Prolog

4.3K 304 52
                                    

Elizabeth pov.

"Nein!", brüllte ich noch immer, "Ich werde meinen Sommer nicht bei einer deiner Schlampen verbringen!"

"Nicht in diesem Ton! Und etwas Landluft tut dir sicher gut. Die Stadtluft ist dir sowieso zu Kopf gestiegen."

"Oh ja, umgeben von Bauerntölpel, die nicht mal wissen was Versace ist! Sie wird sowieso nach zwei Wochen Geschichte sein!"

"Elizabeth! Geh rauf, pack deine Koffer und dann gehen wir!", entgegnete mein vater gereizt und ging in sein Arbeitszimmer.

"Ich hasse dich! Du ruinierst mein Leben!", kreischte ich und schlug mein Schlafzimmertür mit einem lauten Knall zu.

---

"Das kann der doch nicht bringen", hörte ich meine beste Freundin Anna sagen während wir per skype telefonierten.

"Ich weiß, dann bin ich umgeben von lautern Bauerntrotteln..gott Loseralarm much! Das ist echt zum kotzen! Ich habe jetzt schon dauer-migräne", antwortete ich.

"Tja ich fühl mit dir. Ruf mir jeden tag an und heul dich hässlich. Bis dann", verabschiedete sie sich.

"Ciao."

-----

Mit lauter Musik die meine Ohrfelle bestimmt bald beschädigen würde, stieg ich aus dem Wagen. Ja so sah das Land aus, hier war weit und breit nichts, würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn ein Gestrüpp vorbei gerollt käme, wie in den Westernfilmen die mein Vater so gerne mag.

Mit meinem Gucci-top, weißem Blazer,blauen Shorts und Pradaschuhen fühlte ich mich mehr als fehl am Platz. Dort stand nur ein verirrtes Haus mit einer Scheune neben an. Ein riesiges Maisfeld ragte auf der rechten Seite und ich wette, dass wenn man da reingeht man sich verirrt. Nicht, dass ich die Absicht habe dort reinzugehen. Auf der anderen Seite grasten Kühe vor sich hin und hatten diesen leeren Blick den man nur von Kühen kannte.

Die Stadt,-wenn man das als Stadt bezeichnen konnte, war mindestens fünf Meilen entfernt.

Da gab es eine Tankstelle. Eine Bücherreih. Ein All-night-store. Aber keine einzige richtige Boutique und einen Starbucks habe ich auch nicht gesehen. Wo soll ich den jetzt meinen Frappucino herkriegen?! Ist ja der reinste Horrorfilm hier, jetzt brauch ich nur noch eine Ledermaske und man konnte meinen ich wäre in Texas Chainsaw Massacre.

Ich schaltete meinen mp3-player aus und folgte meinem Dad ins Haus.

Eine junge Frau kam um die Ecke, sie trug eine hässliche Schürze über ihrer schlichte Bekleidung.

"George! Hoffentlich hattet ihr eine angenehme Fahrt und Lizzie schön dich endlich kennenzulernen, wir hatten das Glück ja noch nicht wirklich. Bist immer so schnell weg wenn ich bei euch war."

"Ja, ich gewöhne mich erst gar nicht an die Geliebten meines Vaters, dann wird der Abschied nicht so schwer", entgegnete ich fies grinsend. Spiel, Satz und Sieg.

Ich gebe denen 3 Wochen.

Sie schien etwas überrumpelt, fing sich aber schnell und lächelte: "Harry ist noch im Stall,aber er kommt gleich und hilft euch beim entladen des Gepäck."

Ah ja, dieser sogenannte Harry, bestimmt so eine hässliche Version von Dorftrottel. Orange Haare, die von Fliegen umgeben sind. Barfuß, Sommersprossen und Pickelübersäht. Eine unmodische Latzhose und so ein bescheuerter Hut auf dem Kopf. Mich schüttelts jetzt schon. Das hier sind definitiv Modeopfer dritten Grades. Das Wort "fashionable" ist hier auch ein Fremdwort.

"Lizzie, warum gehst du nicht Harry holen und er hilft dir dann beim entladen, so könnt ihr beide euch auch mal beschnuppern", Ich kotze.  Anne lächelte mir freundlich zu, und trotzdem hätte ich ihr am liebsten entgegnet, dass sie bei mir mit diesem Lächeln niemals weit kommen würde.

Aber stattdessen entgegnete ich:

"Was immer du willst Allie."

"Anne", verbesserte sie mich.

"Wie auch immer", murmelte ich und war schon aus der Tür.

Ich hätte andere Schuhe anziehen sollen...Hochhackige Schuhe sind nichts für den unebenden Boden hier.

Plötzloch trat ich in etwas feuchtes weiches. Oh.mein.Gott. Das ist doch nicht etwa...Kuhscheiße.

"Ew...ew...ew...das sind meine besten Schuhe!Verflucht nochmal!"

Umherfluchend lehnte ich mich gegen einen Zaun und zog meine Schuhe aus. Sieht so aus, als würde ich nun Barfuß wie ein bekloppter Hippie durch die Gegend gehen müssen.

"Haben sie sich verlaufen?", hörte ich eine dunkle Stimme neben mir.

Erschrocken, drehte ich mich um und sah einem Jungen entgegen. Ob Junge der richtige Ausdruck war, er sah eher  aus wie eine heiße Version von einem Farmer . Auf seiner Lockenpracht trug er einen Hut und sein Hemd war leicht offen, was mir einen Blick auf seine muskulöse braungebrannte Brust schenkte. Trotzdem, das ist wahrscheinlich der Stallbursche. Ich rümpfte die Nase ein bisschen und setzte eine seröse Miene auf.

"Ja, ehm ich suche nach Annes Sohn. Wenn sie unterdessen  wohl so gütig wären, das Gepäck zu entladen?", fragte ich ihn höflich lächelnd. Wie sagt man so schön, glückliche Bedienstete sind gute Bedienstete.

Sein verwirrter Ausdruck wich einem Amüsierten.

"Wie bitte?Seh ich aus wie ein Angestellter?"

"Najaaa...", ich zog das 'aaa' ," sind sie denn nicht der Stallbursche?"

Er runzelte die Stirn, was seine starken Gsichtszüge keineswegs beeinträchtige.

"Ah du bist die Tochter", wie er Tochter sagte...als wäre ich eine Seuche, "Ja also nein. Ich bin Harry und ich hasse es das zu sagen, aber wir haben leiiiider keine Gepäckträger wie du es gewöhnt bist Prinzesschen", sagte er sarkastisch," Und Prinzessin wier sind hier nicht auf dem Spring break sondern in Jordan Montana, es ist also keine schlechte Idee sich dementsprechend anzu ziehen. Oh und bevor ich es vergesse", er nahm den Hut runter", Wilkommen in deinem neuen zu Hause in den es so gar keine Angstellten gibt."

Damit ging er davon ins Haus.

Was für ein Rüppel!

Kiss me Farmerboy! // H.s. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt