Chapter 6

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Ich starrte entsetzt die Tür an, während ich versuchte, wieder zu Puste zu kommen. Ich war so außer Atem, dass ich nicht klar denken konnte. Ich konnte förmlich das Adrenalin durch meine Adern pumpen spüren. Ich drehte mich um und sah einen ziemlich erschrockenen Paul, der sich auf die untersten Treppenstufen setzte und seine Tasche in die Ecke schmiss. 

"Hast du das fucking Messer gesehen?!", fragte er entsetzt. "Der hatte ein scheiß Messer!"

"Was ist passiert?", fragten Harry und Niall fast gleichzeitig, als sie vom Wohnzimmer her auch zu der Treppe kamen. Ich war noch komplett außer Atem und stütze mich in die Seiten. Ich hatte plötzlich höllisches Seitenstechen. Als den beiden keiner antwortete, kamen sie die Treppe runter zu uns. Dabei wiederholten sie ihre Frage noch einmal.

"Uns ist jemand gefolgt.", meinte ich, während ich tief ein und aus atmete. 

"Wer ist euch gefolgt?", fragte Niall.

"Man konnte nichts erkennen. Er hatte komplett schwarze Kalmotten an und einen Kapuzenpulli. Aber er hatte ein Messer in der Hand.", meinte Paul. Niall und Harry drehten sich so, dass sie uns beide gut im Blick hatten. 

"Was?", fragte Harry entsetzt. 

"Der hatte ein scheiß Messer in der Hand! Wollte der uns abstechen?!", fragte Paul und stand wütend auf. 

"Ist alles okay bei euch?", fragte Harry und musterte uns skeptisch. Ich konnte diese Frage nicht mehr hören.

"Er hat uns nicht eingeholt. Uns gehts gut.", meinte ich.

Niall ging mit schnellen Schritten zu dem nächstgelegenen Fenster und meinte: "Hier draußen ist keiner mehr. Also zumindest keiner mit schwarzem Kapuzenpulli." Daraufhin kam er auch wieder zu uns.  

"War das der gleiche wie gestern?", fragte Harry plötzlich. 

"Woher soll ich das denn wissen? Ich hab ihn gestern nicht erkannt und heute war ich zu sehr damit beschäftigt, wegzurennen.", meinte ich und setzte mich auf die Treppe. 

"Zum Glück ist euch nichts passiert.", meinte Niall nur. 

Skeptisch schaute Harry zu Paul. Ich denke, er hat von ihm eine Gegenfrage erwartet, was gestern denn passiert sei. 

"Er weiß, was gestern passiert ist.", meinte ich deswegen. Harry schaute mich mit einem ziemlich durchbohrenden Blick an. 

Wir gingen erst mal hoch, wo auch ein Teil der anderen waren. Wir trommelten alle zusammen und erzählten die Geschichte noch einmal, so das alle dabei waren. 

Liam schaute mich die ganze Zeit nur vorwurfsvoll an. Er hatte es mir ja quasi prophezeit und wollte nicht, dass ich heute das Haus verlasse. 

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Nachdem wir längere Zeit darüber diskutiert hatten, was das gewesen sein sollte und wir auch wieder ne ganze weile darüber philosophiert hatte, wer das war und warum das passiert ist, kamen wir an einem Punkt an, an dem wir uns im Kreis drehten. Als uns das bewusst wurde, war es schon 10 Uhr abends. Paul war immer noch da. Ich habe ihm auch angeboten, dass er hier schlafen könnte, weil ich ehrlich gesagt nicht wollte, dass er alleine noch da draußen herum lief. Er war sich deswegen aber nicht ganz so sicher. Erst als Liam auch meinte, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn er nicht mehr vor die Haustür gehen würde, zumindest nicht heute Abend und alleine, willigte er ein, hier zu bleiben. Wir setzten uns noch eine Weile vor den Fernseh, nicht alle, aber zumindest neben mir und Paul noch Harry, Niall und Liam. 

"Jetzt ist ja auch bald der Grand Colour Run...", meinte Paul scheinheilig und guckte mich grinsend von der Seite her an. 

"Ja nur über meine Leiche.", meinte ich und musste lachen. Wir hatten schon einmal bei so einem Lauf mitgemacht, aber es war sehr anstrengen. Und vor allem sehr spontan. Unser Team bestand aus Maria, Tom, Justin, Paul und mir. Es bestand aus drei Teilen dieses Rennen, also drei Läufen, die sich in ihrer Länge immer mehr steigerten. Ich bin eigentlich nur schnell eingesprungen, weil die anderen nicht genug Teilnehmer hatten und mich so sehr bekniet hatten, dass ich irgendwann zugesagt hatte. Seitdem waren wir jeden Tag laufen gewesen, was wir seit dem nicht mehr so regelmäßig machten. Spaß hatte es schon gemacht. Ich machte gerne was mit diesen Leuten, aber es war schon echt anstrengend gewesen.

Auf meine Aussage lachte Paul. 

"Wir überlegen, uns alle wieder anzumelden.", meinte er beiläufig.

"Achja? Mich eingeschlossen?", fragte ich erstaunt und verwirrt zur gleichen Zeit. 

"Natürlich. Ohne dich geht nicht. Ist doch wieder ein Team rennen.", meinte er und grinste. 

"Schön, dass ich davon auch mal erfahre.", meinte ich und schaute ihn böse an. 

"Justin meinte, wir sollten dich vor vollendete Tatsachen stellen, weil wir schon gedacht hatten, dass du und Maria dagegen sein werdet. Aber ich find das ein wenig gemein.", meinte Paul.

"Könnt ihr euch nicht mal einen anderen Sport aussuchen? Sowas wie schwimmen...", ich stockte kurz und überlegte. "Ne lieber doch kein schwimmen, ich bin ne Niete im Schwimmen."

Darauf konnten sich auch Harry und Liam das Lachen nicht verkneifen. 

"Ja am Besten machen wir einfach gar kein Sport.", meinte ich. Paul drehte sich so, dass er mich geradeheraus anschauen konnte und meinte: "Ach komm schon, das wird bestimmt lustig. Und so ein bisschen Sport schadet nie."

Nach einer längeren Diskussion meinte ich, dass ich es mir noch einmal überlegen werde. Die Jungs hängten sich ebenfalls mit in die Diskussion ein. Das fand ich schön. Meine Freunde kamen nicht oft zu uns nach Hause, weil sie befürchteten, sie würden unter meinen berühmten Freunden unter gehen. Sie hatten auch keine wirklich schöne Vergangenheit zusammen. Liam war mit den Jungs recht eng befreundet gewesen, jedoch durch seinen Auftritt bei dem X-Factor hatte das alles geändert. Er hatte nicht mehr viel Zeit für sie und generell wurde es schwierig, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Jungs waren etwas eifersüchtig auf ihn und auch auf seine berühmten Freunde und hatten angenommen, er würde sie durch seine neuen Freunde ersetzen. Aber das stimmte gar nicht. Er hatte zwar weniger Zeit, was wohl der Hauptgrund war, aber selbst die besten Freundschaften konnten sich auseinander leben. 

Deshalb fand ich es umso schöner, dass zumindest gerade Paul mit ihnen gut auskam. Wir unterhielten uns wie normale Menschen, einfach ein normales Gespräch.

Als wir uns entschieden, schlafen zu gehen, sagte ich Paul, dass er schon einmal vor gehen sollte. Er war schon einmal hier und wusste, wo mein Zimmer war. Ich holte schnell meine Bettsachen aus Harrys Zimmer. Als ich grade wieder aus dem Zimmer raus gehen wollte, standen Harry und Liam in der Tür. 

"Wie auf ein Kommando.", meinte ich gedankenverloren und eher für mich, als dass ich es laut sagen wollte, aber als sie sich daraufhin grinsend anschauten, wusste ich, dass ich das vielleicht etwas zu laut gesagt hatte. 

"Ist etwas?", fragte ich unsicher. 

"Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragte Liam. 

"Man ich kann das nicht mehr hören. Ich weiß nicht, wie es mir gehen soll. Wie soll es mir denn gehen?", fragte ich die beiden ratlos.

"Ich kann es verstehen, wenn du etwas durch den Wind bist. Aber falls etwas ist, dann kannst du immer zu uns kommen, okay?", fragte Harry. 

"Was ist los?", fragte ich, da Harry die Aussage so komisch betonte. 

"Die Polizei hat sich gemeldet.", meinte Liam und schaute unsicher zu Harry. 

"Ja? Und?", fragte ich, als keiner von beiden ein Wort sagte. 

"Sie haben Beweise...Fingerabdrücke...auf dem Brief zuordnen können.", meinte Harry und sein Blick wurde fast wütend.

"Das ging aber schnell. Und von wem sind sie?", fragte ich neugierig.

"Austin."

Okay das hat reingehauen. Entgeistert schaute ich die beiden an. 

"Ich habe es schon fast geahnt.", meinte Liam. 

"Achja?", fragte ich ihn. 

"Naja, indirekt...Austin ist der einzige, mit dem wir Streit haben.", meinte Liam. 

"Aber der Streit bezog sich doch immer auf mich. Nicht auf die anderen Mädchen. Irgendwie ergibt das keinen Sinn.", meinte ich nachdenklich.

"Ich hätte ihm sowas wirklich nicht zugetraut."

Make a wish (One direction, deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt