Kapitel 15

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Mit einem mulmigen Gefühl saß ich in der Küche, starrte auf mein ständig klingelndes Handy. Mein Vater war sicher total sauer, dass ich mich nicht sehen lasse. Auch Jiwoo hat mich angeschrieben. Angeblich vermisst sie mich ja so sehr. Diese kleine Schlange braucht nur unseren dummen Vater und sein Geld. Das war es. Kopfschüttelnd sah ich auf meine Tasse Grüntee, die ich mir vor ein paar Minuten machte. Die Jungs waren bei Sihyuk, um mit ihm über meinen Vater zu reden, doch ich wollte nicht mitkommen. Ich wäre höchstwahrscheinlich keine große Hilfe gewesen, da ich zu viel Angst hatte. Mein Vater würde mich finden und wieder verprügeln. Seufzend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und schloss die Augen, während ich eine Melodie vor mich hin summte. Irgendwo glaubte ich sie schon einmal gehört zu haben, aber ich war mir nicht sicher wo. Als mein Handy erneut begann zu klingeln, schaltete ich den Ton aus und schmiss mich auf die Couch. Mein Hunger wurde größer, allerdings war ich nicht in der Stimmung zu essen. Ich wollte einfach nur schlafen und alles vergessen. War das denn so schwer? Irgendwann schaffte ich es meine Augen geschlossen zu halten und in das Land der Träume zu fallen.

Durch das Einrasten der Tür wachte ich auf und sah die sechs Jungs auf mich zu gehen. Namjoon setzte sich auf die Kante des Sofas und strich mir leicht durchs zerzauste Haar. Eigentlich wollte ich mich wehren, doch es gefiel mir irgendwie so sehr, dass ich nur lächeln konnte. "Guten Morgen~", sagte ich mit meiner verschlafenen Stimme, weshalb der Ältere von uns lachen  musste. "Guten Nachmittag Jungkookie~ Wir haben mit unserem Manager gesprochen und er meinte, dass er sofort deinen Vater kontaktieren könnte. Wir fragten ihn, ob du bei uns bleiben könntest, doch er meinte, dass das nicht gut wäre und dir eine kleine Wohnung in unserer Nähre verschafft. Klingt das nicht gut?" Ich nickte nur, da mich die Idee von einer eigenen Wohnung nicht besonders entzückte. Ich wollte nicht alleine wohnen, schließlich war ich noch minderjährig. Doch ich war mir sicher, dass Sihyuk auch das regeln konnte. Ich entschied mich aufzustehen, weshalb ich Namjoon leicht zur Seite schob, damit ich mich von dem Sofa schwingen konnte. Kurz streckte ich mich und sah auf mein Handy. 

Acht neue Nachrichten von:

Vater

Vater [19.05.08; 08:56 PM]
Du wagst es mit jemandem darüber zu reden?

Vater [19.05.08; 08:56 PM] 
Das war ein sehr sehr großer Fehler, Jeon Jungkook.

Vater [19.05.08; 08:56 PM]
Glaube mir, damit kommst du nicht ungestraft davon.

Vater [19.05.08; 08:57 PM]
Dafür werde ich persönlich sorgen.

Vater [19.05.08; 08:57 PM]
Meinen Ruf hast du zerstört.

Vater [19.05.08; 08:57 PM]
Weißt du, was für ein Problem das für mich ist?

Vater[19.05.08; 08:57 PM]
Du wirst sehen, was du davon hast.

Vater[19.05.08; 08:59 PM]
Wenn du das Schlimmste verhindern willst, komm sofort nach Hause und hole dir deine Bestrafung ab, wie ein Mann.

Wimmernd sank ich zur Erde und kniff die Augen zusammen. "Er wird mich töten, ich muss nach Hause." Jin sah mich an und schüttelte den Kopf, während er zu mir eilte. "Du wirst schön hierbleiben! Dafür werde ich sorgen! Er darf dich nicht mehr verletzen! Er hat sich damit strafbar gemacht und kommt auch nicht mehr so leicht da raus." Erschöpft von dem ganzen Hin und Her lehnte ich mich an den Kühlschrank und zog meine Knie an meinen Oberkörper. "Er wird gewinnen. So wie immer. Dagegen kann auch Bang Sihyuk nichts machen." Jin seufzte und setzte sich neben mich. "Hey, denke nicht so. Es wird jetzt alles gut. Du hast unsere Unterstützung. Mit unserer Hilfe klappt das schon, keine Sorge." Schulter zuckend lehnte ich mich an ihn und dachte nach. Über all die Taten meines Vaters. Über die Zeit mit Mutter. Über die Zeit nach ihrem Tod. Bis plötzlich Hoseok rein kam und mich umarmte. "Kookie~, sei nicht traurig, das wird alles~! Unser Manager hat schon eine Wohnung gefunden, wir können morgen dorthin fahren! Das wird alles ganz super, versprochen! Du machst weiter dein Praktikum und wir haben Spaß, bis du wieder zur Schule gehst, okay? Dann sehen wir weiter." Eigentlich wollte ich nicht lachen, doch bei Hobi ging es einfach nicht anders. Ich nickte leicht lachend und umarmte ihn ebenfalls, bis Namjoon kam und mir auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und sah ihn fragend an. Er nahm einfach meine Hand und zog mich mit in sein Zimmer, wo er die Tür schloss und mich erstmal eine Weile ansah, bevor er sich auf seinen Schreibtischstuhl setzte und sich räusperte. Mir wurde etwas mulmig im Magen, meine Nerven waren blank und ich fing nervös an zu zittern. "Jungkook.. Ich muss dir etwas sagen. Wir werden nun eine Weile lang miteinander arbeiten, da sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben." Nichts sagte ich, während ich den Boden betrachtete. Ich wartete, ob er wieder was sagen würde, doch er holte nur sein Handy heraus und schrieb etwas. Keine Minute später vibrierte mein Telefon in meiner Hosentasche. Verwirrt holte ich es heraus und erstarrte.

Eine neue Nachricht von:

Junhyuk

Junhyuk [19.05.08; 11:03 PM] 

Sieh mich an, Jungkook.

Mit offenem Mund betrachtete ich Namjoons makelloses Gesicht. Dieser schaute mich traurig lächelnd an und stand auf. Er kam auf mich zu und strich mir leicht über die Wange. Sofort bildeten sich Tränen in meinen Augen. "Jungkook, ich... Es tut mir leid, dass ich es dir am Anfang schon nicht gesagt habe, aber ich hatte Angst wegen meiner Identität. Ich musste erstmal herausfinden, ob du ein Fan bist..." Vorsichtig legte ich meine kalte Hand auf seine, die immer noch auf meiner Wange ruhte. "Du wolltest Junhyuk sehen, hier ist er. Aber der Name Namjoon wäre mir schon lieber." Eine heiße Träne lief meine Wange hinunter. Ohne nachzudenken schlug ich mit meinen Händen sanft auf seinen Brustkorb. "Weißt du, was du mit mir gemacht hast? Ich mochte Junhyuk wirklich, auch wenn ich ihn nur einige Tage kannte. Er war so nett und irgendwie hat es mich von all meinem Stress abgelenkt, wenn ich seine Gänsehaut bringende Stimme hörte. Wie sie lacht, wie sie meinen Namen sagte... Ich war noch nie so fasziniert von einer Person wie von Junhyuk... Warum du? Hätte ich das gewusst, hätte ich nicht mit dir geschrieben... Ich möchte nicht, dass mein Leben noch komplizierter wird als es sowieso schon ist. Ein Idol zu mögen macht es nicht viel leichter." Er lachte nur leise und drückte mich an sich. Seine starken Arme ließen mich Geborgenheit und Liebe spüren, zwei wundervolle Gefühle. Ich hörte sein Herz schnell schlagen. Er schien aufgeregt zu sein, weswegen ich meine Arme fest um ihn schlang. Meine Gefühle spielten verrückt, ich wusste nicht, was ich von ihm halten sollte. Konnte ich in dieser kurzen Zeit schon so etwas wie Liebe gegenüber ihm empfinden? Oder war das nur reines Interesse an einer gut aussehenden Person? Ich wusste es nicht, doch seine Nähe machte mich verrückt. 

Gott, was machst du mit mir?

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und cut meine Friends. Ihr seht, es bleibt spannend. Zumindest hoffe ich das haha. Okay okay ciao~

Destiny 『ⁿᵃᵐᵏᵒᵒᵏ』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt