Kapitel 10

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Die Männer kommen auf mich zugelaufen und haben dabei ihre Pistolen auf mich gerichtet. Ich zitter vor Angst am ganzen Körper, als einer der Drei seine Pistole gegen meinen Kopf drückt. Ich schließe meine Augen und warte darauf, dass er mich erschießt. Als nach ein paar Sekunden immer noch nichts passiert ist öffne ich vorsichtig meine Augen.

"Was habt ihr meiner Schwester getan?", frage ich ihn schluchzend.

"Die beobachtet dich ab jetzt aus dem Himmel."

"Sie ist tot?", frage ich die Männer, während die letzte Hoffnung in mir verschwindet.

"Jap", antwortet einer der Männer. Diese scheiß Psychos. Ich reiße die Waffe von meinem Kopf weg und renne auf einen der Männer zu. Er schaut mich überrascht an und versucht mir auszuweichen, aber ich bin schneller und meine Faust landet in seinem Gesicht. Wütend schlage ich auf ihn ein, aber werde schon bald von zwei Armen gestoppt, die mich zurückziehen. Ich versuche mich aus dem festen Griff zu befreien und trete wild um mich. Aber der Mann ist stärker als ich und drückt mich auf den Boden. Er schnürt meine Arme hinter meinem Rücken zusammen und bindet irgendwas vor meine Augen.

Kraftlos lasse ich mich von ihm tragen, bis er mich irgendwo ablegt. Ich höre eine Tür knallen und daraufhin einen Motor der startet. Diese Psychos haben meine Schwester umgebracht und ich war währendessen bei Mike und habe es mir gut gehen lassen. Ich bin an allem Schuld, ich hätte ihren Tod verhindern können.

Irgendwann verstummt das Gereuch des Motors und ich werde wieder hochgehoben. Nach ein paar Minuten knalle ich auf einem harten Boden auf und bekomme die Armfesseln und die Augenbinde ab. Vorsichtig öffne ich meine Augen und schaue mich um. Ich befinde mich in einem Raum, der einen Gefängnis gleicht. In der Mitte des kleinen Zimmers liegt eine dreckige, vergilbte Matratze und dahinter ein Gitterverkleidetes Fenster. Ich stehe vom Boden auf und laufe mit zitternden Beinen zu einer Eisentür und probiere sie zu öffnen. Da diese verschlossen ist gehe ich zu dem Fenster und ziehe mich an den Gitterstäben nach oben, um hindurch gucken zu können. Doch zu meiner Enttäuschung befindet sich dahinter nur eine Betonwand.

Ich lasse mich auf die Matratze sinken und vergrabe meinen Kopf zwichen den Beinen. Meine Schwester ist tot. Diesen Satz wiederhole ich innerlich immerwieder und spüre dabei eine unendliche Lehre in mir. Mein wichtigster Mensch in meinem Leben ist nicht mehr da. Eigentlich habe ich nicht mehr das Recht zu leben. Wegen mir ist ein junger Mensch gestorben.

Ich werde von irgendwelchen Geräuschen aus meinen Gedanken gerissen. Vorsichtig hebe ich meinen Kopf an und sehe vor mir einen der Männer stehen. Vielleicht werde ich jetzt auch umgebracht. Komischerweise verspüre ich bei diesem Gedanken überhaupt keine Angst, sondern eher so etwas wie eine Erlösung. Vielleicht bin ich dann wieder bei meiner Schwester.

"Aufstehen.", befehlt er streng. Ich befolge seine Anweisung und stehe auf. Wortlos folge ich ihm aus dem Raum, während er sich immerwieder umdreht um zu schauen, ob ich ihm hinterher laufe. Wir gehen einen schmalen Gang entlang, wobei ich immerwieder aufpassen muss nicht gegen die Decke zu stoßen.

Nachdem wir durch eine Tür gehen, befinden wir uns in einem etwas größerem Raum, der aussieht wie ein Keller. Überall in den Ecken liegen Stapel von Brettern und die Regale sind voller Werkzeuge und Schrauben. In der Mitte steht ein Sofa, auf dem die anderen Männer sitzen und Bier trinken, während sie auf einem alten Fernseher ein Fußballspiel verfolgen. Als die beiden uns bemerken, schalten sie den Fernseher aus und stellen die Bierflaschen neben sich auf den Boden. Ich werde neber den Männern auf den Boden gestummt und kann noch geradeso einen harten Aufprall verhindern.

"Was machen wir denn am besten mit dir? Entweder lassen wir dich gleich sterben, oder noch am leben.", überlegt einer der Männer.

"Lasst mich bitte sterben.", flehe ich die Männer mit einer weinerlichen Stimme an, woraufhin die Drei mich überrascht anschauen. Ich sterbe lieber gleich, als auf meinen Tod zu warten. 

"Na wenn dass so ist, dann lassen wir dich noch am Leben und haben unseren Spaß mit dir." Hätte ich doch nur das Gegenteil gesagt. Der Mann, der mich auch schon hierher gebracht hat, zerrt mich vom Boden hoch und schiebt mich aus dem Raum.

Der Sohn des Entführers//BxB//abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt