8. Pain

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Ich werde wach, weil mir zu warm ist. In der Dunkelheit versuche ich, Patricks Umrisse zu erkennen, aber ich kann nur spüren dass er seine Arme um mich geschlungen hat und sein Kopf auf meiner Brust liegt. Sanft schiebe ich ihn von mir herunter. Er gibt ein leises Grummeln von sich, und ich muss lächeln.
Als ich die Nachttischlampe ertaste, knipse ich diese an und beobachte Patrick. Er sieht so jung aus wenn er schläft, so zufrieden und glücklich. Im Schlaf lächelt er vor sich hin und ich streiche ihm vorsichtig durch die Haare.
Ich lege mich wieder neben ihn und beobachte ihn noch eine Weile, bis er plötzlich die Augen öffnet.

„Hallo Maus", sagt er lächelnd und zieht mich in seine Arme.
Verwirrt schaue ich ihn an. Hat er mich gerade Maus genannt?

„Äh, hallo", flüstere ich und kuschle mich an ihn. Er drückt seine Nase in meine Haare und atmet tief ein.

„Das war sehr schön gestern", murmelt er und streichelt meine Schulter. Ich muss kichern.

„Ja, aber es war heute, nicht gestern."

„Ist doch egal", flüstert er und küsst meine Wange.
Ich lasse es zu, doch weiß nicht was ich sagen soll. Was erhofft er sich jetzt? Er weiß, dass ich noch mit Jamie zusammen bin. Oder nicht? Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn an. Er liegt dort so friedlich und sieht so glücklich aus. Ich fange an, seine Brust zu streicheln und spüre, wie seine Brustwarzen hart werden. Er hat noch immer die Augen geschlossen, doch er lächelt. Wieder streichle ich vorsichtig durch die Härchen an seinem Bauch, dann höre ich auf. Er öffnet die Augen und sieht mich fragend an.

„Magst du mich weiter streicheln?", fragt er schüchtern.

Ich schüttle den Kopf und stütze mich auch meinen Ellenbogen ab.

„Patrick", sage ich leise und er schaut mich an. „Ich weiß nicht was du dir jetzt erhoffst..."

Ich will weiterreden, doch finde keine Worte. Patricks Lächeln ist verschwunden und sein Blick ist ernst.

„Was meinst du?", fragt er leise.

„Ich meine das von gestern. Du weißt, dass ich noch mit Jamie zusammen bin. Und jetzt nennst du mich auf einmal ‚Maus'. Das ist... komisch."

Langsam sehe ich ihn wieder an, doch sein Blick ist traurig. Ich hebe meine Hand, um seine Schulter zu streicheln, doch er schiebt meine Hand wieder weg.

„Du hast mir nicht gesagt, dass du noch mit ihm zusammen bist", flüstert er und sieht mich anklagend an. Ich kann diesem Blick nicht standhalten und sehe zur Decke.

„Ich habe aber auch nicht gesagt, dass wir nicht mehr zusammen sind", rechtfertige ich mich.

„Aber du hast mich geküsst."

Ich zucke mit den Schultern. „Ja... aber das bedeutet doch nichts."

Jetzt setzt er sich auf und fährt sich mit der Hand durch seine zerzausten Haare. Die Geste sieht verzweifelt aus, und ich muss wegschauen.

„Mir hat es sehr viel bedeutet."
Seine Stimme ist leise, kaum hörbar, doch ich kann das Zittern darin hören. Er sieht irgendwie verstört aus, doch dann fängt er sich wieder und sieht mich ernst an.

„Wenn ich jemanden küsse, dann empfinde ich etwas für die Person. Ohne Gefühle geht so was nicht...", sagt er, und seine Stimme bricht.

Nun setze ich mich auch auf, damit ich ihn besser anschauen kann. Ich will über seine Hand streicheln, doch er zieht sie weg.

„Bei mir schon", sage ich und sehe ihn entschuldigend an. Er lässt den Kopf hängen und klammert sich an der Bettdecke fest. Ich knie mich hin und rücke näher zu ihm.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 07, 2017 ⏰

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