Kapitel 17

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Madison P.O.V

Meine Augen mussten sich zuerst an das grelle Licht gewöhnen, erst jezt erkannte ich wo ich war. Alles in mir versteifte sich, ich war Zuhause. Zuhause in Dearwill. Kalter Schweiß überzog meine Haut, während unerträglicher Schmerz meinen Körper durchflutete. Das war nicht möglich.

„Maddy"

Diese Stimme. Tränen brannten mir in den Augen, während die Sehnsucht meinen Körper verzerrte und darauf hoffte, dass das hier echt sein konnte, möglich war. Reflexartig drehte ich mich um. Meine Augen weiteten sich augenblicklich.

Da stand sie. Lyds. Meine zitternden Hände pressten sich auf meine Lippen und erstickten das aufkommende Wimmern. Meine Beine füllte ich nicht mehr, genauso wenig wie mein Geleichgewicht. Ich glaube man kann dieses Gefühl nicht beschreiben, man muss es erlebt haben, um es wahrhaftig erklären zu können. Meine beste Freundin stand mir hier lächelnd gegenüber. Meine beste Freundin von der ich weiß, dass sie tod ist, ermordet wurde. Und dennoch. Sie war hier. Es war mehr als überwältigend. Mehr als irgendwelche Worte versuchen konnten zu beschreiben.

Uns trennten nur wenige Meter, aber ich konnte mich einfach nicht rühren. Sie war so nah, aber für mich trotzdem unerreichbar. Sie war hier, doch gleichzeitig Welten entfernt. Die Erinnerungen, die mich gleichzeitig trafen, ließen alle Dämme brechen. Alles schien rückwärts zu laufen. Ich erinnerte mich an Dinge, von denen ich selbst nicht mal wusste, dass ich sie noch weiß. Ich erinnerte mich an alles, dass machte es nur noch schlimmer.

„Ich bin hier"flüsterte sie, während ich sah, dass auch in ihren Augen Tränen blitzen.

„Lyds..."

Schlurzend überwand ich die letzten Meter und warf mich in ihre Arme. Mein Gesicht vergrub ich in ihrer Schulter, gleichzeitig fuhren meine Handflächen ihren Rücken auf und ab, um mir sicher sein zu können, dass sie wirklich hier war. Ihr schien es nicht anders zu gehen. Auch ihre Schlurzer folgten den meinen immer wieder aufs neue, bis man nicht mehr unterscheiden konnte, welche wem gehörten.

Ich konnte es nicht fassen, ich hatte meine beste Freundin wieder. Ich war so glücklich. Glücklich für diesen Augenblick. Bis zu den Moment an dem ich etwas verstand. Sie war gestorben. Sie war tot. Etwas, dass ich versuchte auszublenden, verschwinden zu lassen. Ich löste mich von ihr, aber nur soweit, dass ich sie ansehen konnte. Für alles andere vermisste ich ihre Nähe zu sehr, ich brauchte sie, egal ob das hier nun real war, oder nicht. Ich konnte nicht anders.

„Wie ist das hier möglich, Lyds? Du bist gestorben. Wie kann ich ich dich in meinen Armen halten, wenn ich dich doch verloren habe...?"

Meine Stimme hörte sich selbst für mich völlig zerstört an, sodass es Lyds vermutlich noch viel härter traf. Einen kurzen Moment glaubte ich, hoffte ich, dass sie dieses Blutbad überleben konnte, dass ich sie wiederhaben konnte. An meiner Seite wissen kann. Auch wenn mein Verstand wusste, dass dem nicht so war.

„Du hast mich verloren, Maddy" hauchte sie, während ihre Finger meine Wange streiften.

Meine grade neu erschaffende Welt brach in sich zusammen. Es fühlte sich so an, als ob ich mir erneut ihren Tod eingestehen musste, als würde sich ihr Tod wiederholen.

„Aber wieso bist du dann hier? Wieso bist du hier, wenn du doch nicht zu mir zurückkommen kannst?" Ich klammerte mich an meine Hoffnung, wollte ihren Worten keinen glauben schenken. Wieso tat sie mir so weh?

„Ich bin hier um mich zu verabschieden" Ihre Finger krallten sich in meine Haut, versuchten mich festzuhalten. Erstmals spürte ich auch ihren Schmerz.

Mate - 'Auf ewig die deine' Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt