Lilys Sicht:
"Ist das dein Ernst?", flüsterte er und lachte spöttisch, "Hausaufgabenvernichtung ist so was von gestern. Da ist ja meine Oma kreativer".
"Ich gebe zu Potter der Trick ist wirklich alt, aber er funktioniert noch immer bestens und zeigt die gewünschte Wirkung: nämlich extra Arbeit für das Opfer", Lily grinste auch aber anders als bei ihm war es ein verschmitztes. Siegessicher legte sie ihr eigenes Pergament an dem sie am Vortag sehr lange gesessen hat, auf den Schreibtisch von Professor Mcgonnagall, nicht ohne James dabei provokativ anzusehen. "Das war Rache für den bescheuerten Kuss im Zug", meinte sie hitzig. "Der verdammt gut war", fügte er hinzu und auf einmal kam ihm ein Gedanken:"Ich könnte dich bei Gonni verpetzen", sagte er und war froh, dass er etwas gegen sie in der Hand hielt. "Oh Nein, das würdest du nicht tun", sagte sie sofort. Lily war sich sicher, dass James nicht zu der Sorte von Menschen gehörte, die Spaß daran hatte andere zu verpetzen.
Und wie immer behielt sie Recht. Die ganze Stunde beobachtete sie wie sein Arm nervös in die Höhe ging und sich anschließend wieder senkte. Sie musste sich zwingen nicht loszulachen. Auch Bella und Mary hatten Schwierigkeiten nicht die Fassung zu verlieren. Oft musste Lily ihre Freundin antippen, weil diese unangenehme Müdigkeit ausstrahlte. In diesen Momenten tat Bella Lily richtig leid. Sie konnte nicht einmal in Ruhe glücklich sein ohne, das ihre Macht Besitz über sie ergriff.Lily hatte schon damals bei der ersten Zufahrt gemerkt, dass mit ihrer Freundin etwas anders war und aufmerksam wie sie war hatte Lily schon nach einigen Monaten die Wahrheit über sie erfahren.
Mary wusste auch von Bellas Geheimnis, aber sie sprachen untereinander sehr wenig über dieses Thema.Am Ende der Stunde konnte Lily zufrieden feststellen, dass James zusätzlich zu seiner verbrannten Hausaufgabe noch den Zauber lernen musste den sie diese Stunde gelernt hatten. Anscheinend war der Arme, die ganze Zeit so damit beschäftigt auf seine Angebetete wütend zu sein, dass er sich nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte.
Lily sprach ihn jedoch nicht darauf an. Sie wollte ihr Glück ja nicht herausfordern und das wäre sogar bei James zu gemein.An diesem Abend machten die Rumtreiber besonders viel Krach im Gemeinschaftsraum, was Lily jedoch nich besonders verwunderte. Wahrscheinlich war es eine Art von Rache Nummer 1. Am Anfang spielte sie noch munter mit und zog James bei jeder Gelegenheit auf, aber nach einer Weile wurde es ihr zu anstrengenden. "Kommt jemand mit in die Bücherei? Potter treibt hier alle in den Wahnsinn und ich hätte den Aufsatz für Slughorn heute ganz gerne fertig", Lily hatte sogar Mühe, James und die anderen zu überschreien. "Ne, ich hab meinen schon fertig und ich hab jetzt echt keine Lust auf die Bücherei", sagte Bella entschuldigend und auch Mary sagte ab, weil sie noch einen Brief an ihre Eltern schicken wollte. Also begab sich Lily an diesem Abend wiederwillig alleine in die Bibliothek.
'Achso, man muss nur zwei mal im Uhrzeigersinn rühren rühren', murmelte sie zu sich selbst, da ihr endlich ein Licht aufgegangen war. Nach einer guten Stunde war sie endlich soweit, dass sie sagen konnte ihr Aufsatz sei mindestes sehr gut und wollte sich schon auf den Weg zu ihrem Haus machen, aber sie beschloss, noch ein bisschen zu lesen und sich etwas Zeit für sich zu nehmen und da die Bibliothek fast lehr war, war es umso ruhiger.
Voller Vorfreude ging sie auf ihr Lieblingsregal zu: das Quiddich Regal. Die meisten Schüler in Hogwarts wussten nicht einmal, dass es außer 'Quiddich im Wandel der Zeiten' noch mehr Bücher über diesen Sport gab. Sie musste zugeben, dass 'Quiddich im Wandel der Zeiten', sehr informativ war und viele gute Tipps hergab, aber niemand den sie kannte hatte je 'Quiddich extrem' gelesen. Das Buch war so lustig geschrieben und beschrieb dermaßen verrückte Situationen, dass Lily auch an diesem Abend Mühe hatte nicht in der stillen Bibliothek laut aufzulachen. Einige davon waren sogar auf magischen Bildern abgebildet und viele davon hatte Lily schon selbst nachgespielt. Nach einer Zeit wurde sie sogar richtig gut und letztes Jahr hatte sie sich überlegt ob sie für Griffindor vorspielen wollte, aber dann erfuhr sie, dass James der Kapitän war und sie konnte sich nichts schlimmeres vorstellen als seine Befehle befolgen müssen und extra Zeit mit ihm zu verbringen.
Sie war so sehr in ihr Buch vertieft, dass sie erst nach einer Ewigkeit bemerkte, dass sie jemand die ganze Zeit aus dem Augenwinkel beobachtete.
"Hi", sagte er schüchtern. Eigentlich war er in Lilys Nähe immer leicht nervös, aber an diesem Abend war es besonders schlimm, denn heute ging es um alles. UM ALLES. UM SIE. Dieser Gedanke plagte ihn schon die ganze Woche und er hatte nicht vor es zu versauen.
"Kann ich mich kurz hinsetzen?", sagte er etwas selbstsicherer und deutete auf den Sessel ihr gegenüber. Lilys Grinsen, das sie die ganze Zeit im Gesicht hatte, verschwand schlagartig und sie war furchtbar nervös, obwohl er es doch sein sollte der nervös war. Gleichzeitig hatte sie vor etwas angst, das sie sich im Augenblich nicht erklären konnte. Später wusste sie, dass sie angst hatte ihn zu verlieren, weil sie ihm vielleicht nicht verzeihen konnte.
Und er hatte ihr etwas bedeutet soviel war sicher. Severus Snape war schon ihr bester Freund bevor sie überhaupt in Hogwarts war."Erst mal muss ich dir sagen, dass es mir Leid tut", begann er als sie ihm den Sessel anbot. "Ich weiß das hört sich super lahm an, aber es ist die Wahreit. Und ich habe keine Ahnung, wie ich das was ich getan habe, wieder gut machen kann. Ich war ein riesengroßer Blödmann und es tut mir ehrlich Leid", er atmete kurz aus und sprach dann weiter," weißt du, in jedem Haus gibt es Ausnahmen. Es gibt überall Personen, mit denen man sich besser anfreundet, als mit anderen. In Slitherin ist es schwierig echte Freunde zu finden. Ich bin mir nicht sicher wiso, aber ich glaube es liegt daran, dass in Slitherin meistens die Leute hinkommen, die generell dazu neigen sich mit anderen vergleichen zu müssen und deswegen einen gewissen Gruppenzwang haben. Damit meine ich, dass sie niemals aus der Reihe tanzen, denn das könnte ihrem Ruf schaden. Ich weiß nicht wie ich mir mein dummes Verhalten anders erklären könnte, aber ich denke das färbt ab. Wörter wie Schlammblut gehören zum normalen Sprachgebrauch der meisten Slitherins und wenn du sie dauernd hörst...
Ich weiß das ist keine Entschuldigung, nicht mal eine Ausrede. Ich versuche einfach nur mich selbst zu verstehen und ich hoffe du kannst das irgendwie auch", er verstummte und sah sie an. Niemand kann sich vorstellen wie sehr er sich wünschte, dass sie ihm verzieh.
Eine Weile sagte sie gar nichts und sah noch unten auf ihre Schuhe. Da ihre feuerroten Haare die der junge Slytherin schon immer an ihr liebte, ihr Gesicht verdeckten, konnte er nicht einmal erahnen was in ihrem Kopf vorging."Severus, es gibt zwei Dinge die in einer guten Freundschaft wichtig sind: Respekt und Vertrauen. Du bist auf meinem Vertrauen herumgetrampelt als wäre es dir egal. Und von deinem Respekt mir gegenüber brauchen wir gar nicht sprechen.
Woher soll ich wissen, dass du mich nicht morgen wieder in aller Öffentlichkeit schikanierst? Oder übermorgen? Oder in zwei Wochen? Hast du überhaupt irgendeine Ahnung, wie sehr du mich verletzt hast?", sie zwang sich ihm in die Augen zu sehen.Sie waren wie seine Haare dunkel, fast schwarz, und sie waren traurig. Unendlich traurig. Eine heftige Spannung baute sich auf. Snape wollte den Blickkontakt abbrechen, aber man sah, das er sich nicht einmal das traute. Unter ihrem Blick schien er unendlich zerbrechlich und verletzlich. So war er sonst nie, doch die Griffindor war seine einzige Schwäche. Sonst war er immer der kühle, zurückhaltender Streber dem niemand etwas anhaben konnte. So viel wie heute hatte er wahrscheinlich noch nie in seinem Leben am Stück gesagt. Jetzt schien er förmlich unter ihrem Blick zu schmelzen. Lily hatte Mitleid mit ihm und sah weg. "Es wird nie wieder passieren", flüsterte er kaum hörbar. Wahrscheinlich konnte Lily ihm nur deswegen glauben, weil er es sich in diesem Moment selbst schwor. Er wusste, er konnte sich keinen einzigen Fehltritt mehr erlauben, sonst wäre es für immer aus. Nicht mal er selbst konnte sich später erklären, warum er sie Monate später, wieder wie einen Haufen Schieße behandelte.
"Okay", sagte sie ebenso leise.
Eine unglaubliche Last fiel von Snapes Schultern und er lächelte. Das war bei ihm ein so seltener Anblick, dass es Lily ebenfalls ein kleines Grinsen ins Gesicht zauberte. "Danke", war alles was er hervorbrachte.
"Mrs. Gooler wird sicher gleich hier sein. Die Sperrstunde beginnt in 10 Minuten", sagte Liy verlegen, denn sie wusste nicht was sie sonst noch sagen sollte. Einen ungemütlichen Moment schwiegen sie, aber als sich Snape schließlich erhob tat Lily es ihm gleich. Unschlüssig standen sie voreinander und hatten das Gefühl irgendetwas nicht geklärt zu haben.Auf einmal mache Snape einen Schritt auf sie zu und umarmte sie. Am Anfang war sie völlig überrumpelt, aber schließlich gab sie nach und legte ebenfalls ihre Arme um ihn. Eine wohlige Müdigkeit überkam sie. Aber sie war anders als die, die Bella immer ausstrahlte, es fehlte die schmerzhafte Spannung.
"Es gibt noch etwas, dass ich dir sagen muss, Lily", er hielt kurz inne und wartete auf ihre Antwort. "Hm?", murmelte sie einfach. "Ich habe lange überlegt, ob ich es heute schon tun sollte, aber ich halte es nicht mehr aus", er holte tief Luft,"Lily ich denke, nein ich weiß,...dass... ich dich liebe", stammelte er schließlich.
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Nie mehr Stille-eine Rumtreiber FF
FanfictionWenn ich wütend bin. Wenn ich traurig bin. Wenn ich fröhlich, enthusiastisch, oder gestresst bin. Mache ich dich schwach, so schwach, dass du sterben kannst. Wow, du bist auf meine Story gestoßen. Lies sie! Das ist keine Bitte sondern ein Befehl. V...