12 Die Versprechen

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Die beiden Jungs blieben noch lange in einer Umarmung stehen, die Jean auch irgendwann erwiderte. Er drückte Eren so fest an seine Brust, als würde er angst haben, dass man ihn wegnehmen könnte. Jean hat einfach eine unheimlich große Verlustangst und dies hat auch seinen Grund, doch dieser liegt in seiner Kindheit. Keiner weiß genau, was damals mit Jeans Vater war, da er auch nie von sich erzählt hat. Bei Eren wusste man, dass die Eltern Tod waren, denn sein Vater war ein bekannter Arzt, während seine Mutter eine erfolgreiche Bäckerin war. Jedoch kam Jeans Vater nie zur Sprache, auch wenn die Kinder fragten, gab er darauf nie eine Antwort. Doch es muss etwas passiert sein, sonst wäre Jean ja nicht so geworden wie er jetzt ist. Hitzköpfig, stur, wütend und angst vor Verlust.
"Gehen wir zu dir? Ich will meiner Mutter ungern begegnen" sagt Jean dann leise, denn jeder kennt seine Mutter. Sie ist freundlich, übermütig, nett und herzlich. Etwas, was Jean jetzt gar nicht gebrauchen kann. Er will keinen Trost, niemand der ihm sagt, dass alles wieder gut wird oder Kekse. "Uhm klar. Komm" sagt Eren leise und löst sich aus den starken Armen von Jean, um mit ihm zu sich zu gehen. Ihm fällt auch gleich ein, wie er Jean ablenken kann und nein, die Rede ist nicht von Sex, sondern von Zocken. Die beiden lenken sich im Allgemeinen von den letzten Geschehnissen ab. Erst eine Stunde später, als sie eine Pause einlegen und Eren essen und Cola gebracht hat, sieht er den größeren an "Du Jean? Kann ich dir eine Frage stellen ohne das du gleich wie eine Furie austickst und ehrlich bist?". Verwirrt hebt der andere Teenager die Augenbraue an und schluckt das Stück Käse runter "Hmm... Klar? Was denn?" fragt er unsicher und wird nervös. Er hat eine schlimme Vorahnung, die sich im nächsten Moment bestätigt "Arbeitest du in einem Stripklub und schläfst mit Männern für Geld?". Es hat Eren Überwindung gekostet das zu Fragen und sofort ertönt ein Zischen aus Jeans Mund "Tse. Wie kommst du auf sowas? Ich war dir immer treu!" meint er ernst "Ach ja? Warum hat man dich dann in dem Stripklub gesehen? Zum Vergnügen? Ich weiß, dass du da arbeitest!". Schon werden die Stimmen wieder erhoben und die Fäuste geballt "Das ist mein Leben Eren! Du bist mein Freund, aber nicht mein verfluchter Lebensberater!" keift Jean und Eren setzt zum Kontern an "Das will ich auch nicht sein! Aber ich will mir kein Aids einfangen oder sonst was! Du hast gesagt, dass du ehrlich bist!"

"Woah! Ich habe niemals irgendwas irgendwann versprochen!"

"Doch gerade eben!", schreit Eren zischend. Jetzt steht Jean auf und wirft den braunhaarigen das Sandwich ins Gesicht "Ja! Ich strippe nebenberuflich! Aber ich vögle nicht mit anderen Kerlen, wie du es tust!". Harte wahre Worte und da stürmt Jean auch schon aus dem Zimmer. Eren kratzt sich die Mayonnaise aus den Haaren und Nase, sowie die Salami, die eben noch auf der Scheibe Brot lag "Jean warte!" quiekt er verzweifelt. Klar haben die Worte ihm ein Messer stich ins Herz versetzt, aber er will Jean jetzt auch nicht wieder gehen lassen, weshalb er sich auf ihn wirft, dass er keuchend auf den Boden fällt. Eren liegt natürlich auf seinem Rücken und hält ihn fest "Geh nicht wieder! Du kannst nicht immer weglaufen!"

"Geh weg du Sandwich fresse!" zischt Jean und versucht ihn abzuwerfen. Natürlich klammert Eren sich an ihm fest "Nein! Bitte rede mit mir! Mit Marco konntest du darüber doch auch reden" sagt Eren etwas verletzt und stille kehrt ein. Jean stoppt in seiner Bewegung und schluckt "Er... Hat es nicht gewusst... Es hätte Marco das Herz gebrochen, wenn er gewusst hätte, was ich mache. Ich fühle mich dabei doch auch schlecht und angestarrt von den widerlichen alten Männern, aber ich muss meiner Mutter doch helfen. Wir wären beinahe aus dem Haus geflogen" jetzt vertraut er sich Eren an, was den braunhaarigen innerlich froh macht. Heißt das er vertraut ihm mehr als Marco? Oder denkt Jean, dass Eren das nicht so hart trifft. Ja, Marco würde sich vielleicht die Schuld geben, da sie Jahrelang befreundet und verliebt waren. Eren kann sich keine Schuld daran geben, da er erst einige Wochen mit Jean liiert ist, doch es tut ihm trotzdem leid.
Langsam setzt Jean sich auch auf, da Eren von ihm gerollt ist "Ich war verzweifelt und ich weiß, dass man in meinem Alter noch nicht da arbeiten darf. Aber der Chef hat gesagt, solang ich keinen Geschlechtsverkehr ausübe, kann die Polizei nichts machen, wenn sie kommen sollten" erklärt er leise. Eren legt den Arm um Jean und schluckt "Jean es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, wie du arbeiten kannst. Du musst deinen Körper nicht präsentieren, auch wenn du sexy bist. Ich bin ziemlich eifersüchtig und nur ich darf dich so sehen" schmollt er und Jean schaut lächelnd auf "Du bist tatsächlich eifersüchtig?". Als Jean ihm so in die Augen sieht, wird Eren ganz rot und nickt "Ja sieht wohl so aus. Ich bin bei keinem so eifersüchtig wie bei dir, also muss das schon was heißen, oder?" haucht er ehrlich. Bei Levi ist er wirklich nie eifersüchtig gewesen oder dergleichen, was schon seltsam ist. Liebt er Jean doch mehr? Sanft umarmt der größere ihn und drückt ihn an sich. Ja, Eren haben diese starken große Arme gefehlt, auch wenn es nicht lang her ist, dass sie sich umarmt haben. Jetzt fühlt er wieder Jeans Liebe und das ist das schönste Gefühl auf der Welt "Ich liebe dich Mayonnaise Fresse", flüstert Jean leise, "Ich dich auch Sabber Face". Verwirrt sieht Jean ihn an, da wird er schon abgeleckt und lacht leise "Hey! Spuck mich doch nicht so an"

Was sich liebt, dass neckt sich [Jeanere]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt