9. Kapitel

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Am nächsten Morgen hatte ich einen totalen Kater. Mir brummte der Schädel und ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodiert. Ich sah auf die Uhr. Fast 11 Uhr. Egal. Ich döste nochmals ein. Zwei Stunden später wurde ich von Jenny geweckt. „Aufstehen du Schlafmütze! Oder willst du etwa den ganze Tag im Bett verbringen?“ Ich nickte und zog mir die Decke über den Kopf. Gegen Jenny hatte ich keine Chance, also stand ich widerwillig auf. „Habt ihr schon gefrühstückt?“ fragte ich verschlafen. Jenny lachte. „Na klar, wir haben schon fast ein Uhr, die anderen sind schon unten beim Mittagessen.“ Nachdem ich mich gewaschen und angezogen hatte, ließ ich mich von Jenny zum Speisesaal ziehen. Als ich das ganze Essen sah, war ich kurz davor, mich zu übergeben. Trotzdem zwangen mich die anderen etwas zu essen.

Kurze Zeit später waren wir auf dem Weg nach Capitolio Nacional, eines der bekanntesten Gebäude in Kuba. Es war nicht so interessant wie die Stadtbesichtigung am Vortag, aber das Beste überhaupt war: Lucki hat während der Besichtigung seinen Arm um mich gelegt und mir zugeflüstert, ob wir uns am Abend am Strand treffen wollen. Ich wurde tomatenrot. „Kar“ flüsterte ich und wir lächelten uns an.

Als ich am Nachmittag Jenny davon erzählte, musste sie sich beherrschen, nicht laut loszukreischen. „Ne oder?“ „Doch, er hat mich vorhin gefragt.“ Wir waren beide völlig aus dem Häuschen. „Was soll ich anziehen?“, frage ich. „Hmm..“ Jenny überlegte. „So wie immer“, sagte sie schließlich. Also beschloss ich ganz normal zu gehen.

Um kurz vor neun ging ich runter zum Strand, wo Lucki schon auf mich wartete. Er lächelte wieder so süß. Meine Knie wurden wackelig. „Da bist du ja endlich“ sagte er grinsend und umarmte mich zur Begrüßung. Hach, wie gut er riecht. Wir setzten uns auf einen Stein und sagten erstmal gar nichts. „Was machen wir eigentlich morgen?“ fragte ich, hauptsache wir hatten ein Gesprächsthema. „Ich weiß noch nicht. Müssen wir noch mit den anderen abklären.“ Man, wieder entstand eine Gesprächspause, davor hatte ich die ganze Zeit Schiss. Jetzt war die perfekte Gelegenheit, um ihm zu sagen, dass ich ihn mag. Nach mehreren Minuten räusperte ich mich schließlich und brach endlich das Schweigen. „Also ääh, weißt du Lucki ääh… also es ist soo ääh… ich hab dich echt gern und ääh… ich wollt ääh… Und dann passierte es. Während ich wie eine Blöde herumstotterte drückte Lucki seine Lippen gegen meine. Ich hatte doch noch nie jemanden geküsst. Ich wusste doch gar nicht, wie das geht. Ich drückte ihn sanft weg. „Also weißt du, dass ist mir echt peinlich, aber ich habe noch nie geküsst.“ Komischerweise stotterte ich gar nicht mehr. Lucki sah mich ganz süß an und sagte: „Ist doch nicht schlimm. Ich zeig dir wies geht.“ Nochmals küsste er mich und diesmal war es auch gar nicht mehr so schlimm. „Du lernst aber schnell“ Lucki grinste. Ich war so mega glücklich. Ich kann es gar nicht beschreiben. Ich hatte nichts gegen eine Wiederholung. Und noch eine. Und noch eine. Und noch eine.

Der beste Sommer meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt