3.Nov.17
Bereits seit vier Tagen arbeitete ich in der Flaute. Es war besser als erwartet. Hier herrschte tatsächlich eine gewisse Ordnung und das tat mir gut.
Denn Entschluss das dies ein Fehler war hatte ich längst begraben.
Dadurch das ich die ganze Zeit beschäftigt war half es mir nur über das nachzudenken was wirklich Sache war.
Nina fühlte sich als herum kommandierende Chefin pudelwohl.
Aber sie zeigte mir mehr oder weniger gelassen alles was ich wissen musste und ich war erstaunt, dass sie wirklich jedes Glas und jede einzelne Flasche und dessen Standort sofort aus dem Kopf aufsagen konnte.
Ich fand sogar heraus das Tobi sogar mehrere Bars und Lokale in der Stadt besaß. Allerdings hielt sich mehr in den Anderen auf als hier, weshalb Nina und Celina die Dienstvorgesetzten waren. Auch wenn Celina nicht hier arbeitete, sondern studierte. Die nächste Uni war zwei Stunden entfernt weshalb sie immer den ganzen Tag unterwegs war.
Ich fragte Nina, was Celina denn studierte, während ich Gläser einsortierte. Die Brünette schenkte mir nur ein genervten Blick und motzte „Du solltest die Gläser doch gerade einordnen. In einer geraden Reihe. Ihr Männer habt echt keinen Sinn für so etwas!" dann drehte sie sich um und verschwand nach draußen.
Was war das denn ? Verdutzt wandte ich mich um und tatsächlich, die Gläser standen alle schief und quer. So hatte ich sie nicht hingestellt!
Seufzend wandte ich mich erneut diesem Regal zu. Es war so groß das es sich an der ganzen Länge des Tresens langzog. Doch kaum war ich mit dem Regal fertig, stand auf dem anderem Ende bereits alles wieder wie durch gewürfelt. Das konnte doch nicht wahr sein?
Ein Mauzen ließ mich genauer hinschauen und eine heraushängende rosa Pfote bestätigte meine Vermutung. Fancy auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihren Mittagsschlaf hatte es sich mitten im Regal gemütlich gemacht und dabei alles verwüstet. „Das kann doch nicht der ihr Ernst sein!" murmelte ich aufgebracht. Sie machte keine Anstalten sich wegzubewegen. Schadenfreudig blitzten ihre grünen Augen.
Ich streckte meine Hand nach ihrem Nacken aus.
„Ganz schlechte Idee"
Erschrocken drehte ich mich um. Roosevelt, der Sänger der Rubys, lehnte am Tresen. Er und seine Band traten jeden Freitag in der Flaute auf. Auch sonst war er Stammkunde, wie ich mitbekommen hatte.
„Warum?" fragte ich. Roosevelt setzte sich in Bewegung und kam auf die andere Seite der Bar. „Fancy hat ein Problem mit... Fremden. Hättest du sie angefasst wärst du jetzt Handlos. Entweder von Fancy oder von Nina." erklärte er mir schmunzelnd. Irgendwie musste ich lachen „Ich fasse mal kurz zusammen: Also wenn ich Fancy rausschupse bringt mich Nina um, aber wenn ich hier nicht aufräume bringt sie mich ebenfalls um". Roosevelt und ein paar Leute hinter der Bar, die das hilflose Geschehen beobachteten lachten auf.
Einer rief „bringt ihr Futter!"
Ein anderer „Damit sie noch fetter wird?".
Liebevolles Gelächter.
„Wird man hier eigentlich auch noch bedient oder ist dieses Vieh wichtiger als zahlende Kundschaft?" kam es von einer jungen Frau ganz am Rand der Bar. Obwohl sie nicht alt war, waren ihre kinnlangen Haare perlweiß. Sie blickte mich abschätzend mit zusammengekniffenen Augen an und ich brachte nur ein „Ich äh - natürlich. Was möchten sie?" heraus.
„Pina Colada".
„DEFNE!" rief eine bekannte Stimme. Nina kam aus heiterem Himmel durch den Raum gerannt und schmiss sich der Frau in die Arme „Du bist endlich zurück du faules Stück!". Die Weißhaarige lachte und sagte „Ich war gerade mal 3 Wochen weg.".
Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr.
„Wir haben dich alle vermisst Snowwhite" erzählte Nina und schaute nun in meine Richtung. Ich hatte die ganze Zeit vor Ihnen dagestanden mit einem Glas in der Hand. Auch Defne schaute mich an, wieder mit zusammengekniffenen Augen. Sie lehnte sich zu Nina rüber und flüsterte „Wer.Zum.Henker.Ist.Das". Nina lehnte sich ebenfalls zu ihr „Unser neuer Sklave". Plötzlich ertönte die Stimme von Roosevelt hinter mir „Defne, meine Sonne des Morgens,es ist gut dich mal wieder zusehen, wie wars in Kanada?". Er hielt Fancy im Arm die leise vor sich hin schnurrte. Ich dreht mich um. Alle Gläser standen ordentlich im Regal.
Jetzt war ich Derjenige der flüsterte „Danke, Wie hast du das gemacht?!". Er zuckte schmunzelnd die Schultern „Ich bin kein Fremder". Defne strich sich ihr schlohweißes Haar zurück. Im Schwarzlicht der Bar strahlte es in der Tat wie die Sonne. Sie klimperte mit den Augen und antwortet „Ach Roos, Rosen sind rot, Veilchen sind blau. Dich hab ich am wenigsten vermisst. Das weißt du genau.". Roosevelt lachte wieder einmal geräuschvoll und fing dabei Defnes Luftkuss , den sie ihm zuwarf, mit der Hand auf.
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Wie Tequila ohne Zitrone, doch mit jeder Menge Salz
General FictionAls eines Morgens ihm auch noch das Letzte was ihm geblieben war, seine Tochter, genommen wurde, beschloss Theodore etwas zu ändern. Der Weg zurück zu seiner Tochter führt ihn als erstes in eine Bar. Zu neuen Freunden. Zu neuen Erkenntnissen und Pe...