3. Kapitel

390 36 2
                                    

7. April 2014

Mittlerweile ist schon der ein oder andere Zombie aufgetaucht - wir haben ihn natürlich erschossen. Bald werden dann alle kommen, die ganze Truppe. Naja, wenn man das so nennen kann, es sind Tausende.

Inzwischen haben wir sogar diese Krokodilsklammern gefunden, die man für einen Stromkreis benötigt. Da wir das einzigste Haus im Umkreis von 20km sind, haben wir auch einen eigenen..Stromkasten. Homer hat es geschafft, den Strom an den Zaun anzuschließen. Getestet haben wir die Funktion anhand einer Scheibe Toast ; sie liegt immernoch völlig verkohlt auf dem Gras.

Lange können wir hier nicht mehr bleiben, sie werden kommen. Da wir endlich mal wieder einkaufen waren, haben wir auch genug zum Essen. Wir nahmen sogar eine längere Strecke in Kauf, nur um an so welche Überlebenspacks zu kommen. Diese beinhalten halt alles, was man zum überleben -zum Beispiel in der Wildnis- braucht. Der Laden, in dem wir das Zeug bekamen, war schon sehr leer. Aber immerhin, etwas haben wir ja gefunden. Vielleicht fragen sich einige von euch, wie wir da hin kamen. Nun ja, wir können allesamt Auto fahren. Unsere Eltern haben uns das schon früh beigebracht (fragt uns nicht wieso) und es hat sich gelohnt. Wir fuhren alle mit dem Familienwagen der jeweiligen Familie, sprich : jeder hat sein eigenes Auto mit einem eigenem Vorrat.

Seltsamerweise funktioniert der Strom noch und auch das Telefonnetz ist in Ordnung. Eventuell hat ja einer dieser Typen, die das steuern, vergessen das abzuschalten. Aber uns stört das nicht. Schließlich war es unser Vorteil.

Drei mal in der Woche trainieren wir. Dank meiner Eltern,konnten wir das auch. Wir haben im Keller ein eigenes kleines Fitnessstudio.

***

"Wach auf!" Corrie rüttelte an mir.

Verschlafen blickt ich auf und schlug mein Gesicht wieder ins Kissen. Es war zu hell.

"Ich weiß, dass du wach bist. Also steh auf" Sie zerrte an meinem lockeren Shirt.

Langsam versuchte ich mich aufzurichten. "Ich steh ja schon auf. Verschwinde, du Spaten."

"Erst,wenn ich sehe, dass du auf beiden Beinen stehst."

Genervt stand ich auf und stellte mich vor sie. "Zufrieden?"

Mit einem Grinsen verschwand Corrie aus dem Zimmer.

Meine warmen Füße wurden kalt. Ich tapste schnell zum Badezimmer und stieg unter die Dusche. Nachdem das heiße Wasser meine Haare durchtränkt hatte, öffnete ich die Shampooflasche und massierte die Haarwäsche ein. [Wie toll man doch Haare waschen beschreiben kann hehe] Schlussendlich kam ich mit triefenden Haaren aus der Dusche und trocknete meinen schlanken Körper ab. Unglaublich, aber wahr : ich hatte innerhalb 2 Wochen 10 Kilo abgenommen. Danach hielt ich mein Gewicht, indem ich wieder mehr gegessen hatte. Seufzend zog ich mir eine Jogginghose an und dazu ein einfaches Top. Heute machen wir wieder Sport. Die Angst, untrainiert zu sein, und nicht gegen die Biester zu siegen, ist unvorstellbar groß.

Mit trockengefönten Haaren ging ich die Treppe hinunter und gelangte in die Küche. Etwas erstaunt stellte ich fest, dass es erst 7:38 war. So früh stehen wir eigentlich nicht auf.

"Morgen,Liebes", begrüßte Ethan mich herzlich.

"Guten Morgen,Darling", grüßte ich zurück. "Gut geschlafen?"

"Jap, durchaus", antwortete mir Homer. Dieser Trottel.

Ethan lachte. "Ich hab auch gut geschlafen."

Corrie goss mir eine Tasse schwarzen Kaffee ein und warf 2 Stücke Zucker mit hinein. Ich lächelte sie dankend an.

Wir wurden mit dem Frühstück fertig, nahmen uns ein paar Wasserflaschen und Handtücher und gingen dann in den Trainingskeller. Hier war ein großer Saal mit vielen Sportgeräten, meine Eltern waren nebenbei noch Personaltrainer. Das polierte Reck sagte schon förmlich : "Trainier an mir!" Schnell rannte ich zu der Metallstange und zog mich hoch. Klimmzüge haben wir oft genug gemacht. Nach 3 Zügen hatte ich keine Lust mehr und sprang wieder auf die Füße.

"El? Kannst du mir wieder helfen?" Chris deutete auf..ich weiß nicht wie das Ding heißt. Es ist so ein Gerät, wobei du Gewichte stemmen musst. Fast jedes Mal half ich Chris dabei, die Gewichte richtig anzubringen. Er setzte sich auf das Polster und griff über sich nach der Stange, woran er ziehen musste.

"Geht's so?",fragte ich. Chris nickte und fing an.

Ich stellte mich auf das Laufband neben Corrie, die bereits angefangen hatte zu laufen. Die sich bewegende Laufbahn wurde etwas steiler und ich lief los. Schnell fummelte ich noch meine Kopfhörer in die Ohren und suchte mir ein Lied auf meinen iPod aus und steckte ihn in die Halterung.

Nach etwa 20 Minuten war mein Lauftraining beendet. Als nächstes joggte ich zu dem Boxsack. Homer prügelte gerade in das hängende Boxgerät ein.

"Nein, falsch. So musst du das machen." Ich korrigierte seine Fußstellung. Ab und zu musste ich damals aushelfen. Ich kannte mich schon aus, was Sport angeht.

"Nein,nichts falsch. Ich weiß doch wohl wie man boxt",beteurte er.

Mit diesem bitch-please-ich-werds-schon-wissen-Blick schaute ich ihn an.

"Na gut! Mach's doch besser!",sagte er aufgebracht. Ich streifte mir meine Boxbandagen über und schlug mit korrekter Haltung auf das baumelnde Ding vor mir ein. Ich nahm etwas Anlauf und mein Fußrücken prellte auf das Polster. Mein Pferdeschwanz wippte zu meinen Bewegungen.

"Ich kann's ja auch besser",sagte ich stolz. Ungläubig starrte er mich an ,drehte mir den Rücken zu und ging an ein anderes Gerät. Die nächste Zeit verbrachte ich damit, imaginären Zombies den Kopf abzuschlagen.

zombies.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt