Kapitel 4:

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Mittlerweile waren wir in der Partylocation die einfach eine gemietete Hütte in der Nähe der Kirche darstellte. Es war schon dunkel doch die Feier ging quasi gerade erst los. Es waren viele mir Unbekannte hier darunter auch Mädchen in unserem Alter die immer wieder Blicke auf unsere Jungs warfen. Ich versuchte es weites gehend zu ignorieren, trotzdem sah ich dass auch Vanessa das gleiche dachte. Wir, also die ganzen Wilden Kerle, hatte uns irgendwann hingesetzt und unterhielten uns schon nicht mehr ganz so nüchtern miteinander. Nerv durfte natürlich kein Alkohol trinken, aber er hatte sich trotzdem immer mal wieder etwas stibitzt. “Ich hol uns was zu trinken.“ sagte dann irgendwann Markus und verschwand nach einem Nicken in der Menge. Nachdem er aber fünf Minuten später immer noch nicht auftauchte machte ich mir langsam meine Gedanken. Ich stand also auf und quetschte mich durch die Menge. Ich quetschte mich einfach durch und mein Gefühl im Bauch wurde immer schlechter. Als meine Augen jedoch sein Ziel fanden war ich wie erstarrt. Das konnte nicht war sein. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Markus stand da mit einem Mädchen. Eine von diesen blöden wasserstoffblonden Tussen die schon die ganze Zeit ein Auge auf einen der Jungs geworfen hatte. Sie standen sich sehr nahe. Zu nahe. Schnell drückte die Blondine ihre Lippen auf die meines Freundes und mein Herz rutschte mir in die Hose. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich drehte mich ruckartig um und stöckelte auf den Ausgang zu. Blöd nur dass meine Freunde direkt neben dem Ausgang saßen. Als ich tränenüberströmt einfach nach draußen rannte konnte ich ein par Rufe vernehmen, doch ich ignorierte es. Im Nachhinein ist es eigentlich sehr beeindruckend wie schnell ich mit solchen Schuhe gerannt war aber vergessen wir das. Ich rannte die ganze Straße entlang und blieb dann irgendwann stehen. Zitternd versuchte ich Luft zu holen und schluchzte bitterlich auf. Als ich Markus so gesehen habe ist in mir etwas kaputt gegangen. Automatisch fragte ich mich, hatte ich etwas falsch gemacht? War ich zu aufdringlich? Oder das Gegenteil, vielleicht war ich einfach zu langweilig. Was auch immer es war, dieses Gefühl war einfach scheiße. Ich blieb noch eine Weile dort stehen bis ich etwas hinter mir hörte. Schritte, aber nur von einer Person. Ich drehte mich um, sah aber niemanden. Ich schaute nach vorne und wurde plötzlich von hinten gepackt und an eine Hauswand gedrückt. Ich versuchte zu schreien, doch der Kerl der vor mir stand war einfach zu stark und legte mir eine Hand auf den Mund. “Warum ist so etwas schönes ganz alleine hier draußen?“ fragte er und ich ekelte mich wirklich. Der Mann war etwa Mitte vierzig und sah einfach ekelhaft aus. Er packte mich und drückte mich noch fester an die Wand. Dann begann er Küsse auf meinem Hals zu verteilen, wobei mir die Tränen.vor Angst und Ekel kamen. Ich schrie durch die Hand und bemerkte irgendwann wie jemand den Typ wegriss. Mir egal wer das war. Ich sank auf die Knie und spürte wie mich jemand hochnahm. Ich drückte mich an die Brust und meine Tränen durchnässten das Shirt. Ich wurde in ein Auto gesetzt und hörte wie der Motor anging. Meine Augen waren geschlossen und ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Es war still im Auto. Ich wusste nicht, wer noch im Auto saß oder mitfuhr. Die Fahrt war beruhigend und ich vergaß für einen Moment die ganze Scheiße die passiert war. Ich wurde immer müder bis ich dann einschlief.

Die Wilden Kerle 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt