Ja, das war eine sehr gute Frage, Louis. Nur leider viel mir darauf auch keine Antwort ein.
"Vielleicht hat der etwas hier gelassen?", fragte Niall vorsichtig.
"Ein Einbrecher, der Geschenke macht? Nicht witzig.", meinte Louis.
"Oder vielleicht etwas verloren oder was weiß ich. Irgendeinen Grund muss der doch gehabt haben.", meinte Niall leicht eingeschnappt.
Wir einigten uns darauf, das ein Streit unter uns auch grade nicht hilfreich ist. Wir schauten uns in meinem Zimmer um, aber fanden nichts auffälliges. Louis und Niall checkten auch noch einmal alle Möglichkeiten, in unser Haus zu gelangen. Einspruchspuren fanden sie keine. Die Haustür schlossen sie drei und vierfach ab und verriegelten alles doppelt sicher. Das sagten sie uns zumindest. Da wir alle ratlos waren, ob wir die Polizei rufen sollten oder es lassen sollten, weil die auch nichts machen konnten und wir gar keine Anhaltspunkte hatten und auch keine Einspruchspuren vorhanden waren, sind wir zu dem Entschluss gelangt, das morgen auch noch reicht, sich zu entscheiden. So schnell wird der nicht wieder kommen. Das hofften wir zumindest.
Nachdem wir noch gefühlt ewig beisammen standen, aber keiner mehr eine Idee hatte, was wir noch machen könnten bzw wie es weiter gehen sollte, entschieden wir uns mehr oder weniger alle dafür, morgen weiter zu schauen und vielleicht im Hellen noch mal zu suchen, nicht das wir was übersehen haben.
"Aber ihr kommt mit uns hoch. Ich krieg kein Auge zu, wenn ich weiß, dass ihr hier unten alleine seid.", meinte Harry, aber schaute dabei nur mich an. "Du kannst bei mir schlafen. Oder auch bei Liam, aber bitte nicht hier unten alleine.", meinte er leicht verzweifelt.
Ich wollte Liam nicht wecken. Der würde die ganze Nacht kein Auge zumachen können. Ändern kann er jetzt auch nicht viel. Versteht mich nicht falsch, ich wollte nichts lieber als ihm davon erzählen, aber momentan ist es besser, wenn er einfach weiter schläft. Somit willigte ich ein, mit zu Harry zu gehen. Perrie meinte, sie würde Zayn wecken wollen und ihm davon erzählen wollen. Und für Eleanor war sowieso klar, dass sie nirgends anders hin ging als zu Louis.
War wahrscheinlich auch besser so. Ich würde sterben vor Angst in meinem Zimmer. Vielleicht war es auch besser, jetzt nicht wieder zurück zu müssen in dieses Chaos.
Wir gingen also gefolgt von allen anderen die Treppe hoch und in unsere Zimmer. Harry hielt mir die Tür auf und schloss sie hinter sich.
"Ach Harry", meinte ich und umarmte ihn erneut. Ich musste schon wieder anfangen zu weinen.
"Wirklich alles okay? Mir kannst du es erzählen.", meinte er, umarmte mich umso fester.
"Ich weiß es nicht.", ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten.
"Scheiße man.", meinte Harry. Daraufhin war es kurz still. "Der soll sich noch einmal in deine Nähe trauen oder dir auch nur ein Haar krümmen und ich dreh dem höchstpersönlich den Hals um. Wir kriegen den schon."
Ich konnte nichts sagen. Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte. Ich hoffe doch, das wir den schnappen, egal wie. Sowas sollte nicht noch einmal passieren.
"Brauchst du irgendwas? Wasser?", fragte Harry. Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich brauch nichts."
Ich setzte mich auf Harrys Bett. Er meinte, dass er schnell meine Bettsachen noch holen würde und ging aus dem Zimmer raus. Ich legte mich rückwärts auf sein Bett und atmete einmal tief ein. Was war das nur für ein merkwürdiger Abend/Nacht. Ich hatte ja gefühlt grade erst noch geschlafen und fühlte mich auch jetzt noch extrem verschlafen und benebelt. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich war auch zu müde, um klar darüber denken zu können.
Als Harry wieder kam, schmiss er meine Bettdecke auf sein Bett und mein Kopfkissen neben seins. Er steckte sein Handy ans Ladegerät und meinte: "Ich glaube, wir sollten einfach versuchen schlafen zu gehen."
Er schaute mich verunsichert an und er fuhr sich mit seiner Hand einmal durch seine Haare. Unsicher stand er vor mir. "Klingt gut.", meinte ich.
