Meine Probleme mit Personen und was Alkohol damit zu tun hat

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Der Titel sagt es eigentlich schon: Es geht um Alkohol.
Und bevor ich von gestern Abend, bzw. Nacht anfange, muss ich erstmal ein bisschen was erklären.
Also, (bin ich die einzige, die so oft Sätze mich also anfängt, dass es sogar schon Deutschlehrer nervt?) ich bin gar kein Fan von Alkohol. Wirklich GAR NICHT. In der Familie von mir haben Alkoholprobleme tiefe Wunden aufgerissen und das wirkt sich natürlich aus. Ich hatte schon als kleines Kind mit den übelsten Pennern zu tun und war mit meinem hyperemotionalen, betrunkenen Vater alleine. Die Angst, dass Leute betrunken werden hat sich dementsprechend schnell bei mir entwickelt. Außerdem liegt es mir in den Genen. Wir haben in Philosophie ganz viel über die Vererbung von psychischen und physischen Problemen gesprochen und dadurch hat mich eine ziemlich harte Erkenntnis getroffen: Ich bin am Arsch. Auf gut Deutsch gesagt. Denn es ist verdammt nochmal vorprogrammiert, dass ich zu Depressionen und anderem solchen Shit neige. Das ist echt verdammt belastend.

Belastend... Da muss ich immer lachen, weil meine Friends und ich da so nen Insider haben.
Kennt ihr Balisto? Diesen Riegel? Naja, auf jeden Fall hat dann eine Freundin mal ein Bild in unsere WhatsApp Gruppe geschickt, mit eben diesem Riegel. Allerdings war das ein bisschen gephotoshopt (war ein Joke, ich war da nicht mal hell-wach, ok sry), sodass dieser Balisto nun den Namen "Belasto" trug. Darunter steht "Was soll das". Wir haben uns so kringelig gelacht.

Kringelig... Jetzt habe ich Bock auf Zimtschnecken (don't ask). Aber wisst ihr, was scheiße ist? Ich hab jetzt ne lose Zahnspange bekommen.
Ich dachte ja erst so: Yeey, endlich kommt dieses mundkaputtreißende (haha, dieser Ausdruck) Monster aus meinem wundervollen Antlitz (ich wollte erst Fresse schreiben).
Tja, zu früh gefreut: Die lose Spange muss ich schließlich zum essen immer raus nehmen. Wie zum F*ck stellen die sich das bitte vor?! Wenn ich in der Schule was essen will (ich habe zweimal die Woche 8 Stunden, das heißt ich esse in der Schule Mittag), dann friemel ich mir doch nicht ewig dieses... dieses Gebiss aus meinem Mund! Das ist ja abartig! Und das schlimmste ist, ich kann nicht mehr easy zwischendurch mal was snacken, weil dazu müsste ich das ja auch rausnehmen. Ich glaube, ich werde verhungern.

Ok, jetzt bin ich irgendwie komplett abgeschweift. Sry. Auf jeden Fall habe ich ja gesagt, dass meine psychischen "Schäden" praktisch vorprogrammiert sind. Das heißt, während bei anderen der Normalzustand glücklich ist und sie zu gegebenen Umständen traurig/wütend/whatever werden, ist es bei mir so, dass ich im Normalzustand verzweifelt/traurig/emotionslos bin und es sich anfühlt, wie eine verdammter Kampf ums Glücklich-Sein. Toll. Danke dafür iBlali (oh man, ich bin echt YouTube geschädigt).
Worauf ich aber hinaus wollte, und jetzt liebe Leute, bin ich wieder beim Thema (Applaus bitte, danke), ist, dass auch meine Mutter in früher Kindheit unter dem Alkoholproblem ihres Vaters gelitten hat. Ziemlich doll sogar. Das heißt, dass diese Abneigung und meine Empfindlichkeit da auch schon von vornherein bestimmt war.
Darum habe ich bis ca. Anfang diesen Jahres in dem Glauben gelebt, dass in meinem Umkreis nur absolute Ausnahmen mal was konsumieren.
Naiv, ich weiß.
Ich bin 16 btw. und von daher ist diese Erwartung echt weit hergeholt.
Aber für mich war Alkohol immer immer einfach nur böse. Ich hatte Angst –nein PANIK– vor betrunkenen Leuten und wollte möglichst wenig damit am Hut haben.
Dementsprechend hat es mich dann gleichermaßen geschockt und unter Druck gesetzt, dass irgendwann irgendwie jeder schon was getrunken hat, in meinem Umkreis.
Ich meine, was habe ich erwartet?
Keine Ahnung, aber mir war es irgendwie nicht bewusst gewesen.
Mich hat das getroffen, wie als ich ganz am Anfang vom letzten Jahr erfahren habe, dass irgendwie jeder aus meiner Klasse, Verzeihung –jedes Mädchen– schon ihre Tage hatte und ich nicht.
Ich fühlte mich einfach komplett zurückgeblieben.
Dumm, ich weiß und blabla man soll sich doch von sowas nicht unter Druck setzten lassen und alles. Das ist nunmal nicht so leicht in dieser schweren Phase des Lebens.
Da fing es dann auch an, dass ich mich mit Weed auseinandergesetzt habe. Ich habe mich ultra darüber informiert und wollte es ausprobieren, damit ich wenigstens bei einer Sache mal eine der ersten bin.
JAJAJA, ICH WEIß, DAS IST SCHWACHSINN.
Es hat sich aber bis heute nicht ergeben. Und das ärgert mich an sich schon.
Noch mehr ärgert mich aber, dass jetzt schon wieder so viele andere damit erste Erfahrungen machen und ich schonwieder nicht. Ich könnte heulen, wirklich. Über mein kindisches Verhalten noch dazu.
Meine Güte.

Jetzt habe ich schonwieder den roten Faden verloren -_-

Naja, dann habe ich ungefähr vor einem Monat das ERSTE MAL mehr getrunken als nur n Schlücksche. Und gestern Abend das zweite Mal –in meinem gesamten Leben.
Jetzt wo ich das so schreibe, bin ich irgendwie stolz darauf, dass ich es so lange ohne ausgehalten habe (das klingt wie Entzug, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine).
Naja, die Sache ist aber die: Ich übertreibe.
Also es gab bei beiden Feiern nichts hartes.
Trotzdem war ich irgendwie beide Male betrunken, weil ich VIEL MEHR als alle anderen getrunken habe. Und damit war ich dann auch so ziemlich die einzige.
Ich glaube, ich war die einzige.
Jetzt fragt man sich (und ich auch, glaubt mir): Warum, wenn ich so eine Abneigung gegen Alkohol habe, warum übertreibe ich dann so maßlos??
Tatsache ist, ich weiß es selbst nicht.
Aber das finde ich noch raus!
Hoffe ich

Das hatte jedenfalls zur Folge, dass ich an dem besagten gestrigen Abend mit den anwesenden Leuten komplett Frieden geschlossen habe.

Und mit einigen hatte ich echt Stress.

Ich habe mir so viel Shit von der Seele gelabert, das tat echt mad gut.
Also, ein echter Vorteil.

ABER, Nachteil: Ich war super hyper duper emotional, peinlich und habe vielleicht auch ein bisschen ZU VIEL erzählt.
Zum Glück kann ich allen anwesenden Leuten vertrauen und es war ne kleine Runde.

Meine Probleme mit Personen haben also in zweierlei Hinsicht mit Alkohol zu tun:
1. Ich HABE Probleme mit Personen, weil SIE Alkohol konsumieren.
2. Ich LÖSE Probleme mit Personen, weil ICH Alkohol konsumiere.

Huh, 1000 Wörter.

Ist schon irgendwie paradox und ich weiß auch gar nicht, worauf ich bei diesem ganzen langen Text hinaus wollte, aber ich musste das mal ALLES loswerden.
Puh.

Gedanken, Gefühle und was weiß ich noch allesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt