmer vorfinde.
Mit müden Beinen laufe ich auf das Waschbecken zu und werfe einen zögerlichen Blick in den Spiegel. Okay, ich sehe nur halb so schlimm aus, wie ich erwartet habe. Mein Make up ist nur leicht verschmiert, was jedoch nicht stark auffällt und meine Haare sind leicht zerzaust. Das Einzige, das eigentlich an eine lange Nacht erinnert, sind die dunklen Ringe, die sich deutlich unter meinen grünen Augen abzeichnen. Seufzend spüle ich meinen Mund etwas mit Wasser aus und spritze mir auch etwas kaltes Wasser ins Gesicht, achte jedoch dabei gezielt darauf, mein Augen Make-up nicht zu zerstören.
Als ich gerade wieder auf den Flur laufe, lässt mich ein Geräusch aus der Küche leicht zusammenzucken. In der Hoffnung dort Rose oder wenigstens Zac vorzufinden, folge ich erwartungsvoll dem Geräusch, werde aber schon in der nächsten Sekunde deutlich enttäuscht, als ich Nate dort vorfinde.
Er steht oberkörperfrei mit dem Rücken zu mir vor der Küchentheke und schenkt sich gerade etwas zu trinken ein. Ich habe eigentlich keine Lust mit ihm zu reden und will ihm eigentlich nur aus dem Weg gehen, jedoch habe ich keine Ahnung wo sich Rose zur Zeit aufhält und wie ich nach Hause kommen soll.
„Weißt du zufällig wo Rose ist?", frage ich leicht genervt und verschränke die Arme abweisend vor dem Körper, für den Fall, dass er sich zu mir umdrehen sollte.
„Wieso bist du denn immer noch hier?", fragt er gelangweilt und stellt die Kaffee Kanne, ohne mich nur eines Blickes zu würdigen, beiseite.
Ich verdrehe die Augen und würde am liebsten einfach nur aus dem Raum laufen. „Ich könnte dich dasselbe fragen."
„Ich wohne hier", erwidert er diesmal deutlich genervt.
Okay, der Punkt geht an ihn.
„Wieso bist du eigentlich schon wach?", frage ich, da er eigentlich gestern noch viel mehr getrunken hat als ich und auch unter Drogen stand, sodass ich mir sicher bin, dass er durch den Kater noch mindestens bis mittags schlafen sollte.
„Ich könnte dich dasselbe fragen", äfft er mich nach und dreht sich in diesem Moment mit dem Kaffee Becher in der Hand zu mir um.
Ich will gerade wieder die Augen verdrehen, als mich der Anblick seines Oberkörpers jedoch aus der Bahn wirft. Mit großen Augen starre ich auf seine deutlichen Bauchmuskeln und seine durchtrainierten Arme. Wow, er scheint wohl nichts anderes als Sport zu machen.
Ich kann nicht anders, als seinen Körper erstaunt zu betrachten, als mir jedoch schließlich eine etwas größere Narbe links neben seinem Bauchnabel auffällt.
„Mach doch ein Foto davon, dann kannst du länger drauf starren", unterbricht er mein gaffen und verdreht dabei die Augen.
Ich beginne heftig zu blinzeln und schaffe es dadurch meinen Blick von seinem Körper abzuwenden. Ich sehe wieder zurück in sein perfektes Gesicht und ziehe unbeeindruckt eine Augenbraue nach oben.
„Wow, was besseres als dieser Standart Spruch ist dir also nicht eingefallen?"
„Du bist nervig. Hat dir das eigentlich schon mal jemand gesagt?", erwidert er monoton und läuft auf die Tür zu, die in den Flur führt.
Ich verdrehe erneut die Augen, doch dann wird mir im selben Moment wieder bewusst, dass ich immer noch nicht weiß, wie ich nach Hause kommen soll. „Warte ...", sage ich schnell, sodass er stehen bleibt und mich erwartungsvoll ansieht.
Ich atme hörbar aus und sehe für einen Augenblick genervt zur Decke. Kaum zu glauben, dass ich ihn jetzt um so etwas bitten muss. „Glaub mir, ich würde in diesem Moment jeden Menschen lieber fragen als dich, aber ich habe keine Ahnung, wie ich nach Hause kommen soll. Könntest du mich vielleicht fahren?"
Er zieht verwundert eine Augenbraue nach oben und breitet schließlich die Arme zu beiden Seiten aus. „Seh ich etwa aus, als wäre ich ein Taxi? Sieh selbst zu wie du nach Hause kommst. Das ist nicht mein Problem. Frag doch deinen Dad, ihr versteht euch doch anscheinend so gut", fügt er nach wenigen Sekunden mit einem gehässigen Lächeln hinzu, woraufhin ich ihn nur genervt ansehe.
„Wow okay, vergiss es. Du bist echt so ein Idiot!", sage ich wütend und laufe an ihm vorbei auf den Flur, achte jedoch darauf ihn auf dem Weg mit meiner Schulter anzurempeln.
Ich laufe nach draußen und spüre wie sich die Kälte an meinen Körper haftet. Ich beginne automatisch zu zittern, da ich über meinem schwarzen Top nur eine dünne Lederjacke trage. Dichter Nebel liegt in der Luft und verhindert somit, dass man in die Ferne blicken kann.
Toll, ich bin jetzt echt aufgeschmissen. Ich habe keine Ahnung, wo ich mich genau befinde oder wie ich nach Hause kommen soll. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und lasse meinen Standort ermitteln. Natürlich dauert der Weg nach Hause über eine Stunde zu Fuß.
Frustriert fahre ich mir durchs Haar und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Meinen Dad anzurufen kommt garantiert nicht in Frage. Ich brauche seine Hilfe nicht, da ich gut ohne ihn zurecht kommen kann.
Gerade als ich die Kontakte in meinem Handy durchschaue, wird plötzlich die Haustür hinter mir zugeschlagen, sodass ich mich verwirrt umdrehe.
Nate läuft unbeeindruckt die Veranda herunter und wirft mir nur einen kurzen Blick zu, bevor er direkt auf das Motorrad zusteuert, dass auf dem Parkplatz steht. Ich denke schon für wenige Sekunden, dass er mich nun doch mitnimmt, jedoch steigt er, ohne mich weiter zu beachten, auf sein Motorrad auf und fährt in dem Nebel davon.
Wütend strecke ich ihm den Mittelfinger entgegen, auch wenn ich weiß, dass er das gar nicht mehr sehen kann.
Schließlich entscheide ich mich dazu einen Jungen anzurufen, mit dem ich in den letzten Monaten auf einigen Partys war und bitte ihn mich abzuholen.
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Not Heartbroken
Teen Fiction„Pain makes people change." Als der Blick von Mel das aller erste Mal auf die unverwechselbaren grauen Augen von Nate trifft, weiß sie sofort, dass sie ein Problem hat. Und zwar nicht gerade eins von der kleinen Sorte. Sondern ein ganz gewaltiges Pr...