Wir legten uns also hin, er auf den Rücken und ich legte mich auf die Seite, so dass ich ihn anschauen konnte.
"Danke...", meinte ich leise. Daraufhin drehte er seinen Kopf und schaute mich an. "Wofür das?", fragte er irritiert.
"Dafür, dass du für mich da bist...und dass ich jetzt nicht alleine in meinem Zimmer sein muss.", meinte ich.
"Das ist doch selbstverständlich.", meinte er und zog mich zu sich. Er legte seine Arme um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schultern.
"Schlimm genug, dass sowas überhaupt nochmal passieren muss.", meinte er und man konnte aus seiner Stimme einen leicht aggressiven Unterton raushören. Ihn hatte das damals schon so mitgenommen und beschäftigte ihn auch heute noch. Beginnt dieser Alptraum denn jetzt wieder von vorne?
"Meinst du, das hat was damit zu tun?", fragte ich. Verunsichert schaute ich auf zu ihm.
"Ich bin mir gar nicht mehr sicher, was ich denke.", meinte Harry und schaute mich an. "Aber ich denke wir sollten uns jetzt nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen. Wie gehts dir? Alles okay? wenn was ist sag Bescheid, okay? Du kannst mich auch einfach aufwecken."
Darüber musste ich sogar ein wenig schmunzeln. Ich nickte und wir legten uns richtig hin. Ich zog die Decke weiter über uns und dann sagte keiner von uns mehr was. Ich war echt froh, dass ich ihn hatte. Was würde ich jetzt nur ohne alle machen...
Doch schlafen konnte ich gar nicht gut diese Nacht. Was aber weniger an Harry als an den Umständen lag. Ich hatte den Kopf voller Gedanken. Aber ich kam auf kein Ziel. Ich habe keine Erklärung für diese Aktion.
Als ich aufwachte war Harry schon wach und hatte sein Handy in der Hand. Als ich mich bewegt habe, schaute er davon auf und schaute mich an. Er lächelte mir zu.
"Gut geschlafen?", fragte er mit einem schiefen Lächeln.
"Gar nicht gut...", meinte ich und streckte mich.
"Und das in meinem wundervoll tollen Bett.", meinte er ironisch. "Ich habe auch kein Auge zu gekriegt.", hängte er noch hinten dran.
Ich zog mir meine Decke bis unters Kinn.
"Wie geht es dir?", fragte Harry.
"Besser.", meinte ich. Der Schock saß noch tief, aber anders als gestern Nacht und auch anders als erschrocken schockmäßig. Gerade fühlte ich mich ganz sicher. Das ganze von gestern Nacht schien unreal. Ich konnte nicht glauben...nein, ich wollte nicht glauben, dass das gestern wirklich passiert ist. Harry meinte, dass die anderen draußen schon alle im Gange sind und fragte, ob wir raus gehen wollten zu den anderen.
"Müssen wir wirklich? Können wir nicht einfach im Bett bleiben?", fragte ich scheinheilig. Mir war bewusst, dass das nicht ging, aber ich wollte auch besonders Liam jetzt nicht begegnen. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen macht. Er stellte dann immer so viele Fragen. Ich wollte generell nicht darüber reden. Ich wollte einfach, das wäre nie passiert.
"Ich denke nicht, dass das eine Option ist.", meinte er lächelnd und legte sein Handy beiseite. Er kletterte über mich und streckte sich einmal im Zimmer. Er stand nun vor dem Bett und streckte mir die Hand aus.
"Kommst du?", fragte er. Ich griff missmutig seine Hand und stieg auch aus dem Bett. Nun standen wir voreinander. Ich schaute ihn unsicher an. Ich wollte nicht raus gehen, mich aber auch nicht unbedingt mit Harry in seinem Zimmer verstecken. Ich hatte irgendwie Bammel, was vor der Zimmertür passieren würde.
"Wir schaffen das.", meinte Harry, der meinen Blick wohl richtig gedeutet hat. Er umarmte mich noch ein letztes Mal kurz, bevor er die Tür aufmachte und mir voraus ins Wohnzimmer ging.
"Kathi!", Liam kam sofort auf mich zu und umarmte mich. Noch in seiner Umarmung schaute ich zu Harry, der mich schief grinsend von der Seite anschaute.
DU LIEST GERADE
Make a wish (One direction, deutsch)
FanfictionIch habe echt gedacht, dass alles aufgehört hat und ich endlich ein normales Leben führen kann. Mehr oder weniger normal, zumindest nicht mehr ständig in Angst. Ich hoffe, dass das nur ein dummer Streich war.