Kapitel 3

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Luca's Sicht: Verwirrt sah ich Lara nach. "Das heißt aber nicht, dass du jetzt einfach nur rumstehen sollst.", Henry sah mich genervt an,"hilf mit suchen." Ich nickte schnell und suchte ein paar Schränke nach Brauchbarem ab. "Schon was gefunden?", sprach er drauf los. "Hm? Nein.", machte ich nur und suchte weiter, doch alle Schubladen waren leer. "Ich hab nix gefunden und sie?", fragte ich vorsichtig. "Du kannst mich ruhig duzen.", sagte Henry lächelt. Ich lächelte auch und nickte, als plötzlich ein Schreien und Poltern von oben ertönte."Lara!", rief ich entsetzt und rannte von Henry gefolgt die Treppen hoch. Vor uns ergab sich ein schrecklicher Anblick: Lara lag auf dem Boden und schrie wie am Spies, während ein Infizierte auf sie ein boxte und ebenfalls kreischte. Balu bellte wütend, doch den Infizierten schien das nicht zu stören. Ich richtete zitternd meine Waffe auf ihn ,als Henry sie wieder herunter drückte und ruhig sagte:"Lass es sie erst selbst versuchen." "Bist du verrückt?!", rief ich entsetzt. Doch er schüttelte den Kopf und sah weiter nur zu. In Lara's Kopf schien in diesen Moment etwas zu klicken und sie wusste was zu tun war, denn sie kramte mit der einen Hand etwas aus ihrer Hosentasche, während sie mit der anderen den Infizierten weghielt. Dann passierte es: sie rammte ihn etwas in den Kopf , einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmal. Bis der Infizierte leblos auf sie fiel.
Lara's Sicht: Heftig atmend schubste ich den toten Infizierten von mir herunter und raffte mich auf. Meine Kehle war staubtrocken. Mein Taschenmesser war vollkommen blutverschmiert, genauso wie meine Hand, inder ich das Messer hielt. Aber auch als ich von mir herunter sah, sah ich was für ein großer Blutfleck an meiner Brust prangte. Innerlich kochte ich vor Wut und blickte nun vor mich dort standen einmal der ersetze Luca und der nickende Henry."Gut gemacht.", war das erste was ich von ihm hörte. "Seid ihr bescheuert?! Warum habt ihr mir nicht geholfen?! Ich hätte sterben können!", rief ich aufgebracht. Luca wich meinen Blick aus, während Henry immernoch ruhig sagte:"Du musst dich selbst wehren können. Und das hast du geschafft. Hätte ich dir geholfen hättest du diese Erfahrung nie machen können. Und jetzt hör auf zu schreien, bevor noch mehr Viecher kommen. Wenn Sie nicht schon unten auf uns warten..." Ich beruhigte mich langsam, irgendwie hatte er ja doch Recht. Ich seufzte einmal und begann dann mein Messer an meiner Hose abzuwischen und es anschließend wieder in meiner Hosentasche zu verstauen. Als ich wieder aufsah war Henry schon in einen der Zimmer verschwunden und Luca sah mich einfach nur an. "Tut mir leid.", murmelte er, bevor auch er in einen Raum verschwand. Ich hechelte immernoch leicht und versuchte mich zu beruhigen. Balu lief zu mir und stupste mich an, dann ließ er vor mir eine kleine Schachtel fallen. Es war Munition. Für einen Revolver! Ich lächelte dankbar und fragte:"Woher hast du das denn?" Balu deutete mit der Schnauze auf den toten Runner. "Achso." Ich ging zu den Toten und kniete mich vor ihm, bevor ich begann ihn abzutasten. Vielleicht hatte er ja noch was brauchbares dabei. Doch außer der Munition, die Balu gefunden hatte, waren seine Taschen leer. Ich stand wieder auf und sah mich um. Insgesamt gab es hier nur fünf Türen. In eine war Henry und in einer anderen Luca. Ich beschloss in den Raum zugehen, indem noch kurz zuvor der Runner stand. Der Raum sah aus wie ein Schlafzimmer. Ein großes, weißes Doppelbett stand neben einen Fenster. Zwei weiße Schlafschränke mit vielen Schnörkel zierten die Seiten des Bettes und eine Kommode, ebenfalls weiß und mit vielen Schnörkel, stand hinter der Tür. Ich ging zuerst zu der Kommode und öffnete sie. In der ersten Schublade war nur Unterwäsche, die ich eigentlich nicht durchwühlen wollte, aber was sein muss muss sein. Blöd nur, dass die Schublade nichts zu bieten hatte, außer der Unterwäsche. Ich schloss die erste wieder und öffnete die zweite Schublade. In ihr waren Socken. Naja besser als Unterwäsche. Ich begann die Socken zu durchwühlen und wurde fündig. Ich packte etwas kaltes und zog es ans Tageslicht. Es war eine Waffe. Eine 9mm Pistole, wie Luca sie bekommen hatte. Soll ich sie mitnehmen? Ich überlegte kurz und beschloss dann, ja ich nehm sie einfach mit. Man weiß ja nie, wann meine Waffe leer ist. Ich setzte meinen Rucksack ab und öffnete den oberen Reißverschluss, um die grade gefundene Waffe dort zu verstauen. Danach setzte ich den Rucksack wieder auf und sah mich im Zimmer um. Nach kurzer Zeit beschloss ich die Nachttische zu untersuchen. Ich lief also zu dem Nachttisch der am Fenster stand und öffnete ihn. Leer! Ich gab einen genervten Laut von mir und ging zu dem zweiten Nachttisch. Ich öffnete ebenfalls die Schubladen, doch auch sie waren leer. Doch auf der Oberfläche des Nachttisches entdecke ich einen Zettel. Neugierig nahm ich das Stück Papier. Eine krakelige Schrift war drauf und ich brauchte eine Zeit, bis ich sie entschlüsseln konnte.
Liebste Élise
Ich weiß nicht was passiert ist. Plötzlich kam jemand durchs Haus gebrochen und hat mich angegriffen. "Die Infektion bricht aus!", haben die Polizisten geschrien und dann waren sie auch schon weg. Sie haben uns einfach zurück gelassen. 
Ich sitze immoment in unseren Schlafzimmer und warte auf den Tod.
Ron war an dem Tag draußen und hat gespielt. Er kam nicht wieder. Ich weiß, dass du mir nun sicherlich Vorwürfe machen würdest, wärst du hier. Ich hätte den Jungen suchen sollen, würdest du sagen.
In der Kommode hab ich meine Pistole versteckt. Falls du aus Florida zurück kommst, findest du vielleicht diesen Brief, aber sicherlich bin ich dann schon tot.
Ich hoffe, dass du, unabhängig wie oft wir uns schon gestritten haben, mich immernoch so liebst, wie ich dich.
In ewiger Liebe, dein Ehemann.
Wow... Für kurze Zeit wusste ich nicht was ich sagen oder denken sollte. Oh nein! Vielleicht war es der Typ, den ich vorhin umgebracht hab... Höchstwahrscheinlich... Soll ich den Zettel da lassen für diese Élise? Ich glaube eigentlich nicht das sie aus Florida zurück kommt. Und er ist doch so schön geschrieben. Ich nehm ihn mit! Als kleines Andenken sozusagen. Balu stupste seine Nase gegen mein Bein und als ich ihn ansah legte er einen dreckigen, alten Lappen vor mir ab. "Ach Balu was soll ich denn damit?", fragte ich lächelnd. "Du sollst es aufheben und mitnehmen, die nützlichsten Sachen sind meist die Unscheinbarsten.", Henry lehnte im Türrahmen, Luca lugte hinter ihm hervor. Schnell stopfte ich den Brief in meine Hosentasche. Leicht angeekelt sah ich zu den Lappen und mit spitzen Fingern hob ich ihn dann auf. Weiterhin angeekelt stopfte ich ihn ebenfalls in einer meiner Hosentaschen, dies bereute ich jedoch sofort, denn der Lumpen war voller Hundesabber. Ganz langsam spürte ich, wie sich ein nasser Fleck an meiner Hosentasche bildete. Ich verzog jetzt vollkommen verekelt das Gesicht und sah grade noch wie Henry versuchte ein grinsen zu unterdrücken. Was ein Arsch! "Was sollen wir jetzt machen?", knurrte ich durch zusammen gebissenen Zähnen. "Wir verbarrikadieren den Eingang.", er wurde wieder ernst und sah mich an. "Warum das denn?", fragte Luca verwirrt. "Damit wie hier die Nacht verbringen können. Es wird schon dunkel. Und bei Nacht ist es zu gefährlich sich draußen rumzutreiben. Also los! Sucht Schränke und andere große Gegenstände im Erdgeschoss und schiebt sie hinter die Tür!"

The Last Of Us Verlorene ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt