James 11

234 12 3
                                    

'Sie liest schon mindestens zwei Stunden dieses Buch', dachte James mit einer üblen Vorahnung und versuchte  verstohlen unter ihr Buch zu blicken, doch er war zu weit entfernt, um den Titel entziffern zu können.
Auch im Unterricht und beim Mittagessen wirkte Lily Evans seltsam distanziert. Aber war sie das in seiner Gegenwart nicht immer? Was war mit ihren Freunden? Hatte sie ihnen etwas erzählt?
Langsam spazierte er so beiläufig wie möglich auf sie zu, denn seine Angst und Neugier, sie könnte etwas wissen, wuchs. Vor ihrem Tisch blieb er stehen. Sie war alleine. Vermutlich waren ihre Freundinnen genauso wie Peter und Elijas schon schlafen gegangen, denn niemand außer Lily las um diese Uhrzeit noch im Gemeinschaftsraum ein Buch, oder lernte.
Doch irgendein Gefühl sagte ihm, dass sie sich diesmal nicht mit Lernen beschäftigte, sonst würde sie nämlich nicht ansatzweise so verzweifelt aussehen.
"Hey, Evans", sagte er bemüht freundlich,"Gehst du nächstes...". "Nein, vergiss es Potter", sage sie gelangweilt und sah nichteinmal von ihrem Buch auf. Okay, das lief nicht. Er brauche einen neuen Einfall um sie wütend zu machen. "Aber morgen", log er das blaue vom Himmel. "Hä", fragte sie verwirrt. "Professor Kesselbrand hat mir versprochen, dass ich das nächste Projekt in Kräuterkunde ,mit dir machen darf", anwortete er einfach und musste sich zwingen um nicht loszulachen, als er ihren geschockten Gesichtsausdruck sah. "Duuu, wiederliches Miststück. Wie konnte Kesselbrand dir das erlauben, ohne mich zu fragen?! Außerdem glaubst du wirklich, das kommt gut bei mir an?", fluchte Lily und sprang energisch auf. Äh Nein...

Aber gut, jetzt war sie wenigstens abgelenkt. Blitzschnell zog James seinen Zauberstab und und murmelte einen Zauberspruch der bewirkte, dass eines seiner Bücher nun das Deckblatt mit ihrem tauschte. Nicht hundertprozentig optimal, aber genug um die wichtigsten Informationen zu bekommen. Hoffentlich sah sie das Buch in den nächsten Minuten nicht zu genau an.

"Versteh doch, das hat nichts mit uns zu tun, aber ich bin in Kräuterkunde nun mal so extrem schlecht, da brauche ich eben fachfrauische Unterstützung", antwortete er spöttisch und versuchte sie nicht auszulachen. "Bye, Evans! Ich freu mich schon unhemlich auf morgen", trellerte er noch und schmunzelte über ihr wütendes Schnauben.

LEXIKON DER ZAUBEREI VON A-Z

Was tat Evans mit einem Lexikon? Und was gab dieses für Informationen her? Mit jeder Sekunde die James nachdachte war er sich sicherer, dass sie etwas  von der Vollmondnacht mitbekommen hatte. Shit. Er ließ sich mit einem erschöpften Seufzer auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Schließlich beschloss er, erst mal darüber zu schlafen und morgen alles weitere zu regeln. Nur eine Sache musste noch getan werden. Er konzentrierte sich und tauschte die Deckblätter erneut. James konnte nur hoffen, dass Lily den Umtausch nicht bemerkt hatte, denn sonst wäre er endgültig am Arsch. 

"James, es ist halb acht!", brüllte irgendwer in sein Ohr. "Hmm", grummelte er und drehte sich auf die andere Seite. "Steh endlich auf, oder willst du unbedingt das Frühstück verpassen?", sagte Elijas und langsam begann James Hirn wieder zu arbeiten. "Halb Acht... Das ist mitten in der Nacht.", antwortete er einfach, stand aber trotzdem auf und trottete ins Badezimmer.

Wo er beinahe wieder eingeschlafen war. Wie spät war es gestern? Zwei Uhr? Warum musste dieses verdammte Biest von Mädchen, auch seine Hausaufgaben zerstören. Und so verflucht neugierig sein und versuchen all seine Geheimnisse herauszufinden. Nur Probleme mit diesem Mädchen und doch mochte er sie aus irgendwelchen Gründen.

Nachdem er sich Minuten lang im Spiegel beim einschlafen zugesehen hatte, dache er sich, dass es vielleicht doch ganz gut wäre, sich en wenig zu beeilen und machte sich schließlich im Schneckentempo fertig.

"Leute, habt ihr heute Lust auf Schule?", murrte der Griffindor beim Frühstück und gähnte. Kurz sah er zu Lily und stellte verärgert fest, dass sie kein Stück müde aussah und hatte damit noch mehr Lust an diesem Tag blau zu machen. "Nein!", antworteten seine Freunde sofort, "Seh ich so aus?", fügte Elijas hinzu. "Dann schwänzen wir heute", beschloss James kurzerhand. Er würde sich heute endlich in den Krankenflügel schleichen und checken wie es Sirius und Remus ging, vielleicht noch eine Runde pennen und etwas Quiddich spielen. Sehr viel motivierter stopfte er sich den Rest seines Brotes in den Mund und machte sich mit Elijas und Peter auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum und schnappte sich seinen Tarnumhang. "Wie wärs, wenn wir Sirus und Remus besuchen gehen?", fragte Peter voller Enthusiasmus. "Genau das hatte ich vor", saget James. Kurz sahen sie Elijas an, der weniger erfreut schien, aber doch zögernd zustimmte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er in der Vollmondnacht nicht dabei war. Es war viel verlangt, sein Leben für seine Freunde zu riskieren, aber doch nahm James ihm übel, dass Elijas nicht dabei war um sie zu unterstützen. Natürlich konnte er es ihm nicht ins Gesicht sagen, aber jeder merkte, dass immer eine ungemütliche Stimmung eintrat, wenn das Thema Vollmond erwähnt wurde. 

Nie mehr Stille-eine Rumtreiber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt