Der Saal war schon relativ voll, aber ich sah, wie meine beste Freundin Leni wie wild winkte. „Annie!" rief sie „Wir sind hier!". Meine Eltern, Emma und ich gingen zu ihr und ihrer Familie. „Guten Abend Mr Hanson. Guten Abend Mrs Hanson." begrüßte ich Lenis Eltern. Meine Eltern und Emma begrüßten die beiden ebenfalls, während Leni mich auf den Platz neben sich zog. „Ich hoffe, diese Kleider nehmen nicht zu viel Platz ein." sagte sie und lachte. Ich fiel in ihr Lachen ein und betrachtete ihr Kleid. Es war rot und hatte, genau wie mein Kleid, einen ausladenden Reifrock. Emma, die neben Dad saß, sah uns mit großen Augen an. „Was ist Emma?" fragte ich sie. „Ihr beide seid so schön." antwortete sie. Leni und ich lachten leicht und Leni meinte zu ihr „Und du wirst genauso hübsch sein, wenn deine Zeremonie ist, Emma." Emma strahlte uns an und wir lächelten zurück.
Die Zeremonie begann, nachdem alle Jugendlichen mit ihren Familien da waren, mit einem Mittagessen. Es gab ein 4-Gänge Menü, welches aus einem Salat, Tomatencremesuppe, Steak mit Pommes wahlweise Forellenfilet mit Rosmarinkartoffeln oder Penne mit Basilikumpesto und als Nachtisch Schokoladentorte. Das Essen war himmlisch. Nachdem alle Anwesenden fertig gegessen hatten und die Bediensteten abgeräumt hatten erklang ein Gong.
Emma sah sich aufgeregt um und ich wurde leicht nervös. Mum, welche neben mir saß, nahm meine Hand und sah mich an. „Sei unbesorgt. Es wird alles gut. Dieses Jahr wird es keine Zwischenfälle geben. Wir haben alles geplant und es kann nicht passieren." „Danke Mum. Ich weiß, dass du und deine Abteilung in der Regierung euch viel Mühe bei der Zeremonie gebt." sagte ich zu ihr und lächelte. Die erste Person wurde aufgerufen. Das Mädchen war anscheinend ziemlich nervös, da sie zitterte. Sie ging auf die Bühne und der Junge, den sie heiraten soll wurde ihr gezeigt. Sein Name wurde eingeblendet und ein Bild wurde gezeigt. Weitere Infos, wie wurden danach eingeblendet. Sie erhielt einen Umschlag mit ihrem Namen, in welchem die Infos und die Adresse, sowie Telefon- und Handynummer enthalten war. Sie lächelte und bedankte sich. Dies hörte man, weil es still im Saal war. So ging es schließlich weiter. „Bennett, Annabel." erklang es und ich stand auf. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, als ich nach vorne ging. Ich war noch nervöser als grade. Ich stand auf der Bühne und sah auf den Bildschirm. Als der Name mit dem Bild erschien ging ein Raunen durch alle Versammelten. 'Luke Carter' stand da. Luke ging in meinen Jahrgang. Es ist nämlich sehr selten, dass die einem bestimmte Person in der selben Kolonie kommt. Hinter mir hörte ich ein Heulen. Luke hatte nämlich eine Freundin. Wir durften Beziehungen haben, mussten sie aber nach unserer Zeremonie beenden. Nicht viele haben aufgrund dessen eine Beziehung. Luke hatte eine. Und dieses Mädchen weinte nun. Mir wurde der Briefumschlag gereicht, ich nahm ich und zwang mir ein Lächeln auf. „Danke." sagte ich und ging zurück zu meinem Platz. Meine Familie strahlte mich an und ich ließ mein gezwungenes Lächeln weiter auf meinem Gesicht. Die immer anwesenden Friedenswächter kümmerten sich inzwischen um das weinende Mädchen. Ich sah sie an und sie tat mir Leid. Sie liebte Luke, während ich ihn nie lieben können würde. Was an unserer DNA und unseren Hobbys passt so gut zusammen? Ich will diese Heirat nicht. Ich will gar keinen Mann heiraten. Ich setzte mich wieder neben Leni und sah sie an. Sie sah zurück und lächelte leicht. „Meinst du die Person passt zu mir?" fragte sie leicht nervös „Ich könnte jetzt sagen, dass er das tun wird, aber da ich weiß, wie du das meinst hoffe ich es." antwortete ich ihr. „Danke." meinte sie und murmelte noch irgendwas, was ich nicht ganz verstehen konnte, welches sich aber nach 'Was aber, wenn ich nicht nur einen Mann will sondern auch eine Frau gerne hätte?...' anhörte. „Hast du irgendwas gesagt?" fragte ich sie und sie sah mich an. In ihrem Blick lag ein leichter Hauch von Angst. „Nein, hab ich nicht. Wieso?" antwortete sie mir „Tut mir Leid. Ich dachte ich hätte was gehört.". Sie wandte sich wieder zur Bühne und ich tat es ihr gleich. Während ich auf die Bühne sah dachte ich über ihren Blick nach. Ich musste mich wohl geirrt haben und ihre Nervosität als Angst gedeutet haben. Oder sie hatte tatsächlich Angst. Dafür gäbe es mehrere Möglichkeiten. 1. die Zeremonie, 2. die Nervosität, ob ihr Partner von seinem Charakter her zu ihr passt oder 3. sie hat diesen Satz tatsächlich gemurmelt und ist nicht hetero. Diese letzte Option wäre eigentlich toll, aber sie ist sehr unwahrscheinlich. Ich sah mich nochmal im Raum um. All diese bunten Kleider und dunkle Anzüge, getragen für einen Tag. Danach werden sie bis auf einmal vermutlich nicht mehr getragen. Ich sah grad, wie Luke sich erhob und auf die Bühne ging. Aus Förmlichkeit wurde das Ganze von mir auch noch eigeblendet. Er nahm den Briefumschlag an und während er zu seinem Platzt ging zwinkerte er mir zu. Seine Freundin, oder eher besser gesagt Ex-Freundin, sah dies und starrte mich mit einem Blick an als wollte sie mich umbringen. Ich ignorierte Luke und dachte weiter nach. Und zwar darüber, wieso Luke jetzt offensichtlich mit mir flirtete und das Mädchen, mit dem er bis gestern noch in der Schule rumgeknutscht hatte, jetzt so aufstachelte. Dieses leichte Player-Image regte mich jetzt schon auf. Leni griff nach meiner Hand. Ich sah zu ihr und lächelte leicht. Sie lächelte zurück. „Vielleicht wirst du ihn noch mögen." meinte sie „Und du kannst Gedanken lesen." sagte ich leicht lachend und sie lachte mit. Wir beruhigten uns relativ schnell und sahen nach vorne. Währenddessen lies sie meine Hand los. Wenn wir zu lange uns an den Händen halten würden, könnte man noch denken, dass wir zusammen seinen trotz des Verbotes. Und das würde die Reputation unserer Familien stark reduzieren. Wir sahen weiter zu und dann war es soweit. „Hanson, Leni." wurde ausgerufen und sie stand auf. Wir alle sahen zu ihr, während vorne das Bild erschien. 'Jimin Park' stand da. Er lebte in einer der Asiatischen Provinzen. Leni bedankte sich, als sie den Umschlag bekam und ging zu uns zurück. Sie setzte sich und lächelte. Den Rest der Zeremonie verlief sehr ruhig nachdem sie beendet wurde standen alle auf und verließen den Saal.Draußen umarmten Leni und ich uns zum Abschied und wir verabschiedeten uns. „Bis Montag." sagte sie noch und winkte kurz. Ich winkte zurück und sah ihr hinterher, als sie und ihre Eltern in Richtung deren Auto gingen. Wir gingen ebenfalls zum Auto und fuhren nach Hause.
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Tut mir Leid, dass so lange nichts kam, aber ich stehe momentan etwas unter Druck und schreibe sehr viel in ein paar RPGs. Hoffe, ihr könnt mir verzeihen.
~Len
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Lebe für deine Liebe
Science FictionEine Welt in der die Person, die du heiratest bestimmt wird und die Gesellschaft jegliche Form von anderer Liebe verbietet. Wie ist es anders zu sein? Anders zu lieben? ---------------------- Annabel ist 17 und steht vor ihrer Zeremonie bei der ihr...