Es standen 3 große Wagen in der Mitte der Straße. Das war auch eigentlich nichts ungewöhnlich, da die ganze Straße von verlassenen Wagen nur so wimmelte. Das Problem war, dass diese glatt poliert und Passagiere hatten. Rückwärts taumelte ich zurück in die Gasse und ließ mich hinter einer Mülltonne auf den Boden fallen, Balu neben mir. "Was machen wir jetzt?", flüsterte ich ihm zu, er blickte mir tief in die Augen, was mir relativ wenig half.
Dann hörte ich das laute Geräusch einer zugefallenen Autotür. "Vergesst nicht, was wir unter Vorräte verstehen, verstanden? Ich will später keinen unnötigen Scheiß finden!", rief eine Männerstimme.
Die haben Nerven, so laut zu reden! Wollen die etwa von den Infizierten getötet werden?
Vielleicht haben sie ja auch so laut geredet, dass Henry und Luca das gehört haben und sich jetzt verstecken... Ob die sich dann Sorgen um mich machen? Vielleicht rennen sie ja runter, weil sie denken, dass diese Typen mich gekitnappt haben... Oder sie machen gar nichts... Ja. Das wohl eher. Fakt ist, dass ich mich jetzt selbst in Sicherheit bringen muss!
Ich schob meinen Kopf langsam hoch, sodass ich knapp über die Mülltonne blicken konnte. Auf den ersten Blick konnte ich fünf Männer erblicken. Einer stand vor dem Gebäude, welches ich herunter gelaufen bin, ein anderer inspizierte den Eingang des Hauses, indem sich Henry und Luca befanden. Zwei weitere standen bei den Wagen und ein Dritter hockte hinten auf der Ladefläche, seine Sniper lehnte gegen ihm und er rauchte.
Ein leises Schreien drang aus der Richtung, aus welcher die Wagen wahrscheinlich kamen. Der Dritte erhob sich und seine Sniper, Zigarette im Mund und blickte durch das Zielfernrohr. Ein Schuss erklang und das Schreien verstummte.
Der muss gut sein...
Ein wenig benied ich ihm... So zu schießen verlangte sicher viel Arbeit. Ich blickte auf Balu oder da wo er sich Sekunden vorher noch befand, denn nun war der Platz neben mir leer. Ich verfluchte mich, dass ich so viel Grips einem Hund zugetraut hatte. Er sprang auf den Mann mit der Sniper zu, welcher nun seine Waffe langsam sank und die Zigarette wieder zwischen den Fingern hielt. Er erblickte Balu, ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht genau erkennen, vielleicht zeigte er Verwunderung oder Abscheu, aber glücklich sah er nicht aus. Die Männer, die Balu von dem Mann auf der Ladefläche trennten, blickten glücklicher einen so fröhlichen Hund zu sehen und beugten sich sogar zu ihm hinunter, um ihn zu streicheln. Balu wich ein paar Schritte zurück. Ich konnte nichts tun, außer zu zu sehen, was passieren würde. Mit meiner Pistole kam ich nicht weit und das erst recht nicht gegen fünf Männer. Einer versuchte sich ihm in der Hocke zu nähern und sein albernes Rufen drang bis zu mir hinüber. Balu verschwand kurz aus meinem Sichtfeld hinter eines der Autos und ich konnte nur hoffen, dass nichts passieren würde. "Hey! Guckt euch den Hund an! Lasst uns den einfangen und mitnehmen!", der Mann in der Hocke rief es seinen Kollegen zu. Die Anderen näherten sich ihm erst, bevor sie in Lachen ausbrachen. Er solle es erstmal selbst versuchen, sagten sie. Er stieß ein gekränktes Schnaufen auf und richtete sich auf. Nachdem er die Wagentür öffnete und mit einer Dose bewaffnet zurück kehrte, wandten sich die Anderen ab, als ob sie mit seiner Entscheidung nichts zu tun haben wollten. Auch der Mann mit der Sniper suchte wieder die Gegend nach Gegnern ab. Jetzt könnte ich vielleicht eine Chance haben mich zwischen den Männern durch zu schleichen. Aber wie würde ich Balu retten? Die Frage konnte ich mir erst beantworten, wenn es soweit war. Ich schluckte und schlich langsam aus meiner Deckung, die ersten Schritte waren sicher, dann, als ich die Gasse verlassen wollte, blickte ich nach links und rechts und fand glücklicherweise beide Seiten frei vor. Auf der linken Seite befand sich jemand hinter einen Wagen, was die Sicht auf mich verbarg und auf der rechten Seite war jemand dabei in das halb eingestürzte Haus durch eines der Fenster zu klettern. Ich schlich also weiter in ein Meer aus verlassenen Autos. Manchmal sah ich die Schuhe der Männer unter den Autos, andere Male legte ich mich flach auf den Boden, um mich über ihren Aufenthalt zu erkundigen. Als ich gerade vor einen waagerecht stehenden Wagen kniete, um hinunter zu schauen, hörte ich ein Schlurfen direkt auf der anderen Seite des Autos. Mein Herz begann schneller zu schlagen, die ganzen Male davor, hatte ich immer einen guten Abstand zwischen ihnen und mir, doch, dass dieser Mann es geschafft hat so dicht vor mir zu kommen ohne, dass ich ihn bemerkte, versetzte mir einen kleinen Schock. Wenn er um das Auto herum ging, würde er mich garantiert entdecken und ich wäre erledigt. Mit einen schnellen Blick nach links und rechts musste ich auch feststellen, dass keiner, der anderen Wagen, dicht genug an diesem war, sodass ich unbemerkt zu ihnen schleichen könnte. Also blieb mir nur eine Möglichkeit übrig: ich musste unters Auto und das, nach dem Schlurfen zu urteilen, schnell. Ich streifte meinen Rucksack ab und schob ihn so schnell, aber gleichzeitig so leise, es ging unter dem Wagen. Als der Mann fast die Schnauze des Autos erreichte und ich seinen Kopf sah, der in die entgegengesetzte Richtung blickte, verschwand ich selbst langsam unter dem Auto, ohne ihn durch schnelle Bewegungen auf mich aufmerksam zu machen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und während ich unter dem Auto kauerte, wagte ich kaum zu atmen.
Seine schwarzen Stiefel standen direkt neben dem Auto und bewegten sich nicht. Hat er mir gesehen? Weiß er, dass ich hier drunter bin? Hat er mich gehört?
Ich hatte das Gefühl, dass mein Atem mich verraten könnte, und ich fragte mich, ob ich schon immer so laut geatmet hatte. Ich musste dringend sowohl meinen Atem, als auch mein hämmerndes Herz beruhigen und einfach still abwarten, aber das war schwerer, als gedacht.
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The Last Of Us Verlorene Zeiten
AdventureLara lebt seit Anfang der Apokalypse in eine der vom Staat aufgebauten Quarantäne-Zonen. Das Leben dort ist nicht wundervoll, aber erträglich. Die meisten Zeit schleicht sie durch die Gassen und geht dem Militär aus dem Weg. Zusammen mit Luca, der S...