"Alisson!" Ich ignorierte Jacob gekonnt und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich drückte die Eigangstür auf und ließ die Sonne auf mich brennen.
Ich überquerte den Parkplatz und war kurz vor meinem Auto als ich seine Hand spürte wie er mich zurück zog.
"Alisson! Hör auf damit." meckerte er und sah mich an.
"womit soll ich aufhören" schrie ich frustriert zurück. Ich versuchte die Tränen weiter hin zurück zu halten,was mir irgendwie gelang.
"Hör auf dich vor mir zu verstecken. Meinetwegen,Rede nicht mit mir. Meinetwegen, ignorier meine Anrufe und Nachrichten und ja,meinetwegen geh mir aus dem Weg. Aber hör auf all das was du in dir anstaußt in dich rein zu fressen. Mein Gott Alisson, ich will nicht das du dich so fühlst wie du es jetzt tust." rief er und ließ meine Hand nicht mehr los. Er kam einen Schritt auf mich zu und sah auf mich hinab.
Ich schniefte kurz wie ein kleines Kind zog die Mundwinkel nach unten.
"Ich verstecke mich nicht ich verzweifele."
"wieso hast du es mir nicht erzählt?" fragte er mich und strich mir eine Träne aus dem Gesicht.
"Das ist eins meiner Talente. Ich Fresse alles in mich rein. Egal ob es essen oder Gefühle. Ich Fresse alles in mich rein und hoffe, Nein ich bete das es danach nicht mehr weh tut. Ich hätte es dir so gerne erzählt aber wie soll ich das tun wenn ich es selbst nicht verstehe. Jacob er ist weg. Er ist einfach weg. Wenn jemand stirbt dann ist er weg und da ist nichts,nichts, einfach nichts was sie zurück bringt. Und ich weiß nicht wieso aber es tut so unglaublich weh und ich komme mit so einer Art Schmerz nicht klar. Ich komme mit all diesen Gefühlen auf einmal nicht klar. Ich versuche ständig, immer wieder, die Schuld bei ihm zu suchen aber es geht nicht. Es gibt keinen Grund,er ist nicht Schuld. Ich verstehe nicht einmal wieso. Er hat sich nicht einmal verabschiedet. Er hat mir wie jeden Abend einen Gute Nacht Kuss gegeben und hat sich wie immer verhalten. Und plötzlich wache ich auf und höre meine Mum durch das ganze Haus Schreien. Er hat Tabletten geschluckt und ist dann verschwunden. Und ich verstehe es einfach nicht. Er war glücklich. Ich dachte er sei es. Aber das war er nicht. Und ich weiß es nicht aber in den dunkelsten Plätzen von mir frage ich mich ob ich Schuld daran war. Ob er enttäuscht war. Ob er daran gedacht hatte wie sehr er mein Herz dabei brechen würde. Ich weiß es ist zwei Jahre her aber ich weiß nicht ob ich das jemals vergessen werde oder kann. Ich bin nicht wirklich zu seiner Beerdigung gegangen. Ich war kurz da und bin danach zu Hause in Selbstmitleid versunken. Damen ist danach einfach weg geflogen. An einigen Tagen weiß ich nicht einmal wie ich ohne ihn atmen soll und spüre wie mein Herz sich zusammen krampft. Ich bin krank, krank vor Schmerz gewesen und jetzt vergesse ich es. Ich hab es vergessen."
Gegen Ende hin fing ich wieder an zu weinen und er drückte mich an sich. Ich schlang meine Arme um ihn und atmete diesen Geruch ein der irgenwie meine Sinne beruhigte.
" Nur weil du seinen Todestag vergessen hast,heißt das nicht das du ihn vergessen hast. Alleine die Tatsache das du an ihn denkst reicht." redete er beruhigend auf mich ein was auch wirkte.
"war es meine Schuld?"
"Nein." Und zum ersten mal seit einer Weile glaubte ich das ich nicht Schuld an dem Tod meines Vaters war.
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"und Du bist sicher das wir rein dürfen?" fragte Jacob leicht verwirrt als er mit mir die Turnhalle betrat.
"Ja ganz sicher. Indirekt gehörte dieser Laden meiner Mum. "
Antworte ich ihm und schmiss meine Schulsachen auf den Boden. Ich hatte beschlossen heute zu Trainieren,da ich erstens auf andere Gedanken kommen wollte und weil ich Jacob noch eine Vorführung meiner Talente schuldig war.Er setzte sich auf einen der Trainer Stühle und sah gespannt zu mir rüber. Ich hatte mir Sport Sachen aus dem Spind in der Schule geholt und band gerade meine Haare in einen festeren Dutt zusammen. Ich fing einfach an und lockerte erst meine Gelenke, dehnte mich und fing langsam mit ein paar Übungen an.
( Ist alles im Video, bin zu faul jetzt alles zu erklären was sie macht und so. Ihr müsst euch nicht das ganze Video ansehen. Die ersten 40 Sekunden reichen.)
Ab und zu bekam ich ein 'wow' von Jacob zu hören. Ich schmiss den Ball ein paar mal die Lüfte und probierte einige Sprünge aus. Nachdem das auch fertig war fing ich an für den Tanzwettkampf zu üben,da ich ein Solo hatte.
Ich hatte außerdem noch den Gruppen Tanz und das Duett mit Marissa. Insgesamt machte ich schon eine Menge und die Punkte waren wichtig also konzentrierte ich mich auf die Technik.
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"Du bist echt talentiert in fast allem was du tust. " Jacob Strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah mich lächelnd an. Ich versuchte ein Lächelnaufzusetzen was dieses mal aber auch klappte.
"willst du mit kommen meinen Vater besuchen?" fragte ich plötzlich aus dem nichts und er sah mich für eine Millisekunden verwirrt nickte aber danach.
"unter einer Bedienung. Du bist wieder ein klein wenig mehr wie Alisson. Sie muss da irgendwo ganz tief drinne sein." Er machte komische Handbewegungen was mich zum Lachen brachte,was ihn zum lächeln brachte.
"schon besser. So gefällst du mir schon besser Prinzessin." Ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben.
"Ich dachte Prinzessin ist nicht so dein Fall?" fragte ich ihn. Er verdrehte nur die Augen und warf seine Hände theatralisch in die Höhe.
"an solchen Tagen kann ich eine Ausnahme machen Prinzessin." sagte er.
"Prinzessin lässt es mehr so klingen als wären wir zusammen."
Nachdem ich diesen Satz gesagt hatte, schaute er auf den Boden und kratzte sich am Nacken.
"deshalb muss ich nochmal mit dir reden." sagte er unsicher und ich legte meinen Kopf schief.
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Wie gefällt es euch bisher? Wenn ich ehrlich ist mir das zu traurig und zu viel Drama auf einmal also verspreche ich das die nächsten Kapitel wieder normal werden🌸🌸
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no love for Alisson
Teen FictionAlisson Thomson. 16 Jahre,wunderschön,dezent selbstverliebt und weiß nur mit Sarkasmus um sich herum zu werfen. Sie zieht mit ihrer Mutter nach LA und will dort ein neues Leben anfangen,doch dieses Leben ist genau so kompliziert wie das davor. Sie...