ஐ Louis
❉12.Dezember ❉
Ich lag gerade auf dem Sofa und zockte Fifa, als es an der Tür klingelte. 21:45 Uhr, wer zur Hölle wollte um diese Uhrzeit noch etwas von mir? Wer wollte überhaupt im Moment etwas von mir? Genau, niemand. Ächzend raffte ich mich hoch und schlich zur Tür.
Als ich öffnete konnte ich meinen Augen nicht trauen. „Eleanor? Was verschafft mir die Ehre?", sprach ich etwas belustigt, denn sie stand vor mir, als ob sie ausgezogen wäre. „Steht dein Angebot noch?", fragte sie kleinlaut. Ich nickte. „Komm rein. Aber wie kommt dein Sinneswandel?" Sie kämpfte sich an mir vorbei und stellte die Sachen ab.
„Kein warmes Wasser oder überhaupt kein Wasser." Ich verstand nur Bahnhof. „Was?!" „Ein Wasserrohbruch oder so im Hotel." Ich nickte. „Setz dich doch", bot ich ihr an und Eleanor baute sich bedrohlich vor mir auf.
„Nur als Ansage. Du hast mir dieses Angebot, bestimmt nur gemacht, weil du mit mir reden willst. Ich bleibe eine Nacht, maximal zwei. Ich suche mir eine neues Hotel oder irgendetwas in der Art. Du lässt mich in Ruhe und ich schlafe auf der Couch. Verstanden?", betonte sie und schaute mir in die Augen.
„Ja, in Ordnung", wehrte ich schnell ab und machte einen Schritt von ihr weg. Sofort war ich wieder angezogen von ihren braunen Augen und dem Parfüm, was sie immer noch trug. Sophia hatte es ihr damals zum Geburtstag geschenkt, dass wusste ich noch wie heute.
Eleanor hatte mich gleich wieder in ihren Fängen, wenn ich dort überhaupt schon mal rausgekommen war. Aber ich versuchte cool zu bleiben, schließlich hatte ich null damit gerechnet, dass sie doch so schnell vor meiner Türe steht, naja besser gesagt Harrys Türe.
„Willst du einen Tee?", fragte ich vorsichtig nach und schaute dabei zu, wie sich aus den drei Lagen Jacken kämpfte.
„Ich würde lieber warm duschen, meine Füße sind Eisklötze", schimpfte sie und nuschelte irgendwas von Taxifahreren, die sie umbringen wollte.
Ohne große Worte zu verlieren, zeigte ich ihr das geräumige Badezimmer und stopfte mein Chaos schnell in einen der Wäschekörbe.
„Handtücher sind im Schrank, wenn was, ist ruf einfach", ich schloss die Türe hinter mir und musste erst mal tief durchatmen.
Über zwei Jahre hatte ich sie jetzt nicht gesehen, aber es kam mir überhaupt nicht so vor. Innerhalb von ein paar Stunden, war alles wieder da und ich wünschte mir, dass El mir wenigstens einmal zuhören würde. Egal, wie es dann mit uns weiterging.
Es verging eine kleine Ewigkeit, bis El frisch geduscht und in Jogginghose aus dem Bad kam.
„Du solltest im Bett schlafen, es ist albern wenn du auf dem Sofa schläfst", sie schien davon unbeeindruckt und baute sich ein Bett, aus den vielen kleinen Kissen.
Ich wusste nicht, ob es Karma gab oder Schicksal, aber ich wusste, dass ich diese Chance nutzen musste, um mit ihr zu reden. Es war vielleicht meine aller letzte.
„Eine Nacht, Louis. Länger bleibe ich sowieso nicht", funkelte sie mich böse an und wendete sich dann wieder ab. Es tat weh, dass sie so kalt gegen mich war, aber ich hatte es wahrscheinlich verdient.
Später hatte sie sich auf der Couch eingerichtet und suchte auf ihrem iPad nach Hotels, unter ständigem Fluchen.
„Warum gibt es keine scheiß Hotels mehr? So ein Mist."
„Eleanor, du kannst gerne hier bleiben. Auch über die Feiertage", ich lehnte im Türrahmen und sie schaute auf. „Nein, verdammt. Ich will nicht hier bleiben."
„Du hast doch nur Angst, zugeben zu müssen, auch einen Fehler gemacht zu haben." Sie lachte auf. „Ich soll einen Fehler gemacht haben?! Ich? Louis du bist einfach nur unfair, das warst du doch schon immer. Immer dreht sich alles um dich, aber wie es den anderen geht, ist dir doch egal. Vielleicht ist es besser, wenn du gehst", sprach sie trocken und wendete sich wieder ab.
Ich ging, weil ich einer Auseinandersetzung aus dem Weg gehen wollte, aber trotzdem tat es mir weh, dass sie mich so abwies.
In der Nacht dachte ich weiter über uns nach. Wenn wir zusammentrafen, dann war das, wie wenn zwei Bomben explodierten. So musste es also sein, wenn man sich im Streit trennte. Vieles war unausgesprochen und Missverständnisse schwebten nur so durch den Raum.
El wollte darüber nicht reden, damit hatte ich bereits gerechnet, dass sie allerdings so uneinsichtig war...
Ein gewisses Vertrauen musste sie aber noch zu mir noch haben, sonst wäre sie nicht gekommen oder ihr blieb nur die Auswahl zwischen meiner Wohnung oder einer Brücke. Ich tippte auf eine Mischung zwischen beidem.
Am nächsten Morgen trank Eleanor bereits eine Tasse Tee, als ich in die Küche kam. „Danke, dass du mir auch einen mitgemacht hast", sagte ich sarkastisch. Sie schaute von ihrem iPad auf. „Du bist alt genug, also kannst du das auch selber." Ich schaute sie an und nahm mir eine Tasse aus dem Schrank. Wenig Später saß ich ihr gegenüber und beobachtete sie. „Und schon etwas zum nächtigen gefunden, Miss Calder?", fragte ich belustigt. „Haha, mach dich nur lustig über mich. Nein, hab ich nicht. Es ist wie verhext, aber dich müsste das doch glücklich machen."
„Wieso das?" „Weil du doch gerne dir mit ansiehst, wie ich scheitere."
„Na, wenn du das so siehst. Mein Angebot steht übrigens immer noch. Überlege es dir nochmal, nicht, dass du dann in einem Hotel bist, wo die Ratten aus dem Klo hüpfen. Ich gehe eine Rauchen."
„Lebst du immer noch so ungesund", rief sie mir hinter her. „Lieber ungesund sterben, als keinen Spaß gehabt zu haben. Außerdem rauchst du doch selber", grinste ich und ging.
Der Tag zog sich wie Kaugummi und da Eleanor die Couch blockierte, konnte ich noch nicht mal vor dem Fernseher gammeln.
Ein Gespräch mit mir blockte sie immer noch.
Am Abend hatte sie immer noch kein Hotel gefunden. Ich setzte mich neben Eleanot, was sie gar nicht bemerkte. Sie roch immer noch so herrlich blumig, wie damals. „Tja, Pech in der Hotelsuche, aber dafür Glück in der Liebe", ich nahm ihr das Tablet ab. „Hey! Louis du bist so ein Idiot. Das Glück in der Liebe, hatte ich mit dir bestimmt nicht. Gib mir das wieder." Die Worte taten weh.
„Gebe doch endlich zu, dass es du nichts findest. Bleib doch hier und feier mit mir Weihnachten beziehungsweise Geburtstag."
„Soweit kommt es noch." Sie lachte verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist wenn ich dir ein Angebot mache?"
„Und wie soll das aussehen?", El verdrehte sie Augen.
„Gib noch eine Chance Eleanor. Ein paar Tage, um mich zu erklären. Ein paar Tage, um zu reden. Vielleicht können wir wenigstens wieder Freunde werden, wenn nicht...siehst du mich nie wieder", sie studierte meinen Blick.
„Du meinst das ernst, Tomlinson?"
Ich nickte.
Eleanor überlegte, schaute immer wieder zwischen mir und ihrem iPad hin und her. Draußen fing es wieder an zu schneien.
Ich hingegen zitterte innerlich, wie schon lange nicht mehr. Eine letzte Chance hatte ich und sie war zum greifen nahe.
El seufzte schwer: „Von mir aus, aber keine Spielchen Louis und ich schlafe weiter hier auf der Couch."
Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen, aber nach außen versuchte ich cool zu wirken.
„Deal?", ich streckte ihr meine Hand hin.
„Deal."
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A Christmas Carol | Louis
RomansaWeihnachten, das Fest der Liebe. Doch für Eleanor soll es das komplette Gegenteil von dem werden, was man sich unter einem harmonischen Weihnachtsfest vorstellt. Alleine in einer Millionenstadt, sucht sie Ruhe, doch sie findet alles, nur das nicht...