Kapitel 5

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Drei Tage später war ich wieder einigermaßen auf dem Damm. Die Rippen schmerzten zwar immer noch und zwischendurch hatte ich mal einen kleinen Schwindelanfall, dann drehte sich alles um mich rum, aber sonst ging es mir eigentlich ganz gut. Na ja, bis gerade zumindest.

Ich stand mal wieder unter der Dusche, um mir das Kartoffelpüree hinaus zu waschen, das Lux meinte mir eben in die Haare schmieren zu müssen, als mich wieder einer dieser Anfälle überkam. Dummerweise -in diesem Fall- war die Dusche in diesem Bad, welches ich für mich alleine hatte, zu so einer Kombination aus Dusche und Badewanne gehörte und somit genügend Platz hatte, als um mich herum alles verschwommen wurde und anfimg sich zu drehen, mich voll langzulegen und mir gratis -sozusagen als Geschenk- auch noch den Kopf an der Kante stieß, den ich darauf hin wütend rieb. Manno!

Trotz verstärktem Schwindelgefühl versuchte ich -natürlich langsam, damit ich Unfallfrei (den von gerade mal abgesehen) wieder diesen Raum verlassen konnte- aus der Badewanne/Dusche zu steigen. Nachdem ich dies mit Bravour geschafft hatte, band ich mir ein Handtuch um und ging in mein Zimmer. Da heute ein warmer Tag war, zog ich mir ein weinrotes Top und eine verwaschene hellblaue Hotpants an. Dazu schwarze Ballerinas- perfekt! Ich war am überlegen, ob ich nicht vielleicht doch die schwarzen Highheels anzuziehen, schließlich standen die jetzt seit Weihnachten einfach so im Schrank rum, aber als ich mich erinnerte, was damals geschah, ließ ich es doch lieber.

Es war eigentlich ein ganz normales Weihnachten, so wie immer. Außer, das meine Cousine ihren neuen Freund mitbrachte. Wir waren gerade mit Kaffeetrinken und Kuchenessen beschäftigt, als ich in die Küche geschickt wurde, um neuen zu holen. Tollpatschig, wie ich war, übersah ich auf dem Rückweg die Teppichkante und stolperte. Dummerweise hielt ich ja immer noch die Kanne mit dem brühend heißen Kaffee in der Hand und der landete direkt auf der sauteuren Armanihose von Clarissas Freund. Genau im Schritt. Dieser stand dann brüllend auf -meine Tante Sabrina hielt ihrem jüngsten, gerade mal achtjährigen Sohn Jonas empört die Ohren zu; bei den Worten konnte man das auch verstehen- und stürmte schließlich aus dem Haus, Clarisse ihm natürlich hinterher, die mich vorher noch als dumme, tollpatschige Kuh -selbst sie versuchte ihrem Bruder gegenüber keine Schimpfwörter in den Mund zu nehmen-. Eine Woche später erfuhren wir, dass sie sich noch am selben Tag getrennt hatten. Ich mochte ihn von Anfang an nicht, aber dass ich womöglich ein Trennungsgrund, oder sogar DER Trennungsgrund war, bereitete mir doch ein paar Gewissensbisse. Vor allem, weil er ein gar nicht mal so schlechter Fang war: reich, jung, nicht gerade hässlich, aus gutem Hause -nur seinen Charakter, den könnte man in die Tonne kloppen. Tja, meine liebste Cousine Clarisse meinte dennoch, mir diesen Vorfall immer wieder unter die Nase reiben zu müssen. Egal, genug von Weihnachten!

Ich schnappte mir meinen Ipod und verließ das Haus. Nach einem Blick auf mein Handy -Lou hatte mir eine Nachricht mit der Adresse geschickt, wo ich hin musste- machte ich mich auf den Weg.

Does she know...? || [Z.M. FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt