Kapitel 12

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Doch auch so gerne ich mit ihnen reden wollte, musste ich mich zusammenreißen. Ich hatte zwar keine Ahnung, was mein Vater anstellen würde, aber daher dass er sehr viel Einfluss hat, möchte ich es nicht übertreiben. Seufzend schüttelte ich den Kopf und blickte Jimin mit glasigen Augen an. "Es ist alles gut. Also... Sihyuk, was soll ich heute machen?" Der Manager kratzte sich kurz am Hinterkopf, ehe er mich zweifelnd betrachtete. "Eigentlich wollte ich, dass du mit den Jungs mal eine Choreographie lernst, aber so wie du aussiehst, bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich eine gute Idee ist." Schnell schüttelte ich den Kopf und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. "Keine Sorge, ich kriege das hin. Ich bin zäher als ich aussehen mag. Aber... ich habe keine Klamotten bei." Plötzlich mischte sich Namjoon ein und sah den Manager mit großen Augen an. "Er ist ungefähr so groß wie ich. Ich könnte ihm etwas leihen. Wäre das okay?" Bang Sihyuk überlegte kurz, ehe er seufzend einwilligte. "Gut, dann gib ihm die Sachen und los geht's. Hobi, du darfst aussuchen, welche Choreo du mit ihm lernen möchtest. Das Ergebnis sehe ich mir in zwei Tagen an." Hoseok nickte fröhlich und suchte sich gedanklich bereits ein paar Songs aus. Währenddessen führte mich Namjoon in die Umkleide und gab mir ein paar Klamotten von sich. Dankend nahm ich diese an und drehte mich um, bevor ich mir mein Oberteil über den Kopf streifte. Hinter mir hörte ich ihn scharf die Luft einziehen. Etwas unsicher zog ich sein Shirt über und lächelte ihn an. Er sah mich geschockt nur geschockt in meine Augen. "D-Dein Rücken... Warst du beim Arzt? Das sieht nicht gut aus. Ich-... Wir machen uns Sorgen um dich." Ohne darauf einzugehen zog ich mir seine Jogginghose über, die etwas zu groß war und ging zurück zu den Jungs. Ich wollte nicht darüber reden, sonst würde ich wieder anfangen zu weinen. Hobi grinste mich an und machte plötzlich einen Songs mit starkem Bass und scharfen Beats an. Danach sah er mich fordernd an. "Du wirst jetzt zu verschiedenen Songs freestylen, damit ich mir ungefähr vorstellen kann, was du so drauf hast. Was deine Stärken und Schwächen sind." Nach seiner Erklärung begann ich mich auch schon wie automatisch im Takt der Musik zu bewegen. Ich tanzte meinen Sharp-Style, da ich bei dem Beat nicht weich wie Butter über den Boden gleiten konnte. Von einigen Member hörte ich erstaunte Rufe und auch Hoseok schien zu gefallen, was er sah. Keine Minute später spielte er auch schon einen Song mit sehr wenig Bass und ineinander fließendem Beat ab. Mein Hirn stellte sich sofort um und auch dieses Mal tanzte ich so, als gäbe es kein Morgen. Er schaltete die Musik ab und klatschte in die Hände. "Das war super, Kookie. Ich hätte nicht gedacht, dass du so gut bist. Du machst ja Jiminie und mir schon Konkurrenz." Jimin nickte nur lachend. "Okay, du bist in beiden Styles sehr gut, weshalb wir nun eine größere Auswahl von Choreographien haben. Hmm.." Er scrollte in seiner Spotify-Playlist, während er aufgeregt herum hüpfte. "Wir werden Fire lernen! Es ist meine Lieblingschoreo, also strenge dich besser an~." Namjoon und Seokjn seufzten nur. "Hope, die Choreo tanzen wir so oft... Können wir nicht mal eine andere nehmen?" Doch der Sonnenschein schüttelte den Kopf. "Keine Widerrede. Wir lernen die jetzt. Und los...!"

Erschöpft schmiss ich mich auf den kühlen Boden des Practice -Rooms und versuchte meinen Atem wieder zu normalisieren. Die Member von BTS schienen genauso geschafft wie ich zu sein, was mich zum Lächeln brachte. "Kookie, das war echt super gut, morgen lernen wir weiter. Jetzt haben wir uns eine Pause verdient, nicht wahr Jungs?" Alle fingen an zu grölen und stürmten in die Duschkabinen. Es gab zwei Duschen, weshalb das Fertigmachen ziemlich lange dauerte. Ich war der Letzte, der unter der Dusche stand, also packten meine Hyungs ihre Sachen und warteten vor der Tür, was mich nicht sonderlich störte. Schließlich sollten sie eigentlich nicht alle meinen zerschundenen Körper sehen. Glücklich seufzend stieg ich aus der Dusche und zog mich an, kämmte meine Haare und ging zu den Boys. Diese warteten bereits lachend auf mich. "Der Manager sagte ebenfalls, dass du dir eine Pause verdient hast. Super! Wir gehen jetzt essen, ich hoffe du kommst mit!" Da ich wusste, dass sie mich nicht hier lassen würden, nickte ich grinsend und stieg mit ihnen in den schwarzen Van. Mein Magen knurrte wie verrückt, ich war morgens nicht dazu fähig, etwas zu mir zu nehmen. Große Hände packten mich an den Schultern, weshalb ich aufschreckte. Namjoon sah mich mit traurigem Gesichtsausdruck an. "Hey Jungkook, bitte.. ich weiß, dass du nicht reden willst, aber bitte. Du kannst uns nicht so hängen lassen. Wir sind für die nächste Zeit ein Team und da dürfen wir keine Geheimnisse haben. Okay?" Vorsichtig schüttelte ich den Kopf und nahm seine Hände von meinen Schultern. Sie waren warm und total weich. "Ich kann nicht. Es tut mir leid." Bevor Namjoon mich zurückrufen konnte, stieg ich auch schon aus dem Van und ging den Member hinterher in das Restaurant.

Die Speisen standen auf dem großen Tisch und dampften. Die Luft füllte sich mit dem Duft frisch gebratenen Fleisches, was meinen Magen aufheulen ließ. Mein Gesicht lief rot an und ich musste leicht lachen. Als es gerade etwas leise wurde, hatte Taehyung eine Idee und kramte sein Handy raus. "Jetzt wo wir am Essenstisch sitzen, könnten wir doch ein V LIVE starten!" Suga schüttelte nur den Kopf und zeigte auf mich. "Sie würden fragen, wer Jungkook sei und vor allen Dingen, weshalb er so ein... verletztes Gesicht hat. Aber... wenn es dir nichts ausmacht, Jungkook, könntest du dich hinter die Kamera setzen." Innerlich war es schon ziemlich verletzend, aber da ich Taes strahlende Augen sah, nickte ich nur lächelnd. Schnell huschte ich hinter die Kamera und spürte Namjoons Blick auf mir. J-Hope startete den V LIVE und sie begrüßten ihre Fans. Doch auch wenn sie glücklich miteinander lachten, sah Namjoon zu oft hinter die Kamera. Es war zu auffällig. Dies merkte auch Suga und stupste ihn kurz an. Er verstand und begann die anderen ernst zu mustern. Seine Mundwinkel bekam er nicht gehoben. Ob es wegen mir ist? Macht er sich vielleicht Sorgen? Ach, ich bin niemand, außer jemand, der sein Praktikum bei ihrem Entertainment macht. Mein Essen rührte ich auch diesen Abend nicht an, sondern sah den Jungs eine dreiviertel Stunde lang zu, wie sie aßen und mit ihren Fans sprachen.

Wie... ein Niemand.

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und cut. Kinder ich weiß nicht, ob man es gemerkt hat, aber durch meine Laune ist diese Kapitel nicht zu 100% zufriedenstellend. Das tut mir leid und ich hoffe, es wird sich ändern. Allerdings muss ich jetzt vorschreiben und da wird sich mein Mood noch etwas darauf auswirken. Tut mir leid...

Destiny 『ⁿᵃᵐᵏᵒᵒᵏ』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt