4. Kapitel ~ Luke

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Ich sah auf mein Handy. 'Hey, tut mir Leid wegen heute Morgen. Auch das mit Allie. Ich hab ihr klar gesagt, dass ich sie seit längerem nicht mehr liebe, aber sie hat mich bei sich gehalten, in dem sie mich erpresst hat. Ich hab gemerkt, dass du mich nicht sonderlich magst, aber ich vertraue dir. Irgendwie tue ich das. Hast du vielleicht heute Zeit? Ich würde mich gerne nochmal persönlich bei dir entschuldigen und dir die ganze Geschichte erzählen. Da ich dich nicht hetzten oder einschränken will, nenn mir einfach eine Uhrzeit und Ort, an dem du mich mit mir treffen würdest. Falls du das tatsächlich tust' laß ich. Erpresst? Womit denn bitte? Und sollte ich ihm wirklich glauben? Ich tat es ja nicht wirklich. Irgendwie, ich wusste nicht so recht wieso, tat er trotzdem irgendwie Leid. Ich wusste, dass Allie ein Miststück ist, aber ihren Freund erpressen? Eine Person, die sie liebt? Aber er meinte sie wollte ihn bei sich behalten. Was wollte er mit erzählen? Ich musste mir eingestehen, dass ich neugierig war. Also nahm ich mein Handy und antwortete ihm 'Um 17 Uhr bei Charlie?' und drückt auf Senden. Traf ich mich wirklich in gut zwei Stunden mit Luke? Einem Typ den ich noch nicht mal richtig mag? Ich seufzte und machte mich wieder an meine Hausaufgaben.

Als ich fertig war hatte ich noch eineinhalb Stunden. Ich rief Leni an und erzählte ihr davon. Sie wollte natürlich alles wissen. Sie stand der Geschichte ebenfalls skeptisch gegenüber und ich versprach ihr ihr alles zu erzählen. Nachdem unser Telefonat beendet war ging ich nach unten zu Mum und Dad. „Ich bin bei Charlie." sagte ich ihnen. „Mit wem triffst du dich?" fragte Dad. „Mit Luke. Und nein, es ist kein Date. Er meinte, er müsse mir etwas wichtiges erzählen." erklärte ich, bevor sie nachfragen konnten. Ich zog mir Jacke und Schuhe an und verließ das Haus. Ich zog mein Handy aus der Tasche, holte meine Kopfhörer ebenfalls raus und steckte sie an mein Handy. Ich tat mir die Hörer in die Ohren und fing an Musik zu hören. Musik von früher, vor der neuen Zeitrechnung, war verboten, aber wir hatten auch einige gute Bands. Zum Beispiel The Last Days, welche ich grade hörte und meine Lieblingsband war. Sie kommt aus einer Landkolonie in der Gegend den ehemaligen New York und haben ziemlich viele Fans. Die Musikrichtung zählt zu New Sound und ist deswegen eher eine Mischung aus mehreren Musikrichtungen. Die Musikrichtungen von früher sind zwar alle noch erhalten, aber aus irgendeinem Grund sind alle Gruppen und Bands von damals verboten. Offiziell heißt es, weil das Gesellschaftsfeindliche Texte seien. Wahrscheinlich heißt dies aber bloß, dass es Texte sind, die davon handeln, dass es um um Liebe als andere Sexualität oder der Heirat von der Person die man will handelt. Man weiß es nicht. Nur die, die dieses Gesetzt damals erfunden haben. Ich ging weiter zu Charlie und sah mir die Menschen um mich herum an. Mir viel eine Person auf. War das der Junge von heute Morgen? Er sah ihm zumindest sehr ähnlich. Aber das konnte er nicht sein. Aber diese Junge sah mich an. Vielleicht beobachtet er auch nur die anderen Menschen hier. Ich ging weiter.

Charlie war ein kleines Café, welches aber ein beliebter Treffpunkt war, weil es dort die wohl besten Heißgetränke gab. Grade erblickte ich die blaue Fassade, als Luke mir auch schon entgegen kam. „Hallo Annabel." begrüßte er mich. „Hallo Luke." grüßte ich zurück. Wir gingen zusammen zum Eingang des Cafés und er hielt mir die Tür auf. „Danke." sagte ich, worauf er lächelte. „Bitte." gab er zurück. Wir suchten uns einen freien Tisch und kurz darauf kam auch schon eine Bedienung und Luke bedeutete mir, ich solle zuerst bestellen. „Bitte eine heiße Schokolade mit Sahne." sagte ich und die Bedienung notierte es sich. „Und für mich bitte einen großen Milchkaffee." sagte Luke. Der Kellner notierte sich dies ebenfalls „Ihre Bestellung kommt sofort." sagte er lächelnd und ging. „So, was willst du mir jetzt so wichtiges erzählen?" frage ich Luke und er sah mich an. „Gleich, wenn unsere Getränke da sind." antworte er. „Mhm" machte ich darauf bloß. „Ich will gleich nicht von jemandem unterbrochen oder gestört werden." meinte er entschuldigend. Ich nickte. Wir verfielen in Schweigen, was Gott sei Dank nicht lange andauerte, da unsere Getränke kamen. Wir bedankten uns beide und warteten, bis der Kellner weg war. Ich öffnete währenddessen den Keks, der bei den Getränken dabei war und aß ihn. „Prost." sagte ich zu Luke, hob meine Tasse und trank einen Schluck. Die heiße Schokolade war göttlich und ich seufzte zufrieden. Luke lachte leicht. Er hatte ein dunkles Lachen. Ich setzte die Tasse ab. „Dann schieß los." sagte ich zu ihm und forderte ihn auf mit seiner Geschichte zu beginnen. Er räusperte sich kurz und fing dann an zu erzählen. „Als ich Allie zusammenkam hab ich sie tatsächlich geliebt. Und sie mich auch. Sie..." da unterbrach ich ihn, auch, wenn er es eigentlich nicht wollte, „Ich wollte jetzt nichts über deine Beziehung mit Allie Clarke wissen.". Er verdrehte die Augen. „Sie hat dann irgendwann herausgefunden, wie sie mich erpressen konnte. Denn sie war eher an der Berühmtheit an der Schule interessiert und erst dann kam ich. Ich hab sie seit einem Jahr ungefähr nicht mehr geliebt und als ich dann damals die Beziehung beenden wollte hat sie mir gesagt, dass sie weiß, und nun bitte ich dich inständig mich nicht zu verraten, da ich dir vertraue, dass ich bi bin. Ich weiß nicht, wie sie es herausgefunden hat, aber sie wusste es irgendwoher. Und sie meinte an dem Tag noch, dass ich entweder bei ihr bleibe oder sie mich an die Regierung ausliefert und allen erzählt, dass ich sie nie geliebt hätte sondern alles nur gefälscht hätte, ich sie die ganze Zeit mit einem Jungen betrogen hätte und ihr gedroht und sie geschlagen hätte. Sie hätte also auch noch Lügen über mich verbreitet. Deswegen hab ich mich seit einem Jahr so verändert. Weswegen du mich vermutlich auch nicht sonderlich magst. Deswegen hab ich auch so machohaft dir geschrieben." erzählte er und trank dann einen Schluck seines Kaffees. Ich trank ebenfalls noch einen Schluck. „Warum sollte ich dir glauben und was hindert mich daran dich nicht direkt hiernach auszuliefern?" fragte ich ihn ernst. „Gar nichts. Aber ich vertraue dir wie gesagt." antwortete er und ich nickte. Ich glaubte ihm und würde ihn nicht verraten. Das war in gewisser Weise sehr erstaunlich, da ich A) ihn nicht sonderlich mochte, aber das sich vielleicht ändern könnte, wenn er sonst so ist wie jetzt, da er so ziemlich nett ist und B) sonst Leute sogar ihre eigene Familie ausliefern. Ich trank meine Schokolade weiter. „Ich sag nichts, keine Sorge." sagte ich ihm um ihm zu beruhigen. Er seufzte erleichtert auf. „Weißt du Luke, wenn du tatsächlich immer so bist wie jetzt könnte ich anfangen dich zu mögen." sagte ich und er lächelte.
Den Rest der Zeit verbrachten wir damit unsere Getränke zu trinken und zu schweigen. „Das geht auf mich." sagte er zu mir, nachdem wir ausgetrunken hatten. Ich wollte protestieren aber er schnitt mir das Wort ab. „Ich hab dich sozusagen überredet dich mit mir zu treffen. Als Entschädigung bezahl ich das Ganze." sagte er und ich seufzte. Es hatte wohl keinen Sinn mit ihm zu diskutieren also ließ ich ihn bezahlen. Nachdem dies getan war verabschiedeten wir uns voneinander. Kurz bevor ich gehen konnte ergänzte er noch „Ich komm morgen mal in der Pause bei dir und Leni vorbei.", worauf ich nickte. Nun ging ich wirklich und rief Leni an. „Und? Was hat er dir so wichtiges erzählt?" fragte sie gespannt, worauf ich lachte. „Er hat mir erzählt, wieso er so machohaft drauf ist. Und der Grund weswegen Allie ihn erpresst hat darf ich dir leider nicht erzählen." sagte ich zu ihr. „Schade." meinte sie. „Aber er kommt morgen in den Pausen mal bei uns vorbei. Er kann nämlich auch ganz nett sein." schob ich noch hinterher und sie meinte darauf bloß „Okay.". Danach war unser Gespräch so ziemlich beendet, wir verabschiedeten uns voneinander und legten auf. Danach lief ich nach Hause, hörte dabei Musik und erzählte meinen Eltern, dass Luke mir erzählt hat, wieso er doof drauf war. Ich ging in mein Zimmer hörte Musik, laß dabei was und ging dann schlafen.
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Frohe Weihnachten, schöne Ferien und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich euch. Lasst euch reich beschenken und feiert schön.

Über Korrekturen, Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik würde ich mich wie immer sehr freuen.
~Len

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