Teil 54

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Eine Woche später...

Marios Sicht:

Die letzten Tage waren schlimm... Es wird kaum ein Wort gesagt und wenn dann handelt es von Caros Vater oder von der Beerdigung. Ich bin ehrlich gesagt glücklich wenn ich zur Zeit nicht bei Caro zu Hause bin. Heute ist auch die Beerdigung und ich muss auch noch mit Marco und Marcel ins Krankenhaus auf die Kinderstation das macht der BVB ab und zu.

Ich komme am Krankenhaus an und steige aus. Es ist ein komisches Gefühl wider hier zu sein... Ich gehe zum Eingang wo ich Marco und Marcel treffe. "Wir waren schon auf dich." sagt Marcel. Ich nicke und meine: "Bin zu Hause nicht los gekommen." "Caro ist echt fertig oder?" fragt Marco. Ich nicke wieder und schaue auf den Boden. Naja nicht nur Caro ist ziemlich fertig... Wir drei gehen rein und fahren mit dem Fahrstuhl ein paar Etagen hoch. Bei jeder Etage hab ich das Gefühl das mein Brustkorb immer enger wird... "Mario alles gut? Du bist so blass.'' sagt Marcel. Ich antworte: "Ja alles gut." Wir gehen aus dem Fahrstuhl und gehen über die Station. Die Kinder gucken uns mit großen Augen an. Wir bekommen ein paar Geschenktüten wo ein paar Kleinigkeiten drinn sind. Ich gehe in eins der Zimmer. Ein kleiner Junge sitzt auf dem Bett und starrt mich lächelnd an. Ich setze mich zu ihm und halte ihm die Tüte hin. Er nimmt sie und meint: "Danke." Ich weiß nicht wie er das schafft, aber ich fange auch an zu lächeln. "Cool eine Emma." meint der kleine und knuddelt das Plüschtier. Ich bleib noch etwas bei ihm und gehe dann weiter. Als ich ins nächste Zimmer will klingelt mein Handy. Ich gehe dorthin wo es ruhig ist.

[Telefongespräch]
Mario: Hey Baby

Caro: Mario...

Mario: Was ist los?

Caro: Ich kann nicht mit...auf die Beerdigung

Mario: Wir gehen doch alle zusammen

Caro: Nein ich kann das nicht...

Mario: Baby ich muss weiter...Wir reden nachher wenn ich nach Hause komme
[Telefongespräch Ende]

Marcos Sicht:

Mario steht auf dem Flur und starrt auf sein Handy. "Mario was ist los? Du bist den ganzen Tag schon so komisch." meine ich. Er antwortet: "Sie hat einfach aufgelegt..." Er zittert leicht. "Komm wir setzen uns hin." sage ich und ziehe ihn zu einer Bank. "Caro meinte sie kann nicht zur Beerdigung von ihrem Vater gehen...und auch sonst kann sie nichts mehr...Sie sitzt nur noch zu Hause und starrt die Bilder von ihm an...Ich kann das nicht mehr länger..." sagt Mario mit leicht zittriger Stimme. Ich lege einen Arm um ihn und sage: "Dann sag es Caro. Wenn ihr euch nur anschweigt dann wird es nicht besser." Mario schüttelt den Kopf und meint: "Dann denkt sie das ich sie nicht mehr will und dann verliere ich sie..." "Jetzt übertreibst du aber. Mario Caro liebt dich und wenn du ihr sagst das die ganze Situation belastend für dich ist wird sie das verstehen." sage ich. Mario schaut mich an und zuckt mit den Schultern. Man manchmal könnte ich ihm echt einen auf den Hinterkopf geben... Jeder andere hätte Caro schon lange geheiratet und er macht ihr nicht mal einen Antrag! "Sorry aber ich glaub ich fahr besser nach Hause." sagt Mario leise. Ich sage: "Schon gut, aber ich denke es ist besser wenn ich fahre. Du bist ziemlich fertig." Mario gibt mir den Schlüssel und wir fahren nach unten.

Marios Sicht:

Als ich wieder bei Caro bin steht sie vor dem Spiegel und weint dabei. Ich umarme sie von hinten und sage leise: "Ich muss dir was beichten...Mich macht der Tod von deinem Vater auch ziemlich fertig...Ich hab es dir nur nicht sagen wollen, weil ich stark für dich sein wollte." Caro gibt mir einen Kuss und meint: "Du bist jetzt gerade wirklich das beste was mir passieren konnte." Es fühlt sich richtig an ihr gesagt zu haben wie es wirklich in mir aussieht.

Etwas später sind wir auf dem Friedhof. Es sind viele Freunde von ihrem Vater gekommen. Wir stehen am Grab und ihre Mutter geht ein paar Schritte nach vorne und sagt: "Jetzt bist du fern von uns an einem anderen Ort...Jetzt geht es dir zwar besser aber du hinterlässt eine riesige Lücke in unserem Leben und unseren Herzen. Du warst mehr als ein guter Ehemann und Vater...Für dich gab es nur drei Dinge im Leben das waren deine Freunde und Familie, dein Job und dein BVB mehr brauchtest du nicht um glücklich zu sein. Ich hab mich oft gefragt wie du so stark sein konntest, denn egal was passiert war oder wie schlecht es uns ging du hattest immer eine Lösung. Die Zeit mit dir werde ich nie vergessen...Ich liebe dich..." Ihre Mutter geht fängt an zu weinen und wird von Caros Brüdern gestützt. Nun geht Caro nach vorne und meint: "Als ich nach Dortmund kam wusste ich nicht wie eine richtige Familie aussieht. Dann kamst du und wolltest mir die Sterne von Himmel holen, doch leider kam es nicht so weit...Wir beide kannten und viel zu kurz um alles nachzuholen was wir verpasst haben. Du hast mir gezeigt das ich einem Vater doch noch trauen kann und das man alles schaffen kann was man sich vornimmt...Die Lücke die du in meinem Herzen hinterlässt kann keiner füllen...Ein Satz von dir wird mir immer im Kopf bleiben. Du sagtest einmal das ich viel stärker sei als du und erst jetzt begreif ich was du damit meintest...Leider wirst du dein Enkelkind nie aufwachsen sehen, nie mit ihm spielen oder zum Fußball fahren können so wie du es mir erzählt hast, aber ich hoffe das du auf uns runter guckst und auf uns aufpasst. Ich liebe dich Papa." Caro kommt wieder zu mir. Ich nehme ihre Hand und meine leise: "Das hast du gut gemacht." Sie nickt und schaut uns Grab zu dem Sarg.

Caros Sicht:

Nach der Beerdigung gehen wir zum Auto. "Geht ihr schon mal vor ich möchte noch etwas allein sein." sage ich leise. Ich gehe einen anderen Weg als meine Familie. Papa wäre stolz auf mich. Ich habe nicht geweint wäre ich die Rede gehalten habe. Ich setze mich auf eine Bank und schließe meine Augen. Ich sehe Papa vor mir, wie er lacht uns einfach nur glücklich ist. Es ist schon schön zu wissen das es ihm jetzt besser geht wo er nicht mehr hier ist. Ich spüre auf einmal etwas kaltes an meinem Bein und öffne meine Augen. Ein kleiner schwarzer Hund schnuppert an meinem Bein. "Wer bist du denn?" frage ich und halte ihm meine Hand hin. Er schnuppert dran und wedelt mit dem Schwanz. Ich lächel und nehme ihn vorsichtig auf den Arm. Sofort leckt er mir das Gesicht. Ich gehe zu meiner Familie und frage: "Können wir den behalten?" "Wo hast du den her?" fragt Mama. Ich antworte: "Der lief hier umher und ist zu mit gekommen." "Wenn er sich mit Napoléon verträgt kann er bleiben." sagt Miki. Ich nicke und knuddelt den kleinen. Wir steigen ins Auto und fahren zu uns.

Als wir reinkommen lasse ich den kleinen runter und Napoléon beschnuppert ihn und die beiden fangen an zu spielen. Mario küsst mich und sagt: "Ich liebe dich." "Ich dich auch." sage ich und nehme seine Hand.

Flug ins GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt