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I hate getting flashbacks of things
I don't want to remember

Nachdem ich etwa eine halbe Stunde hin und hergerissen war, konnte ich mich letztendlich dazu bringen, nach Hause zu fahren

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Nachdem ich etwa eine halbe Stunde hin und hergerissen war, konnte ich mich letztendlich dazu bringen, nach Hause zu fahren. Am liebsten würde ich das Haus nie wieder betreten, damit ich meinem Vater aus dem Weg gehen kann. Doch gleichzeitig nagt das schlechte Gewissen sofort an mir, wenn ich an Jamie denke.

Mittlerweile müsste er wieder von unserer Tante nach Hause gebracht worden sein, wodurch er nun mit Dad in diesem großen Haus ganz alleine ist. Er ist noch so klein und versteht viele Dinge einfach noch nicht. Normalerweise ist er es gewohnt, seine ganze Familie um sich herum zu haben. Doch dann verliert er plötzlich seine Mom und in den letzten Tagen hat er auch auf gewisse Weise mich verloren und das kann ich ihm nicht mehr länger antun. Ich muss für Jamie da sein, auch wenn dies gleichzeitig bedeutet, dass ich meinem Dad wieder unter die Augen treten muss.

Am liebsten würde ich einfach davonlaufen. Von Dad, meiner Vergangenheit und all den Erinnerungen, die mich täglich verfolgen und den Schmerz in meinem Herzen wieder stärker werden lassen. Doch ich kann und will Jamie nicht zurücklassen.

Außerdem breitet sich ein ungutes Gefühl in mir aus, wenn ich daran denke, dass Jamie seine freie Zeit nun mit Dad verbringen wird. Ich bezweifle zwar stark, dass er die Hand gegen ihn erheben wird, so wie er es bei mir getan hat, doch trotzdem mache ich mir deswegen nicht weniger sorgen. Ich könnte für nichts garantieren, wenn ich mitbekommen würde, wie Dad ihm gegenüber handgreiflich wird. Selbst die Vorstellung daran, wie seine flache Hand auf Jamies weiche Wange trifft, lässt mich am ganzen Körper erschaudern. Automatisch beschleunige ich den Wagen und fahre so schnell wie möglich nach Hause.

Ich kann immer noch nicht ganz begreifen, dass Dad mich wirklich geschlagen hat. Ich hätte meinem Vater so etwas niemals zugetraut. Immerhin hatten wir früher sogar ein ziemlich enges Verhältnis zueinander. Ich konnte immer zu meinem Vater aufschauen und habe ihn sozusagen als Vorbild und als meinen Helden angesehen. Er war für mich damals einfach der Beste, doch nun kann ich ihm nicht einmal mehr in sein Gesicht blicken, ohne Hass zu empfinden.

Mein Vater hat in den ersten beiden Tagen, nachdem ich abgehauen bin, ständig angerufen und mir Nachrichten geschrieben, in denen er sich bei mir entschuldigt hat, doch ich habe alle ignoriert. Was er mir angetan hat, lässt sich nicht einfach durch eine kleine Entschuldigung wiedergutmachen.

Und vor allem ist das, was er Mom angetan hat, einfach unverzeihlich.

Als ich mein Auto in unserer Einfahrt parke, seufze ich frustriert auf, da ich den Wagen meines Vaters auf seinem üblichen Parkplatz stehen sehen kann. Ich hatte innerlich sehr darauf gehofft, dass er noch in der Universität sein würde, damit ich ihm nicht sofort unter die Augen treten muss.  Doch leider lässt sich unser Aufeinandertreffen somit nicht mehr länger aufschieben.

Ich zwinge mich dazu auszusteigen und die wenigen Stufen der Veranda nach oben zu laufen. Sobald ich die Tür öffne, breitet sich wieder ein ungutes Gefühl in mir aus. Mein Herz beginnt rasend gegen meinen Brustkorb zu klopfen, während sich mein Hals zusammenschnürt, sodass es mir schwer fällt, richtig zu atmen.

Not HeartbrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt