7. Kapitel ~ Das Lagerhaus

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Ich sah nicht auf die Uhr auch, wenn ich zu früh da sein würde, es ist egal. Meine Gedanken wirkten fast so, als ob ich Luke lieben würde. Dabei würde ich nie auf die Idee kommen, da ich es noch nicht mal kann. Er ist in dieser kurzen Zeit einfach ein verdammt guter Freund geworden. All dies dachte ich, während ich nach unten ging und meine Schuhe anzog. Sowohl meins, als auch Lukes Handy lagen in meiner Tasche. Musik würde ich aber trotzdem von meinem Handy hören. Die Welt wirkt in gewisser Weise anders, dachte ich mir, während ich lief. Sie wirkt langsam und träge. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass ich innerlich so hetze. Ich will zu diesem Lagerhaus so schnell wie möglich. Hauptsächlich, weil ich probieren will ihn zu retten und der Rest dieses Drangs ist wohl meine Selbstsucht mich selbst zu retten aus dieser Situation, diesem Leben. Inzwischen war ich in am Rand der Innenstadt angekommen. So weit war es jetzt nicht mehr. Ich lief weiter.
Die Lagerhäuser sind nicht wirklich gefährlich, nichts an Land ist es. In den Wasserkolonien ist es anders. Die Menschen dort sind im generellen anders. Sie bekommen nicht sehr viel Sonnenlicht durch das Wasser, aber die Kuppel ist so entwickelt, dass das wenige Sonnenlicht, das auf natürliche Weise dort ankommt, verstärkt wird. Aber das Leben dort soll hart sein. Viele Menschen dort sollen aufsässiger sein. Es soll wohl häufiger zu Zwischenfällen aller Art kommen. Die Lagerhäuser dort sollen angeblich von der Regierung genutzt werden. Man weiß nicht zu was.
Vor mir ragte das Lagerhaus hoch empor. Es wirkte sehr verlassen. Die Tür existierte nur halb, da hier schon lange nichts mehr gelagert wurde. Komischerweise wurde es nie abgerissen. Ich betrat es und fand... nichts. Dort war keiner. Vielleicht lag das auch einfach daran, dass ich eine Viertelstunde zu früh war. So wartete ich nun.

Nach zwanzig Minuten hat noch niemand das Lagerhaus betreten. Mir sagen, dass ich ja pünktlich sein soll, aber selber nicht pünktlich sein, dachte ich leicht verärgert. „Es ist nicht gut für dich, dass du uns bis jetzt nicht bemerkt hast." lies eine Stimme hinter mir verlauten. Ich drehte mich überrascht um und sah niemanden. „Jetzt guck doch mal richtig!" rief sie nur und dann sah ich sie. Zwei Gestalten in einer dunklen Ecke. Ich trat näher an sie ran. Es waren das Mädchen und der Junge. „Also, wer bist du?" fragte der Junge. „Ich bin Annabel und brauche eure Hilfe." „Wieso brauchst du die?" fragte das Mädchen. „Ach ja, und lüg nicht an. Sonst bist du schneller tot als du bis drei zählen kannst." schob sie noch hinterher und holte ein ziemlich übel aussehendes Messer hervor. „Ich bin lesbisch und will mich dem Widerstand anschließen." „Und wieso denkst du, dass ausgerechnet wir dem Widerstand angehören würden?" fragte der ziemlich große braunhaarige Junge. „Sie hat Luke die Songs geschickt. Außerdem tragt ihr keine Eheringe. Da ihr wahrscheinlich etwas älter seid als ich jetzt wärt ihr beide schon mit eurem Partner verheiratet und das seid ihr offensichtlich nicht. Ihre Haare sind auffallend bunt und ihr beide seid tattoowiert." „Du kannst ja doch beobachten, Annabel." meinte das Mädchen und wirkte leicht zufrieden. „Ich denke mal du willst hier weg und gegen die Regierung kämpfen." sagte sie und hatte nun einen eher geschäftlicheren Unterton, woraufhin ich nickte. Der Junge meldete sich noch einmal zu Wort. „Du musst dich dann komplett unserer Sache verschwören. Heißt, dass du alle deine Kontakte abbrechen musst.". Als ich dies hörte, musste ich schlucken. Es war zwar klar, aber trotzdem tat es weh. „Könnt ihr noch jemanden mitnehmen?" fragte ich. Ich wollte Leni nicht hierlassen. Die beiden sahen mich an. „Meine beste Freundin. Sie ist wahrscheinlich bi und..." „Wir können uns nicht auch Vermutungen stützen!" herrschte das Mädchen mich an. „Wir holen dich raus, dann gucken wir weiter." Ich seufzte. „Wie heißt ihr eigentlich?" fragte ich die beiden. „Felix." sagte der Junge und das Mädchen antwortete „Lee. Ich melde mich bei dir, wenn wir bereit sind. Falls wir uns nochmal begegnen, sprich uns auf keinen Fall an. Und falls du uns verrätst, ich bring dich persönlich um. Und dagegen wird die Folter der Regierung noch harmlos sein. Abgesehen davon würde sein Freund dich noch mehr umbringen." „Er ist nicht mein Freund!" protestierte Felix. „Nein, nur nicht. Ihr schmachtet euch auch nie an." meinte Lee darauf nur sarkastisch. Ihre Drohung mir gegenüber machte mich schon etwas mulmig. Dass sie so leicht über Mord sprach... während ich darüber nachdachte rissen die beiden mich aus meinen Gedanken. „Wir sehen uns demnächst." meinte Lee. „Wir müssen noch was deswegen besprechen." sagte Felix. „Auf Wiedersehen." meinte ich zu den beiden und sie verabschiedeten sich ebenfalls.

Nachdem ich das Lagerhaus verlassen hatte ging ich zu Charlie. Es war ziemlich voll heute, weswegen ich mir eine heiße Schokolade zum Mitnehmen bestellte. Grade wollte ich das Café verlassen, als ich Leni bemerkte. Sie telefonierte anscheinend mit jemanden. Ich winkte ihr zu und sie winkte zurück und bedeutete mir mich neben sie zu setzten. Sie verabschiedete sich von ihrem Gesprächspartner und legte auf. „Hey." sagte sie und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung. „Hat deine Mum irgendwas zu heute Morgen gesagt?" fragte sie mich. „Nur, dass es besser für mich wäre, da er ja deswegen meine Kinder und mich nicht verderben kann." antwortete ich darauf. „Mit wem hast du telefoniert?" fragte ich sie um das Thema zu wechseln. „Mit Jimin. Er ist echt nett." antwortete sie darauf. Ich merkte, dass sie nicht wirklich darüber reden wollte und fragte sie stattdessen, ob sie mit mir spazieren gehen würde. Während wir durch die Stadt und den Park liefen redeten wir über alles mögliche und lachten ziemlich viel. Das ist das tolle an Leni. Sie ist eine tolle Freundin, mit der man einfach so schon viel lacht. Nach einer Weile mussten wir beide dann nach Hause. Dort angekommen ging ich in mein Zimmer und lies den Nachmittag Revue passieren. Auch, wenn Lee mir gedroht hatte, ich mochte sie. Ich werde mich dem Widerstand anschließen. Ich werde dafür kämpfen, dass die Regierung gestürzt wird. Aber ich werde Leni mitnehmen. Sie kann nicht hetero sein. Ich brauche meine beste Freundin dort, einfach, weil sie mich auf bessere Gedanken bringt. Jetzt aber, heißt es darauf warten, dass ich erst mal hier wegkomme.

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Ich schreibe mal wieder was! Es tut mir Leid, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen. Ich hatte dieses Kapitel im September angefangen, aber konnte es erst jetzt beenden. Entschuldigt das bitte. Aber euch allen ein frohes neues Jahr! Ich hoffe eure Wünsche und Ziele des letzten Jahres sin in Erfüllung gegangen.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Wie immer würde ich mich über Korrekturen, Verbesserung und Kritik freuen.
~Len

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