27.Schock

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Lied: Human- Christina Perri (Austin and Kurt Schneider Cover)

Lesenacht: Second!

Ich stehe vor einer Box in der ein gutgebauter Dunkelfuchs steht. Nick streichelt den Wallach gerade sachte seine Flanke, was dieser genüsslich über sich ergehen lässt.

"Das ist Monte Negro, aber ich nenne ihn nur Monte.", stellt mir Nick sein Pferd vor. Ich trete ebenfalls etwas näher an den Wallach heran, und halte ihm meine Hand an seine Nüstern. Monte schnüffelt zunächst erst zweifeld an meiner Hand, schmiegt sich aber nach kurzer Zeit doch an meine Hand, sodass ich ihn problemlos kraulen konnte.

Nick schaut mich verwundert von der Seite an und erwiedere seinen Blick fragend.

"Du scheinst echt gut mit Pferden zu können oder?", fragt er mich. Ich zucke mit meinen Schultern. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich unbedingt besser mit Pferden könne, als alle andere hier. Vielleicht sehe ich in den Pferden weniger die Sportgeräte, als es zum Beispiel Gabriella und Marylin taten. Für mich waren die Pferde eine Bereicherung des Lebens und Lebewesen, die ich als Freunde betrachte. Keine Sportgeräte, die ich zu meinen eigenen Nutzen benutze. Wenn ich ein Pferd reite, sollte es nie ein Zwang für das Tier sein.

"Monte ist sonst nie so offen zu Leuten, die er nicht kennt. Die Stallburschen brauchten echt lange, bis Monte sie an sich herangelassen hatte.", spricht Nick weiter, als ich nicht die Anzeichen machte, noch etwas dazu zu sagen.
Jetzt sehe ich erst erstaunt Nick und dann den Wallach an, der sich immrnoch seelenruhig von mir kraulen lässt.

"Wirklich?", frage ich ihn zweifelnd.

"Ja im Ernst. Ich bin gerade selber echt erstaunt über sein verhalten gegenüber dir, aber er scheint dich auf Anhieb zu mögen."

Ein kleines Lächln überzieht meine Lippen, während ich weiter den Dunkelfuchs streichel. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das er sonst nicht so offen sei.

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Ich folge Nick noch zum Springplatz, wo er gleich Training haben würde. Monte trottet uns ruhig hinterher. Schon von weitem sehe ich die Sprünge auf dem Reitplatz und erkenne ebenfalls einige Reiter wieder. Als erstes springt mir wieder der kraftvolle Schimmel Fantastiko in die Augen, mit keinem anderen als Colan auf seinen Rücken. Ich wende schnellstmöglich meinen Blick von ihm, damit er mein Starren nicht bemerkt. Mein Blick fällt auf den hübschen Apfelschimmel von Marylin.  Der Wallach schreitet stets elegant um die Sprünge herum, und man sieht ganz genau wie sehr Marylin mit ihrem Pferd prahlt. 

Nick erkennt meinen skeptischen Blick auf Marylin."Marylin ist einfach, wie viele andere hier daran gewöhnt alles zu bekommen, was sie wollen."

Ich nicke ihm daraufhin zu, so ein Verhalten konnte ich dennoch nicht verstehen. Ich  hatte ebenso kein Leben in ärmlichen Verhältnissen geführt. Meine Familie war auch reich, aber nie habe ich irgendwas von meinen Eltern verlangt, was ich nicht wirklich zu hundertprozent brauchte.  Und dann deckte ich ebenfalls ein Teil der Kosten, indem ich arbeiten ging. Ich bezweifel jedoch, das so Mädchen wie Marylin je in ihrem leben selber Geld verdient hatten, außer Preisgelder auf Tunieren.

Als wir am Tor, der den Eingang zum Springplatz bildete, anhalten, dreht sich Nick nochmal zu mir um.

"Ich schwinge mich dann mal auf mein Pferd. Was hast du jetzt vor? Hast du auch noch Unterricht?", fragt er mich sichtlich interresiert.

"Ja aber erst in anderthalb Stunden. Ich werde so lange noch ein bisschen Hausaufgaben machen, denke ich." Nick schaut mich darauf zerknirscht an. "Komm mir bitte nicht mit Schule, schon bei dem bloßen Gedanken, was ich noch alles erledigen muss, wird mir schlecht." 

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