52.Das Haustunier beginnt..

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Der Wecker klingelte früh. Allerdings musste er mich nicht mehr aufwecken, da ich schon seit gut einer Stunde wach lag und nicht mehr schlafen konnte. Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust und das nicht erst seit ein paar Minuten. Erschöpft von der nicht erholsamen Nacht aber trotzdem mit einer aufgewühlten Stimmung richtete ich mich auf.

Heute war der erste Tag des Tuniers und ich merkte bereits jetzt schon wie meine Hände leicht auf Grund der Aufregung zitterten. Ohman, wie sollte das nur noch den Tag werden, wenn es schon so begann, dachte ich innerlich. 

Ich schaute zu dem anderen Bett in meinem Zimmer herüber und erkannte eine entspannte Claire, die sich genüsslich streckte. Wie kann sie nur so ruhig sein?

Als auch Claire sich langsam aufrichtete, strahlt sie mich mit einem breiten Lächeln an und flötete mir ein Guten Morgen entgegen. Augenblicklich fragte ich mich wieder wie jemand so früh am Morgen so gut gelaunt sein kann und dann auch noch wenn ein Tunier bevorstand.

Sie hüpfte aus ihrem Bett heraus und streckte sich nochmals. Dann fing sie auch noch an fröhlich zu pfeifen, während sie sich ihre weiße Hose und ihre Bluse von dem Stuhl neben sich griff und sich scheinbar auf den Weg zum Bad machte.

Ich beobachtete das alles wortlos.

Dann blieb Claire vor mir stehen und legte ihren Kopf leicht schief.

"Mila, was sitzt du denn noch darum. Raus aus den Federn. Genügend geschlafen. Heute haben wir viel vor! Oh, ich freue mich so, Haustuniere sind immer so aufregend!", sie wartete garnicht auf eine Antwort von mir, sondern sauste danach sofort in das Badezimmer.

Ich guckte ihr ungläubig hinterher und musste mir sehr ein trockenes Lachen verkneifen.  Als ob ich genügend geschlafen hätte. Wie gerne ich dies getan hätte. Doch Schlaf fiel bei mir schon seit einiger Zeit hinten über.

Doch dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt drüber nachzudenken. Ich teilte zwar nicht die Freude über dieses Tunier, wie es Claire tat, aber dennoch wusste ich, dass ich nicht ums Tunier drum rum kam. Leider..

Also stand auch ich langsam mit pochendem Herzen auf und schappte mir ebenfalls meine Tunierkleidung. In diesem Moment kam Claire bereits wieder aus dem Badezimmer. Glücklicherweise hatte sie noch gestern Abend geduscht, sodass es keinen Stau heute morgen im Bad gab. Bei mir hatte es gestern leider nur für eine Katzenwäsche gereicht, für mehr war ich mehr als zu erschöpft.

Also stieg ich jetzt schnell unter die Dusche, darauf achtend das ich wieder keinen Blick in den Spiegel warf. Denn ich wollte mir meinen schrecklichen Anblick ersparen.

Paar Minuten später kam ich wieder aus der Dusche und zog so gleich meine weiße Hose und die Bluse an, die wir gestern abend noch ausgesucht hatten. Ich föhnte meine Haare schnell und band sie mir hinten zu einem Dutt relativ ordentlich zusammen. Das müsste reichen.

Doch als ich aus dem Badezimmer schritt, merkte ich dass Claire da ganz anderer Meinung war. Sie stand vor der Badezimmertür bewaffnet mit einem Kamm in der einen Hand und zahlreichen Haargummis und Haarspangen auf der anderen Seite und grinste mich wieder breit an.

Stöhnend fuhr ich mir mit meinen Händen durch mein Gesicht und guckte meiner Mitbewohnerin mit einem geqäulten Blick an.

"Musst das sein?", fragte ich sie und zeigte dabei auf ihre Sachen in der Hand.

Claire fing an hektisch mit ihrem Kopf zu nicken. "Und wie das sein muss. Mila, das ist dein erstes Tunier an der Horse Akademie und da musst du so herausgeputz wie auch nur möglich sein. Damit dich alle sehen!", flötete sie nun begeistert.

"Aber..", wollte ich bereits ansetzten, doch wurde sofort unterbrochen.

"Kein aber. Husch Husch, setzt dich auf den Stuhl und halt still!", befahl mir nun Claire.

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