Kapitel 10

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Faro P.O.V

Meine Krallen borten sich in die Seites des Bastards. Ich empfand keine Reue. Ich fühlte mich sogar ziemlich gut dabei. Belustigt zuckten meine Mundwinkel. Blut quoll ihm aus dem Brustkorb und färbte sein Shirt. Seine unregelmäßigen Atemzüge schnitten durch die Luft, während er verzweifelt versuchte Abstand zwischen uns zu bringen und die Angst Löcher in seine Augen brannte. Armseelig. Mein Pranken fanden seine zerschmetterten Beine. Kein Knochen war ganz geblieben, seine Beine hatten zuerst dran glauben müssen. Schmerzvoll jauelte er auf und wand sich unter mir. Jetzt hatte ich ihn da, wo ich ihn haben wollte. Der Wolf in ihm widersetzte sich mir, seinem Alpha. Jetzt darf er sterben. Eigentlich schade, es hatte grade angefangen mir Spaß zu machen.

Lass mich ihn endlich die Kehle aufreißen

Knurrte Diandro ungeduldig. Mein Wolf hatte schon viel zu lange nicht mehr getötet. Ein ausgehungerter Alpha und ein Verräter. Sein Tod war beschlossene Sache, aber mir sollte es recht sein. Mein Körper war zum zerreißen gespannt, die Pfoten drückten sich stärker in sein Fleisch. Ich blechte meine Zähne und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. Ein Gewissen war mir schon lange fremd geworden, Verrat für mir unverzeihlich . Der Grund warum ich Diandro das tun ließ, was er wollte. Ihn töten. Sein letzter Blick sagte mir, dass er aufgegeben hatte, aber Mitleid würde er von mir nicht bekommen. Meine Zähne zerfetzten seine Kehle und ließ das Blut mein Fell bedecken. Während ich mir das Blut von der Schnautze leckte, befreite seinen leblosen Körper von meinem Schatten. Meine Rudelmitglieder hielten Abstand unter den Kronen des Waldes. Auch wenn sie für mich sterben würden, wusste ich, dass sie diese Seite an mir fürchteten. Meine Kaltblütigkeit. Ich stieß einem tiefen Atemzug aus. Jetzt waren meine Gedanken klar. Mein Blick fand den von Navio, meinem Beta. Er hasste diese Seite an mir, aber er war der einzigste, der sich nicht vor mir fürchtete. Er trat einen Schritt näher, der einzigste der sich das jemals trauen würde.

Lass uns nach Hause gehen

Hörte ich seine Gedanken aufeinmal in meinen Kopf, während ich die Erschöpfung in seinen Augen sah. Mein Blick zog seine Runde. Sie alle warteten auf meinen nächsten Zug. Ich seufzte. Mein Blick richtete sich in den dämmernden Himmel und ein Heulen verließ meine Kehle. Ich setzte mich in Bewegung und ließ mich meine Pfoten immer schneller tragen, während mein Rudel dicht hinter mir blieb.Das Rudel war meine Familie. Ich nahm Fetzten von Gedanken wahr, beachtete sie aber nicht.

Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Instinkt in mir, der weiter töten wollte. Es kostete mich viel Kraft diesem Drang nicht nachzugeben, immerhin war er ein Teil von mir, selbst wenn er meist verschlossen blieb. Aber in letzter Zeit kam er immer öfters zu Vorschein. Meistens konnte ich ihn ignorieren, aber es gab auch Momente in dem er mir einfach unwiderstehlich erschien. Das war auch der Grund, warum ich nun nur noch selten tötete. Meine einzigste Angst. Angst meine Familie nicht vor mir selbst schützen zu können. Nur Navio wusste um meine Schwäche. Er meinte, wenn ich meine Mate finden würde, würde es besser werden. Meine Mate. Diandro brummte wohlig bei den Gedanken, aber es machte ihn auch rasend sie noch nicht gefunden zu haben. Auch, wenn es stimmte, was Navio sagte, ich hoffte darauf, dass ich sie niemals treffen würde. Selbst wenn Diandro mich für diese Gedanken zerfetzen wollte, es war so am besten.

Mate - 'Auf ewig die deine' Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt