Ich versuchte nicht überzureagieren.
Du bist der einzigste Fehler.
Wie konnte sie nur so etwas von sich geben? Waren ihr 10 Jahre treue Freundschaft wirklich garnichts wert? Ich zog meine Beine an mich und legte meinen Kopf auf die Knie. Die ersten Tränen rollten, aber ich gab keinen Laut von mir.
Die Selbstmordgedanken in meinem Kopf drehten sich immer wieder um diesen einen Satz.
Du bist der einzigste Fehler.
Es wurde dunkel und ich wartete auf Ethan, aber er kam nicht. Wahrscheinlich schläft er woanders. Bei Chris oder Homer.
Ich ließ die letzten Wochen vor meinen geistigem Auge abspielen. Nichts, wirklich garnichts, war auffällig. Wir haben uns alle verstanden. Warum müssen sie sich ausgerechnet jetzt gegen mich verschanzen?
Mein Arm begann zu schmerzen. Das war die Stelle, in der sich die langen Nägel des Zombies in mein weiches Fleisch gebohrt hatten. Was, wenn ich bald sterbe? Wenigstens hätten sie dann ihren Willen. Schlussendlich legte ich mich auf die Rückbank und schlief ein.
***
13.April 2014
Die Autotür wurde geschlossen. Der Moto startete, und ich öffnete die Augen. Streckte meine steifen Glieder und rieb mir das Gesicht. Ethan saß am Steuer und blickte grimmig nach vorne auf die Straße.
"..Auch einen guten Morgen..", murmelte ich.
"Morgen",erwiderte er nur kalt.
"Wo fahren wir hin?", ich setzte mich auf, "Weiter nach Philadelphia?"
Seine Hände umfassten das Lenkrad so stark, dass seine Knöchel sich weiß hervorhebten. "Ja."
"Ethan was ist los?" Ich hatte Angst, versuchte aber stark zu klingen.
"Du nervst so unglaublich, ohhh. Du bist hier nicht die Bestimmerin, ok?"
"Ihr habt in meinem Haus gewohnt! Seid etwas dankbar! Außerdem wart ihr doch immer zufrieden..Aber klar, aufeinmal müsst ihr euch gegen mich verschanzen. Warum auch nicht?..!"
Ethan fuhr langsamer.
"El, es reicht. Wir kommen mit dir nicht mehr klar. Steig aus."
W i l l d e r m i c h v e r a r s c h e n.
"WAS?"
"Du hast mich verstanden. Steig aus."
"Das ist mein Auto, steig du aus!"
Er tat es, übergab mir die Schlüssel und rief mit seinem Handy jemanden an, um ihn abzuholen.
Ich hatte Tränen in den Augen und stand einfach mit offenem Mund auf der leeren Straße.
Ethan kam näher. "Es tut mir leid."
"NEIN, du.. du kleiner Hurensohn! Ehrlich, Ethan, fick dich. Verpiss dich! Ich hasse dich!"
Ich schrie wie eine Furie und die Tränen ronnen mir über's Gesicht, aber ich schluchzte nicht und war auch nicht traurig. Ich war wütend.
"El, warte.." Bloß weg hier.
"WAS?"
"Ich..Ich lie-"
"Komm mir jetzt nicht mit Ich liebe dich, denn das tust du nicht! sonst hättest du mich jetzt nicht rausgeschmisen. Geh weg, ich will dich nie wieder sehen."
Ich beruhigte mich, aber meine Tränen flossen noch immer.
Endlich kehrte er mir den Rücken zu und verschwand. Ich setzt mich auf den Fahrersitz und heulte. So viel hab ich bestimmt noch nie geheult. Meine Augen schmerzten und meine Lunge verkrampfte sich von dem vielen schluchzen.
Wie konnte er nur? Wie konnten Sie nur?
Hurensöhne.
Als es Dunkel wurde, wollte ich weiter fahren. Ich fuhr und fuhr, bis ich nicht mehr wusste wo ich war. Mit dem Kopf war ich bei den anderen, bei Corrie, Homer, Chris und Ethan.
Ich versuchte tief ein und auszuatmen, da ich schon wieder den Tränen nah war. Irgendwann bog ich in eine Landstraße ein und holperte mit Licht durch ein kleines Dörfchen bis ich auf eine Lichtung stieß.
Na da lässt's sich doch schlafen.
Ich kurbelte den Sitz nach hinten und versuchte mich mit einer Decke zuzudecken, was sich auf so einer schmalen Fläche als sehr schwierig erwies. Meinen Arm konnte ich zwar bewegen, aber die infizierte Stelle schmerzte unheimlich.
Was würde nun mit mit passieren? Werd ich auch so ein hässlicher Zombie?
Ich konnte sowieso nicht schlafen, also ging ich mit einer Taschenlampe in der Hand spazieren. Es war kalt, aber das war mir egal. Die Tränen flossen wieder, als ich an sie dachte. Würde ich denn nie aufhören zu heulen?
Ein Geräusch.
Schnell ließ ich das Licht der Lampe erlischen und tastete meinen Gürtel nach der Waffe ab.
Scheiße. Ich sie im Auto abgelegt. Ein süßlicher Geruch schwebte durch die Luft, Äste knackten, jemand ächzte.
Wenn ich mich jetzt bewegte, bin ich am Arsch.
Ich meinte, das Auto erkennen zu können. Ob ich es schaffen würde, dahin zu sprinten, ohne erwischt zu werden? Ach eh nicht.
Meine Augen blickten wild durch die Gegend und suchten alles ab, was sich bewegte. Rein garnichts bewegte sich, aber der Geruch hing immernoch in der Luft. Ich wagte es mich ein Stück zu bewegen, der Boden unter mir gab einen Laut von sich. Und auch die Person/Tier vor mir bewegte sich. Jetzt bleib ruhig. Warte ab. Das schien sich mein Gegenüber auch zu denken. Irgendwann dacht ich mir nur noch so : Was soll schon groß passieren? Wenn es ein Zombie ist, frisst er dich halt. Wenn es ein Mensch ist, könnt ihr reden. Wenn es ein Tier ist, kannst du wegrennen.
"Äh..Hallo", brachte ich heraus und kam mir ziemlich lächerlich vor.
"El? Oh Gott - El!"
Vor mir stand Chris. Und ich wusste nicht wirklich, was ich jetzt sagen sollte.
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zombies.
HorrorDie Zombieapokalypse ist tatsächlich ausgebrochen : ein Virus infizierte zahlreiche Amerikaner und verwandelte sie in hungrige Untote. Wie lange können Überlebende überleben?