Kapitel 19

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Die Stimme des Arztes riss mich aus meinem Schlaf. Er schien etwas älter zu sein, hatte bereits graue Haare und lächelte mich leicht an. "Guten Morgen, Jeon Jungkook. Wie fühlen Sie sich?" Durch die Müdigkeit gab ich ihm nur ein Nicken, um zu zeigen, dass es mir gut ging. "Ich habe eine gute Nachricht für Sie. Sie werden heute entlassen, jedoch dürfen Sie sich nicht überanstrengen. Sportliche Aktivitäten und sonstiges sind nicht erlaubt. Falls Ihnen irgendetwas auffallen sollte, etwa wie starke Schmerzen im Magen oder ähnliches, wenden Sie sich an uns. Ihre Sachen liegen in dem Kleiderschrank neben dem Fernseher dort und ein schwarzer Van steht bereits vor dem Krankenhaus, um Sie abzuholen." Ich nickte wieder, ehe ich vorsichtig aufstand und meine Klamotten holte. Der Doktor sah noch einmal zu mir, bevor er aus meinem Zimmer ging. Endlich kann ich wieder zu ihnen und mich ablenken... aber was soll ich Namjoon sagen? Wie soll ich mich gegenüber ihm verhalten, wenn er vor mir steht? Erwartet er eine Antwort auf seine Liebeserklärung? Mit einem Kopfschütteln ließ ich die ganzen Fragen aus meinen Gedanken verschwinden und zog mich langsam an, bevor ich mein Handy nahm und aus dem Raum trat. Vor dem Eingang des Krankenhauses stand der besagte Van, von weitem erkannte ich Bang Sihyuks Gesicht, dass verzweifelt nach mir Ausschau hielt. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen trottete ich zu dem Wagen und tippte vorsichtig auf die Schulter des Managers. Dieser zuckte leicht zusammen und drehte sich um. Als er mich erkannte, sah ich die Erleichterung in seinen Augen aufblitzen und er klopfte mir auf meine Schulter. "Ein Glück geht es dir gut, Jungkook. Ich hoffe doch, dass du dich wieder erholt hast?" Nickend stieg ich in den Van und schnallte mich an, bevor ich die Tür schloss. "Ja, der Arzt meinte allerdings, dass ich mich erstmal nicht sportlich betätigen sollte, falls es einige Nachwirkungen kommen." Sihyuk bestätigte dies und setzte sich vor mich. "Natürlich, ich hätte dich auch nicht wieder tanzen geschickt. Du wirst die nächste Woche erstmal nichts anstrengendes machen, sondern einfach den Jungs und dem ganzen Team zusehen, was für Arbeit sie verrichten und das protokollieren. Zudem habe ich einige lange Texte über die Entstehung und Entwicklung von dem Bighit-Entertainment in deine Wohnung gelegt, sodass du sie ausarbeiten kannst, wenn du keine Lust hast im Entertainment zu hocken. Natürlich könnte ich dir auch einen Raum frei machen, wo du dies entspannt machen und auch Musik hören kannst. Je nachdem was du möchtest. Zudem habe ich deine Anwesenheitszeiten etwas verkürzt, damit du genug Schlaf kriegst und dich um deinen Körper kümmern kannst." Lachend nickte ich und bedankte mich. "Das ist unglaublich zuvorkommend von Ihnen, aber ich bin nur etwas verletzt und habe keine tödliche Krankheit. Trotzdem noch einmal vielen Dank." Der Manager schenkte mir einen besorgten Blick. "Ich möchte nicht, dass es dir schlecht geht, schließlich mag dich das Team und auch die Jungs haben einen Narren an dir gefressen. Ich muss alles dafür tun, damit du schnell wieder fit bist. Und nun ab zu deiner Wohnung, da warten die sechs nämlich schon auf dich." Mit einem breiten Lächeln nickte ich und ließ mich in die Sitzlehne fallen. Auch wenn ich sie vor ein paar Tagen gesehen habe, vermisse ich sie echt. Alle sind so nett und zuvorkommend, dass es schon gruselig ist. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mich lange nicht mehr bei Xiumin und den Anderen hab hören lassen. Mit einer leicht düsteren Miene beschloss ich dort anzurufen, wenn ich etwas Zeit hätte am Abend und ihnen von all dem hier zu erzählen. Erneut schoss eine Frage in meinen Kopf. Was ist eigentlich mit meiner Schwester? Wo ist Jiwoo? Mein Herz fühlte sich seltsam schwer an, als ich an sie dachte. Ich habe sie so blöd behandelt und jetzt ist sie nicht hier. Auch wenn sie immer scheiße gegenüber mir war, ist sie immer noch meine kleine Schwester. Da wurde mir bewusst, dass ich Jiwoo niemals gehasst habe. Ich war einfach nur eifersüchtig darauf, dass sie das Lieblingskind unseres Vaters war. Damals war ich eher das Mamakind und machte nicht so viel mit meinem Vater, im Gegensatz zu Jiwoo. Doch als meine Mutter dann wegen ihm starb, distanzierte ich mich noch mehr von ihm. Meine Schwester wurde trotz allem weiter verhätschelt. Sie bekam die ganze Aufmerksamkeit, obwohl es mir damals total mies ging. Wahrscheinlich empfand ich dann so etwas wie Hass für sie.
Über mein kindisches Verhalten konnte ich nur lachen, weshalb sich Sihyuk zu mir drehte. "Ist alles gut? Ist bei deinem Gehirn alles okay? Warum hast du plötzlich gelacht, sollen wir zurück fahren?" Lachend schüttelte ich den Kopf. "Nein Nein, mache dir keine Sorgen, ich musste nur daran denken, wie kindisch ich damals war... aber... wo ist eigentlich Jiwoo?" Der Manager brauchte seine Zeit, um zu überlegen, wer Jiwoo war, das sah man ihm an. Seine Stirn war in Falten gelegt, während er schräg hoch zur Decke schaute. Keine Sekunde später schien es Ding bei ihm zu machen und er nickte kurz. "Deine Schwester ist immer noch im Entertainment, allerdings in der unteren Etage bei den Stylisten. Ich dachte, sie sei dort besser aufgehoben, als wenn sie mit den sechs Jungs verkehrt." Das scheint mir einleuchtend. Bevor wir uns weiter unterhalten konnten, stoppte der Van vor meiner Wohnung und ich stieg mit pochendem Herzen aus. Gleich würde ich sie wieder sehen. Gleich würde ich Namjoon wieder sehen. Ganz ruhig. Alles wird gut. Mit einer zittrigen Stimme bedankte und verabschiedete ich mich bei dem Manager und stürmte die Treppen hoch, ehe ich mich daran erinnerte, dass ich mich nicht überanstrengen sollte. Nun im mäßigen Tempo ging ich auf meine Haustür zu, auf der ein Blatt befestigt war, mit der Aufschrift: 'Willkommen zurück, Jeon Jungkook!'
Tränen bildeten sich in meinen Augen, die ich schnell wegwischte. Es war so unglaublich süß von ihnen zu kommen und mit mir etwas gemeinsam zu unternehmen. Vorsichtig streifte ich meine Straßenschuhe ab und schlüpfte in meine Hauspuschen, ehe ich die Tür meiner Wohnung öffnete. Verwirrt sah ich in die Mitte des Wohnzimmers, wo ein großer Mann stand, in seiner Hand einen Blumenstrauß mit roten Rosen.

"N-Namjoon?... Wo sind die anderen?"

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KINDERRRSSS Noch vielleicht 3 oder 4 oder weniger Kapitel (XD) und diese FF ist beendet. Die Idee hier für ist mir während meiner Praktikumszeit eingefallen haha.

Ehh sorry für das nicht updaten aber Feiertage und so.... I think y'all can relate. XD

Destiny 『ⁿᵃᵐᵏᵒᵒᵏ』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt