16.Lob statt Kritik

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Lied: How to save a life - Tyler Ward, MAX

Ich führte Falling Star zurück in den Stall. Meine Beine total wackelig und fast schwankend versuchte ich mich zur Box von dem Wallach fort zu bewegen.
Mrs. Mclard war wirklich eine harte Trainerin. Sie hat mich in allen Bereichen der Dressur getestet und das eine ganze Stunde lang.

Früher auf meinem Hof war eine Trainingseinheit eine halbe Stunde lang und jetzt nach so einer langen Pause eine doppelt so lange Trainingseinheit war einfach nur mörderisch. Ich merkte an jeden einzelnen Muskel in meinem Körper wie sehr ich doch den Sport in den letzen Monaten vernachlässigt hatte und könnte mich in diesem Moment dafür zich mal Ohrfeigen.

Die letzen Woche habe ich mich jeden Tag in meinem Bett verschantz und nichts für mich und meinen Körper getan und genauso das merke ich jetzt. Über die Leute , die behaupten Reiten sei kein Sport da sich ja "nur" das Pferd bewegen würde, könnte ich lachen. Wie affig, die sollten sich mal selber auf einen Pferd setzten und machen was wir tun.

Aber das ist jetzt eine andere Sache. Ich musste mich beeilen, Mrs. Mclard wollte die Stunde nochmal mit mir besprechen und mir ihre Eindrücke über meinen Leistungsstand äußern und ich wollte eigentlich nur noch ins Bett und deswegen das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Ich sattelte also Falling Star ab und verstaute alle Sachen wieder an den richtigen Platz. Claire und die anderen aus der Reitstunde hatten alle schon früher Schluss als ich bekommen und daher bin ich jetzt nur noch alleine im Stall. Draußen beginn die Sonne bereits hinter dem Horizont zu verschwinden und der Stall wurde in einen geheimnissvollen Licht gehüllt.

Mich schauderte es doch ein wenig hier um diese Uhrzeit allein zu sein, weshalb ich mich noch mehr beeilte mit Falling Star fertig zu werden. Ich striegelte den Wallach kurz einmal über und stellte ihn dann in seine Box um mich kurz danach zum Büro von Mrs. Mclard aufzumachen.

Ich versuchte mich so gut wie möglich an den Rundgang mit Marylin zu erinnern um den Weg zu dem Büro meiner Reitlehrerin zu finden. Als ich dann endlich die besagte Tür fand, hörte ich schon von weitem laute Stimmen aus dem Büro schallen.

Ich stand kurz vor der Tür und überlegte einfach zu warten bis sie ihr "Gespräch" zu ende geführt haben, doch mein Bauch zog sich so sehr vor Hunger zusammen und meine Beine waren auch kurz davor mich nicht mehr halten können, sodass ich einfach beschloss dennoch zu klopfen.

Mein Arm hob sich grade um anzuklopen, als die Tür plötzlich von innen aufgerissen wurde. Vor mir kam ein männliche Gestalt herausgeschossen, die sich einfach wortlos an mir vorbei drückte und dann im dämmrigen Licht verschwand. Ich konnte nicht viel bis eigentlich garnichts von ihm erkennen, da er ein Cap auf hatte, welches er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Das einzige was ich wusste, das er größer als ich und recht muskulös war.

Ich hielt die nun offen stehende Tür in meiner linken Hand und schaute etwas verunsichert in das Büro hinein. Das Büro war schön eingerichetet. In der MItte stand ein großer Schreibtisch an dem auch Mrs. Mclard saß und rund herum im Zimmer standen große Bücherregale reich gefüllt mit den verschiedensten Büchern. Hier und da standen eingie Bilderrahmen mit Bildern von Mrs. Mclard und verschiedensten Pferden. Genau hinter dem Schreibtisch waren längere Ablagen an den Wänden angebracht auf denen dei verschiedensten Pokale standen und eine Schleife nach der andere hing.

Ich sah wieder zurück zu Mrs. Mclard, die mich anscheinend noch nicht wahrgenommen hatte, da sie immernoch wie vor paar Sekunden mit den Kopf in den Händen gelegt auf ihren Schreibtisch starrt.

Ich räusperte mich kurz und sofort sah sie wieder hoch.

"Oh Mrs. Sidewalk, da sind sie ja. Ich habe sie garnicht kommen hören entschuldigen sie mich. Setzen sie sich doch bitte."

Ich nickte ihr kur zu und nahm dann auf den mir zugeteilten Stuhl Platz. Meine Beine bedankten sich sofort für die Sitzgelegenheit.

"Also was haben sie denn für ein Gefühl nach dieser Reitstunde?" fragte sie mich daraufhin.

Och nein bitte keine Selbsteinschätzung, in sowas bin ich grotten schlecht. Einem Mädchen mit nicht existierendem Selbstvertrauen nach ihren eigenen Gefühl zu fragen, ist mehr als unsinnvoll.

"Ehm, also ich kann das schwer einschätzen, weil ich nicht weiß was hier der Standard ist, Mrs. Mclard. Es hat sich auf jeden Fall eigentlich ganz gut angefühlt, mehr kann ich dazu nicht sagen.", antwortete ich ihr.

Ich sah in ihre Augen und konnte sehen wie müde und erschöpft sie war.

"Ja Mila", huch jetzt wieder beim DU?," ich weiß wie lange du nicht mehr geritten bist aus gewissen Gründen und hatte eigenlich daher auch nicht so große Erwartungen an deine Leistungen, aber ich finde du hast es dafür sehr gut gemacht. Natürlich fehlt dir einfach die Regelmäßigkeit und ein wenig das Selbstvertrauen, wenn du auf einem Pferd sitzt,",nicht nur wenn ich auf dem Pferd sitze," aber du hast eine besonders feine Hand, das konnte ich schon heute erkennen und das ist eine sehr gute Eigenschaft. Mach am besten weiter so ja?", spricht sie weiter und ich schaute sie mit immer größeren Augen an.

Hat sie mich da etwa gelobt? Damit hätte ich auch nicht im besten Falle mit gerechnet.

Und was weiß sie alles? Weiß sie warum ich hier bin? Wissen das alle andere Lehrer auch?

MIr wurde ein wenig schlecht bei dem Gedanken, da ich meine Vergangenheit hier nicht offen preiß lassen wollte. Nirgendswo mehr.

Ich wollte jetzt einfach nur noch zurück in mein Bett und mich in die Bettdecke einmummeln.

"Mrs. Mclard, ich danke ihnen für das positive Feedback und werde natürlich versuchen es so weiter hand zu haben. Aber wenn sie mich entschuldigen könnten, würde ich jetzt gerne zurück ins Internat. Ich bin echt sehr müde und erschöpft von dem heutigen Tag.", antwortete ich ihr freundlich.

Meine Reitlehrerin nickte mir verständlich zu.
"Natürlich, noch einen schönen Abend und ruhe dich aus. Morgen gehts weiter."

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