24.Nicht mit Fantastiko

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Lied: Weeknd - Mac Miller ft. Miguel

Colan's Sicht:

Ich schwang mich auf Fantastiko um mit ihm auf den Abreiteplatz zu reiten. Der Schimmel bebte bereits vor Vorfreude, denn er wusste genau was ihm gleich erwarten würde. Er war durch und durch ein Tunierpferd. Meine Mom hat ihm zu diesem geschaffen und ich kann mir gut vorstellen, wie der Wallach an die Decke gehen würde, würden wir ihm  in die eigentlich schon vollends verdiente Rente schicken.
Warscheinlich zwang mich Mom genau aus diesem Grund ihn jetzt auf den Tunieren zu reiten, da sie es nicht mehr schaffte oder wollte. Ach keine Ahnung. Mich kotze das einfach nur an.Klar ich konnte mit ihm jedes Tunier gewinnen, was ich wollte. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen überheblich, aber es stimmte.  Wenn man wusste wie man Fantastiko zu reiten hatte, konnte keiner ihn schlagen. Und da mir das Können von meiner Mom sozusagen in die Wiege gelegt wurden war, waren wir unschlagbar.

Aber genau das wollte ich nicht. Ich wollte kein Pferd reiten, welches schon fast alles von selber machte und genau wusste wie alles ging. Ich wollte eine Herausforderung. So etwas wie der schwarze Rappe, der mit mir jeden Tag aufs neue die Nerven raubte. Aber nein, natürlich musste meine Mutter mir davor eine Schranke stellen. Wie hätte ich es auch anders erwarten können. Es sollte immer alles laufen, wie sie es wollte. Sie wollte das ich erfolgreich werde. Nicht nur erfolgreich. Sie wollte das ich der erfolgreichste von allen wurde. Aber das interessierte mich nicht. Ja klar Erfolg war gut, aber nicht so. Nicht mit Fantastiko.

Genervt ritt ich den Schimmel warm, welcher immer mehr vor Vorfreude aufblühte. Von weitem höre ich Gabriellas schrille Stimme. Ich rollte genervt die Augen, auf die hatte ich jetzt wirklich gar kein Bock. Neben ihr ritt Marylin auf ihren millionenteuren Apfelschimmel genau in meine Richtung. Ich hielt Fantastiko an und schaute abwartend zu den beiden Mädchen. Sie kamen mit einem unechten Lächeln neben mir stehen und fingen schon an auf mich loszureden. Innerlich rollte ich nochmal genervt die Augen.

"Also Colan, ich wünsche dir ganz viel Glück. Aber nein Glück brauchst du ja garnicht, du machst sie so oder so platt. Was rede ich denn da?", fing sie an zu kichern. Wieso sagst du es mir dann? Dachte ich mir innerlich, aber sagte es nicht.

"Wie recht du hast.", antwortete ich ihr  stattdessen mit einem überheblichen Lächeln. Die beiden fingen daraufhin wieder an zu kichern.

Ja ich weiß, das klang jetzt sehr eingebildet. Aber ich hatte einen Status, den ich auch zu pflegen wusste. Ich war beliebt, wenn nicht schon der beliebteste der Akademie. Es hatte seine Vorteile, wenn man versteht, was ich damit sagen will. Einige nennen mich den "BadBoy" der Horse Akademie, wenn es das überhaupt gibt. Weil Reitsport und BadBoy? Ich weiß ja nicht. Allerdings hatte ich auch nichts gegen die Bezeichnung, sollen sie mich halt so nennen, war mir eigentlich ziehmlich egal. Wenn ich dadurch bekam, was ich wollte und den Respekt der anderen hatte, soll es so sein.

Die beiden Girlies vor mir, plapperten immer noch irgendwas auf mich ein, aber ich schaltete schon wieder auf Durchzug. Lange konnte ich so welchen Leuten einfach nicht zuhören.

Ich verabschiedete mich einfach von beiden, indem ich sagte, dass ich jetzt bald an der Reihe war. Dies nahmen sie ohne weiteres hin und wurfen mir noch beide ein verführerisches Lächeln zu, bevor ich mich von ihnen abwendete. Durch und Durch die Reittussis wie man sie aus dem Bilderbuch kannte.

Ich wurde von einem Organisator zum Eigang des Springplatzes gewunken und machte mich daraufhin auf den Weg zu ihm. Als ich mit Fantastiko auf den Springplatz ritt, musste ich ihn sehr zurücknehmen, damit er nicht gleich los sprintete. Lässig ritt ihn ihn durch die Sprünge und sah mir den Parkour nochmal genauer an. Er war machbar, dachte ich mir. Mein Name und der des Schimmels wurde aufgerufen und nachdem das Klingeln einer Glocke ertönte, gab ich Fantastiko ein wenig die Zügel frei und er presschte daraufhin sofort los, was ich natürlich schon gewohnt war. Typisch Fantastiko eben.

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