Harry nahm mir mein Handy ab. Er las die Nachricht laut vor.
"Wie ist das möglich?", fragte Niall.
"Es muss jemand sein, der dich kennt. Wie kann er sonst deine Nummer haben?", fragte Alex und schaute mich fragend an.
"Glaub mir, wenn ich wüsste wer das sein könnte, würde ich es nicht für mich behalten. Meine Freunde sind verschwunden. Es steht zu viel auf dem Spiel.", meinte ich.
"Das sollte kein Vorwurf sein.", meinte Alex. "Eher eine Frage. Hast du vielleicht irgendetwas vergessen? Irgendetwas übersehen?" Er schaute mich erwartungsvoll an.
"Auf den Geistesblitz des Jahrhunderts warte ich auch noch.", ratlos schaute ich auf den Boden. Glaubt mir, wenn ich wüsste, wer das den anderen angetan hat, würde ich keine Sekunde mehr zögern. Dann wäre derjenige jetzt safe schon gefasst. Aber immerhin hat der mich auch verfolgt. Ich wüsste niemanden, mit dem ich so einen Streit hätte, dass er mir sowas antun würde. Definitiv nicht. Austin hätte ich das noch am ehesten zugetraut, aber der war ja auch raus.
"Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Niall. Verzweifelung drang aus dieser Frage heraus. Austin protestierte immer noch dagegen, die Polizei einzuschalten. Harry war sich mittlerweile auch nicht mehr ganz so sicher, was noch passieren würde, wenn wir uns an die Polizei wenden würden. Mittlerweile war keiner mehr so überzeugt davon, dass es eine gute Idee war. Wir waren aber auch nicht überzeugt von der Alternative. Alleine auf uns gestellt? Das konnte ja nur schief gehen. Oder sehe ich das falsch?
Wir sind zu fünft. Er ist alleine. Aber er hatte es bis jetzt ja trotzdem immer geschafft, uns zu umgehen. Hatte er die anderen absichtlich entführt? Oder war die Wahl seiner Opfer nur zufällig? Wer ihm eben gerade spontan auf dem Flur über dem Weg gelaufen ist. Das war doch krank! Was hatte er mit ihnen vor? Uns Angst einjagen? Bei mir klappte es leider.
Minimal aber nur. Momentan war ich eher wütend. Hauptsächlich wütend und traurig.
Nachdem wir eine Weile darüber diskutiert hatten, ob wir der Polizei noch bescheid sagen sollen oder es lassen sollte, entschieden wir uns dafür, ihnen doch Bescheid zu sagen. Immerhin wurden Personen vermisst. Wenn das im Nachhinein rauskommen würde, dann würde die Polizei wahrscheinlich noch denken, dass wir mit in die ganze Sache verwickelt sind. Das wollten wir unter keinen Umständen. Da wir zwischendurch auch alle Hunger bekamen, bestellten wir noch Pizza.
Die Pizza traf zeitgleich mit den Polizisten ein. Diese nahmen ziemlich schnell unsere Aussagen auf und meinten dann, dass sie gerade nichts für uns tun können. Polizeischutz haben wir ja schon. Sie würden auch schon alles in ihrer Macht stehende tun. Nur kam mir das zu wenig vor.
"Und was sollen wir machen? Hier sitzen und ruhig Kaffee trinken?", fragte Niall aufgebracht. Ich setzte mich neben ihn und deutete ihm an, dass er ruhiger machen sollte.
"Am Wichtigsten ist, dass ihr jetzt nichts auf eigene Faust ermittelt. Wir haben momentan noch keine eindeutigen Anhaltspunkte. Wir tun unser bestes, die anderen wieder zu finden und den Täter zu überführen. Wichtig ist, dass ihr uns immer auf dem Neusten Stand haltet. Egal was passiert und egal wie oft er noch sagt, dass ihr die Sache für euch behalten sollt.", meinte Martin eindringlich.
"Also können wir nichts machen außer hier rumzusitzen?", fragte Niall noch einmal.
"Wenn ihr euch jetzt auch noch in Gefahr bringt, verbessert das die Situation auch nicht.", meinte Emily.
Irgendwie hatte sie Recht damit. Es klang zumindest so, als wenn es vernünftig wäre. Ach ich weiß doch auch nicht. Es herrschte eine atemberaubende Stille in diesem Raum. Martin meinte auf unser Schweigen, dass unsere Pizza bestimmt kalt werden würde und sie jetzt gehen würden. Aber ihre Handys immer auf laut haben und immer in Alarmbereitschaft wären. außerdem könnten wir uns immer an die Polizisten vorm Haus wenden. Das beruhigte mich wahrscheinlich ungefähr genauso wenig wie die anderen.
"Bleibt ihr heute Nacht hier?"
Die Polizisten waren gerade weg und wir haben mittlerweile aufgegessen. Ich hatte diese Frage gestellt. An Austin und Alex.
"Ich meine genug Platz haben wir hier ja.", meinte ich unsicher in die Richtung von Niall und Harry, die mich skeptisch anschauten.
"Ich weiß nicht...", fing Harry an, aber ich unterbrach ihn schnell wieder: "Harry was ist wenn er heute wieder auftaucht? Was ist, wenn er wieder vor mir steht? Was ist, wenn er es auf den Rest der Band abgesehen hat? Was ist, wenn ihr auf einmal weg seid, sollte ich einschlafen?", mir kamen so viele Fragen in den Kopf. Ich wusste nicht, ob es sicherer war, wenn die zwei hier blieben. Auf jeden Fall fühlte es sich so an.
"Je mehr desto besser.", meinte auch Niall.
"Ja, wenn es dir hilft dann könnt ihr bleiben.", meinte Harry. Er kam neben mich, nahm ein paar von den Pizza Kartons und ging in die Küche. Ich schnappte mir einfach mal die restlichen und ging ebenfalls in die Küche. Als Niall auch aufstehen wollte, meinte ich, dass ich das schon schaffen würde und keine Hilfe bräuchte. Ich wollte mit Harry alleine sprechen. Ich ging also in die Küche und da stand Harry am Tresen. Ich stellte die Kartons ab und ging zu ihm.
"Alles okay? Wenn du nicht willst, dass sie hier sind, dann können wir sie auch wegschicken.", meinte ich vorsichtig und legte ihm meine Hand auf den Rücken. Er schaute mich nicht an. Er schaute nur aus dem Fenster.
"Nein, ist wahrscheinlich besser so.", meinte er knapp.
"Wenn du nicht reden willst, dann gehe ich auch, wenn du lieber alleine sein willst.", meinte ich verunsichert.
"Nein Kathi, so ist das nicht.", meinte Harry. Er umarmte mich. Wieso umarmte er mich jetzt? Aber ich umarmte ihn ebenfalls.
"Kommt es dir nicht etwas komisch vor, dass Austin da auch mit reingezogen wurde?", fragte er leise in mein Ohr. Ich ließ ihn aus meiner Umarmung los.
"Was willst du damit sagen?", fragte ich skeptisch.
"Ich weiß es nicht. Aber was ist, wenn er etwas damit zu tun hat?", fragte Harry leise, so dass es auch ja keiner von den anderen hören konnte.
"Meinst du wirklich, dass er etwas damit zu tun haben könnte?" - "Ich weiß es nicht. Ich habe nur kein besonders gutes Gefühl bei Austin und seinem Bruder.", meinte Harry.
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Make a wish (One direction, deutsch)
FanfictionIch habe echt gedacht, dass alles aufgehört hat und ich endlich ein normales Leben führen kann. Mehr oder weniger normal, zumindest nicht mehr ständig in Angst. Ich hoffe, dass das nur ein dummer Streich war.