4. Kapitel

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Die nächsten Tage waren wir nur am überlegen, wie wir unsere Eltern überreden könnten. Doch nach ewigem hin- und her mussten wir schließlich einsehen, dass wir nichts machen konnten.

Dachten wir. Am Samstag kam meine Großmutter zum Kaffee. Ich war die ganze Woche schon traurig und ging auf Abstand mit meinen Eltern, das hatte meine Oma bemerkt. „Was ist den los, Mäuschen?“ fragte sie mich. „Außer, dass ich mit den anderen nicht in Urlaub fahren darf geht’s mir bestens!“ gab ich patzig zurück. Oma schaute meine Mutter verwundert an. „Wieso lässt du sie da nicht hin?“ Meine Mutter verdrehte die Augen. „Das hab ich ihr schon zehnmal gesagt. Sie ist viel zu jung außerdem ist das auch viel zu gefährlich!“ Mir kamen schon fast wieder die Tränen. „Denk doch mal daran, als wir noch jung waren“, sagte Oma auf einmal. „Wir hätten da auch hingewollt. Außerdem kann ich mich noch genau daran erinnern, als du das erste mal allein wegfahren wolltest. Da warst du auch nicht viel älter.“ Meine Mutter schaute mich an. „Also gut, aber nur wenn die anderen auch hindürfen“, sagte sie kleinlaut. Ich stieß einen Freundensschrei aus. „Ist nicht wahr! Ahhh! Danke Mutter!“ Ich ging zu ihr hin und drückte ihr einen Schmatzer auf die Backe. „Ich muss sofort Jenny anrufen.“ Ich schnappte mir das Telefon und wählte ihre Nummer.

Sofort als sie hinging, schrie ich glücklich: „Ich darf! Ich darf! Ich darf!“ „Ich auch! Aber nur wenn ihr dürft.“ Wir waren so megaglücklich. „Kommst du zum See?“ fragte ich sie. „Ich bin in 10 Minuten da.“

Kurze Zeit später waren wir alle am See. Bis auf Sophia und Tim waren alle mega gut drauf. „Kannst vergessen“, sagte Tim traurig, „die bleiben hart.“ „Meine auch“, sagte Sophia.

„Aber ich hab mir überlegt, ich geh trotzdem! Ich mein, was sollen die schon groß machen. Die können schlecht nach Kuba kommen und uns nach hause holen.“ Wir sahen ihn verdutzt an. „Gehst du heimlich?“ fragte ich. „Ich geh auf jeden Fall.“ Er drehte sich zu Sophia. „Bist du dabei?“ Nach kurzem überlegen war auch sie dabei.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es meine Mutter wirklich erlaubt hat.

In drei Tagen würde es losgehen. Ich sah zu Lucki. Hoffentlich kann ich ihm näher kommen, dachte ich. Jenny verfolgte meinen Blick. Sie wusste was ich dachte und sah mich aufmunternd an.

Zuhause wartete meine Mutter schon mit dem Essen. „Die anderen dürfen auch“, machte ich ihr klar. „Was ich versprochen hab, halte ich auch“, sagte sie.

Der beste Sommer meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt