Madame Pomfrey trug Remus aus der Heulenden Hütte in den Krankenflügel. Sie legte den Jungen ins Bett und begann ihn auf Verletzungen zu untersuchen. Er hatte ein paar Schnittwunden und Kratzer, das war aber normal, doch dann war da auch eine klaffende und tiefe Schnittwunde an seiner linken Seite. Er verlor Unmengen an Blut.
Werwolf-Wunden waren kompliziert. Manchmal konnten sie durch Magie geheilt werden, andere Male jedoch nicht.
Leider wirkten auch dieses Mal keinerlei Zaubersprüche oder -tränke. Remus' Verletzung musste auf die Muggel-Art heilen. Das hieß Madame Pomfrey müsse schnell das Blut stoppen. Remus war schon blass genug.Als sie anfing zu arbeiten, hörte sie den Klang hunderter Schüler, die zum Frühstück eilten. Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Sirius, James und Peter stürmten herein.
"Geht es ihm gut? Wird er wieder gesund werden?" Sirius stand keuchend da und betrachtete den bewusstlosen Jungen.
"Wird er, wenn ihr drei geht und mich arbeiten lässt. Aber es wird ein langer und schmerzvoller Heilungsprozess werden. Geht essen. Geht in den Unterricht. Kommt ihn später wieder besuchen. Ich muss arbeiten."
Sie klang so entschieden und ernst, dass sie nicht ein mal versuchten zu widersprechen. Peter folgte James, mit Sirius im Schlepptau. Sie ließen sich in der großen Halle nieder. Peter und James fingen an zu essen, Sirius jedoch, war nicht hungrig. Er tippte besorgt mit den Fingern auf dem Tisch herum und strarrte nervös zu James und den anderen Schülern.
"Geht's dir gut, Padfoot (Tatze)?", fragte James, der die Nervosität seines Freundes bemerkt hatte.
"Er wird wieder gesund werden. Er muss wieder gesund werden. Es ist meine Schuld, allein meine Schuld." Sirius antwortet, mit keiner Antwort sondern eher einer Erklärung, wieso es ihm nicht gut ging.
"Es ist nicht deine Schuld. Wieso denkst du sowas?", fragte James.
"Ich war derjenige, der ihn in die Hölle gedrückt hat und während ich das gemacht habe hat er sich verletzt, also ist es meine Schuld... und er hat viel Blut verloren. Es wird ihm gut gehen, richtig?", sagte Sirius besorgt.
"Hey, Padfoot (Tatze), es ist nicht deine Schuld, es hätte jedem passieren können", sagte James. "Hier. Nimm den Unsichtbarkeitsumhang und bleib damit im Krankenflügel, bis Pomfrey geht, dann kannst du auf ihn aufpassen. Du bist zu unruhig, um irgendetwas schulisches zu tun, übrigens wird dein Fehlen Flittwick nerven und das ist doch ein Erfolg. Ich schreib' für dich mit."
Sirius murmelte ein Dankeschön, nahm den Umhang und sprintete in den Krankenflügel. Am Eingang warf er sich den Umhang über und wartete darauf, dass jemand hinein- oder hinausging. Lange musste er nicht warten. Auf einer Schule mit hunderten magischen Kindern waren Unfälle nicht selten. Bald kam ein Junge, mit großen lilanen Warzen, mit einem Freund der lachte und betroffen zugleich war, herein. Sirius schlüpfte hinter ihnen durch die Tür.
Er sah Remus auf einem Bett. Madame Pomfrey hatte seine Wunden verbunden, er war am schlafen. Sirius lief zu seinem Bett und setzte sich auf den Stehl, der daneben stand. Er sah wie Remus' Brust sich bei jedem Atemzug hebte und senkte, er schien normal zu Atmen. Das war ein gutes Zeichen.
Madame Pomfrey war fertig mit dem anderen Jungen. Es war ein simpler Zauberspruch um die Wirkung umzukehren. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Remus. Sie versuchte die Wunden wieder magisch zu heilen, dies schien aber nicht zu funktionieren. Sirius sah ihr, unsichtbar, bei ihrer Arbeit zu.
Endlich schien sie zu verstehen, dass magische Heilung nicht funktioniert und ging. Sie betrat ihr Büro und schloss die Tür.
Sirius zog den Umhang von sich. Er kam dem schlafenden Jungen näher und legte seine Hand auf die seine. "Remus." Es war nur ein Wort, aber es trug alle Last der Welt in sich. Es war voller Besorgnis und Liebe und Hoffnung und Angst und die Tausend anderen Dinge, die Sirius fühlte, wenn er den verletzten Jungen ansah.
Remus machte ein Geräusch und bewegte sich kurz, schlief aber weiter. Sirius sah ihn, dann den Raum und dann Madame Pomfrey's Tür an. Und dann fing er an zu reden:
"Remus. Ich weiß nicht wie ich das anfangen soll, oder wohin das führen soll und eigentlich ist es eine schlechte Idee, aber ich hab das gleiche mit James gemacht und es hat funktioniert, aber das ist irgendwie anders und ich will es dir ja erzählen, aber ich will es dir auch nicht erzählen, weil das alles kompliziert machen würde und das macht nicht einmal Sinn, aber es ist ja egal, weil so oder so niemand zuhört, was gut ist, weil ich nicht will, dass jemand das weiß. Naja James weiß es, aber das war ein Unfall. Oh und wenn du wach bist, sag es mir bitte."
Sirius machte eine Pause. Wenn Remus nicht reagieren würde, würde er mit seinem langem und ungeplantem 'Geständnis' weiter machen.
"Sieh mal, ich will es dir nicht erzählen, wenn du wach bist, weil ich nicht nur keinen Korb bekommen will, sondern auch weil es schlecht wäre, wenn du mir keinen gibst, wir würden dann nämlich ein Paar werden und die komplette Dynamik der Rumtreiber kaputt machen. Ich meine, jetzt sind es vier Freunde. Aber wenn wir anfangen würden miteinander zu gehen, würden es zwei Jungs, die zusammen sind und ihre beiden Freunde sein und das wäre wirklich komisch... Und wenn wir uns trennen würden, was wahrscheinlich ist, da meine längste Beziehung zwei Wochen und drei Tage ging, obwohl es bestimmt einen Unterschied gäbe, weil das alles Mädchen waren und du eben nicht, würde das alles kaputt machen. Peter und James müssten sich für eine Seite entscheiden und wir würden nicht mehr miteinander reden. Ich will das nicht riskieren, deshalb erzähle ich dir das nicht, wenn du wach bist."
Sirius machte eine Pause um kurz Atem zu holen.
"Also, was ich eigentlich sagen wollte, ist dass ich dich liebe und du großartig und ich schon seit dem fünften Schuljahr so fühle...Du machst mich verrückt, auf die gute Weise natürlich. Das ist was ich dir sagen wollte."
Als er fertig mit seiner Rede war und sich endlich entspannte, hörte er die Klingel und den Klang von Süchülern, die ihre Klassen verließen. Er stand in dem auf zu gehen, als Peter und James rein kamen.
"Geht es dir besser, Kumpel?", fragte James.
Sie gingen aus dem Krankenflügel und zu den Kerkern um in Zaubertränke zu gehen. James bemerkte, dass Sirius ruhiger war. Das war gut. Das letzte was sie brauchen, war ein nervöser Sirius, der am Ende einen Trank überkochen ließ. Sie kamen im Klassenzimmer an und setzten sich in dem Moment, in dem Slughorn den Klassenraum betrat.
In der Zwischenzeit, im Krankenflügel, öffnete Remus seine Augen und versuchte das, was er eben gehört hatte, zu verarbeiten.
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10 Galleonen für McGonagall
Fanfiction- Eine Geschichte, darüber, wie Remus und Sirius sich im siebten Jahr ineinander verlieben.//