"Was machst du hier?", fragt sie enttäuscht. Ich bin damals einfach so verschwunden und Julie denkt bestimmt sie währe mir damals egal gewesen. Aber dass war sie nicht, sie war damals eine der wichtigste Person in meinem Leben und dass hätte ich ihr am liebsten auch noch gesagt, bevor ich gehen musste. Aber ich habe es nicht getan und dass bereue ich heute noch.
"Es tut mir leid.", wechsel ich das Thema. Julian steht mit offenem Mund neben uns und beobachtet das Geschehen.
"Ihr kennt euch?", fragt Julian verunsichert. Ich nicke als Antwort, woraufhin er noch verwirrter schaut.
"Was willst du hier?" Ihre Worte verletzen mich, aber sie hat allen Grund mich zu hassen.
"Es tut mir so unendlich leid." Mit diesen Worten verlasse ich die beiden. Julian ruft mir noch irgendetwas nach, aber ich ignoriere ihn einfach. Ich verlasse den Schulhof und renne los. Die Straßen sind noch leer, bis auf ein paar Leute, die mir verdutzt hinterher schauen, als ich an ihnen vorbei renne. Ich stoppe an einer Bushaltestelle und schaue auf dem Busplan ob ich irgendeinen Ort kenne. Tätsächlich entdecke ich einen Ort, der in der Nähe von meinem Zuhause liegt. Während ich auf den Bus warte gesellt sich eine etwas ältere Dame zu mir.
Sie stellt ihre Handtasche neber mir auf der Bank ab und beobachtet mich dann skeptisch.
"Ich kenne dich doch irgendwo her.", murmelt sie eher zu sich, als zu mir, während sie mich immernoch anstarrt. Diese Oma ist schon irgendwie gruselig.
"Jetzt weiß ich wer du bist. Jannik, müsstest mitlerweile 17 sein, deine Hobbys sind tanzen und Musik hören und du hast genau 12 Jahre, 4 Tage und 3 Stunden neber mir gewohnt.", beendet sie ihre Erzählung. Ich gehe im Kopf unsere alten Nachbarn durch, bis mir einfällt, wer sie ist. Unsere Nachbarin, der ihr Haus direkt gegenüber von meinem Zimmerfenster stand. Sie hat immer mit einem Fernglas am Fenster gestanden und ihre Nachbar gestalkt. Ich will garnicht wissen, was diese Frau alles über mich weiß.
Der Bus kommt endlich und ich steige ein. Zum Glück fragt mich der Fahrer nicht nach meiner Busfahrkarte und ich kann mich ungestört auf einen freien Platz setzen. Ich beobachte die Landschaft, die mir immer bekannter vorkommt, bis der Bus plötzlich anhält. Ich schaue auf das Ortsschild und erkenne den Namen der auch schon auf dem Busplan gestanden hat. Schnell stehe ich auf und steige aus.
Ich verlasse den Ort und laufe über eine kleine Landstraße, auf der alle halbe Stunde höchstens ein Auto fährt, in Richtung unseres Hauses. Die Straße wird immer belebter und nach kurzer Zeit kann ich auch schon unsere Straße erkennen. Hoffentlich geht es meiner kleinen Schwester gut.
Ich komme an unserem Haus an und schließe die Tür mit einem Ersatzschlüssel, der vor der Haustür versteckt ist auf. Eine ungewöhnliche Stille kommt mir entgegen, als ich die Tür öffne. Ich renne zum Zimmer meiner kleinen Schwester und reiße die Tür auf. Doch das Zimmer ist leer. Ich beginne im Ganzen Haus meine kleine Schwester zu suchen, doch finde sie nirgends. Vielleicht ist sie ja einfach nicht Zuhause, aber normalerweise ist sie um diese Zeit in ihrem Zimmer.
Ich renne in den Garten und schreie ihren Namen, aber bekomme keine Antwort. Was ist wenn ihr etwas passiert ist? Ich hätte sie beschützen müssen. Es ist alles nur meine Schuld. Ich lasse mich langsam in das Gras sinken und fange an zu weinen. So jemand wie ich hat es eigentlich nicht verdient zu Leben. Plötzlich höre ich fremde Stimmen, die immer näher kommen. Ich drehe mich um und versuche durch meine Tränen verschleierte Sicht etwas zu erkennen. Mit einer Hand wiche ich mir die Tränen aus den Augen und was ich dann sehe lässt mich erstarren. Die drei Männer, die mich Entführt haben, stehen mit Pistolen in der Hand, in unserem Wohnzimmer und scheinen irgendwas zu suchen. Ich müsste eigentlich wegrennen, solange sie mich noch nicht gesehen haben, aber mein Körper ist wie gelähmt.
Plötzlich schaut einer der Männer in meine Richtung und stumpt seine Kollegen an, die mich daraufhin auch entdecken.
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Der Sohn des Entführers//BxB//abgeschlossen
RomanceJannik ist 17 Jahre alt, hat in der Vergangenheit einen geliebten Menschen verloren und wird in der Schule gemobbt. Als Jannik entführt wird, rechnet er damit sterben zu müssen. Aber was ist wenn der selbstverliebte Sohn von einem der Entführer ihm...