Kap. 6 Kennenlernen?

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"Ich möchte nicht das du denkst ich dränge mich in die Rolle als dein Vater, denn das bin ich nicht. Aber du kannst immer zu mir kommen und über alles mit mir sprechen.", "Ja." Dann ist es wieder still am Esstisch. Eine unangenehme Stille, doch was soll ich auch sagen? Kennenlern-Smalltalk mit jemanden den ich kenne? "Valia, vielleicht kannst du Lucas was über deine Hobbies erzählen?", versucht meine Mutter ein Gespräch zu beginnen. "Ähh... Ich... äh..." Was mache ich außer Alpha sein? "Ich trainiere gerne.", lächel ich krampfhaft. "Was?", fragt Lucas nach und scheint sich genauso falsch vorzukommen. "Kämpfen?", es ist mehr eine Frage. "Komm erzähl doch mal mehr! Zum Beispiel was du die ganze Nacht machst." Das fragt sie jetzt um es selber zu erfahren. "Wieso, was sollte sie denn tun? Vermutlich schläft sie.", ergreift Lucas Partei für mich, wofür ich ihm dankbar zulächel. "Wie sollte sie? Sie kommt doch nie vor eins nach Hause!", "Dann wird das sicher seinen Grund haben. Habt ihr aufgegessen? Ich würde dir, Valia, dann jetzt deine Räume zeigen.", beendet Lucas das Essen und ich bin mehr als froh. "Wo soll das Geschirr hin?", "Lass nur, ich mach das schon." Irritiert schaue ich zu meiner Mutter, bis mir irgendwo aus der Erinnerung einfällt, dass sie das schon immer so gemacht hat und immer wollte das ich ihr nicht helfe oder etwas abnehme.

"Das ist dein Arbeitszimmer.", eröffnet Lucas mir und deutet dabei auf eine Flügeltür aus Birkenholz. "Der aktuelle Code ist 1234, den kannst du aber auf dem Rechner jederzeit ändern. Dort kannst du auch einstellen ob jemand reinkommen können soll, wenn du drinnen bist, oder ob man immer den Code eingeben muss um rein zu kommen oder die Tür von innen geöffnet werden muss." Er öffnet und wir treten ein. Kaum ist die Tür zu fällt seine aufrechte Haltung. "Wollen wir uns setzen?", fragt er und deutet auf drei bequem aussehende Sessel. Ich nickte und setzte mich auf den der die Lehne zum Schreibtisch hatte. "Also in diesem Büro kannst du alles tun, selbst einen Safe hast du, wenn du den benutzen möchtest geb einfach Bescheid. Und es ist verdammt schwer so zu tun als würde ich dich nicht kennen.", erklärt er. "Wie konntest du das so schnell einrichten?", "Es gehörte Hunter, er wohnt jetzt aber im Alphahaus." Vorsichtig nicke ich. "Und wo ist mein Zimmer?", frage ich dann nach. "Die gehört die dritte Etage und eine Garage in die bis zu zwei Autos und ein Motorrad passen. Eine Audi R7 habe ich reingestellt, weil deine Mutter schon gesagt hatte, das du nur ein Motorrad besitzt. Die Schlüssel dazu befinden sich in der Garage." Leicht überfordert schaue ich ihn an. "D- Danke.", bringe ich schließlich hervor. "Ich gehe dann mal wieder. Mit dem Computer wirst du zurecht kommen, wenn nicht wähl die 3 auf deinem Telefon, dann rufst du mich an und ich helfe dir."

Langsam lasse ich mich in den Sessel gleiten, schalte den Computer an. Zu erst ändere ich das Passwort und stelle ein das man nur mit dem Code rein kommt. Dann richte ich mit Skype ein und rufe in meinem Rudel an.

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'Wo wohnen Michelle und Dustin?' Wir sitzen gerade am Esstisch, beim Abendessen. Schweigend, es ist schon wieder diese angespannte Stille. "Ich zeige dir gleich noch die Gegend, wenn du möchtest.", bricht Lucas die Stille. "Okey.", gebe ich als kurze Antwort. "Wollen wir dann los?" Überrascht schaue ich auf, ich hatte nicht bemerkt das meine Mutter und Lucas schon fertig sind. "Okey." Damit stehen wir auf und gehen aus dem Haus. "Wer als erstes da ist?", grinst er mich an. "Das ist unfair! Ich kenne den Weg nicht und habe keine so gute Nase!", beschwere ich mich. "Dann laufen wir einfach schnell durch den Wald und du folgst mir.", schlägt er als Ausgleich vor. "Ja!"

Wie auf Kommando rennen wir und wollen nichts als schneller als der Andere sein. 'Willst du dich nicht verwandeln?', 'Nein, in der Nähe ist das Rudel. Sie könnten uns sehen und das würde Fragen aufwerfen.' Ohne das ich etwas antworte rennen wir weiter. Querfeldein, durch den Wald. Über Stock und über Stein. Obwohl, es sind eher umgefallene Bäume als eine Stock, aber das ist doch egal. 'RECHTS!', brüllt Lucas in meinem Kopf. 'Warum?', frage ich völlig verwirrt, während ich seiner Anweisung nachkomme. 'Links laufen welche aus dem Rudel.' Wieder laufen wir schweigend weiter. 'Jetzt in einem großen Boden links und wir werden langsamer.' Nickend passe ich mich seiner Geschwindigkeit an und folge seinem Laufweg.

Schließlich kommen wir auf dem Platz an, welchen jedes Rudel hat, von dem aus man schnell zu allen Häusern dieser Siedlung kommt. Hier gehen wir nur noch. Alle sind Menschen, also vom Aussehen, was selten ist. 'Hast du sie vorgewarnt?' Er nickt nur. "Hier werden deine Mutter und ich vermutlich oft seien.", beginnt er zu erklären. "Wo wir schon mal hier sind gehen wir eben noch bei einem Freund von mir vorbei, er und seine Frau wohnen gleich hier vorne. Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst. Es wird voraussichtlich auch nicht lange dauern.", "Äh... Ich komme mit, wenn es in Ordnung ist.", antworte ich wieder gespielt schüchtern. "Dann hier lang.", dabei deutet der auf einen Weg rechts orientiert. 'Warum gucken alle so?', 'Weil du ein Mensch bist, der nach fremden Wölfen riecht und dazu noch mit dem Ex-Alpha unterwegs ist. Wäre dein Rudel nicht auch skeptisch und neugierig?' Langsam wiege ich den Kopf. 'Hör doch mal was sie sagen.' Begeistert lächel ich ihn an und nicke.

'Wer ist das?', 'Ich weiß es nicht, aber Lucas scheint ihr soweit zu vertrauen.', 'Aber ihr Geruch, warum tut er das?', 'Sie ist aber auch kein halb Wolf.', 'Wer ist sie, dass sie so selbst bewusst ist und doch sich schüchtern stellt?' Durch die letzte Frage muss ich anfangen zu lachen. 'Wer kann mich so gut einschätzen?', frage ich bei Lucas nach. 'Dave, der Beta von meinem Sohn. Er ist ein guter Wolf, auch wenn du das bei seinem Namen nicht glauben magst.' Langsam nicke ich. Gut sind meine Erinnerungen mit dem Namen wirklich nicht. "Wir sind da, du brauchst keine Angst zu haben, sie sind sehr nett."

Die weibliche AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt