Gedanken, Gefühle und was weiß ich noch alles

Mütter 3 und fehlende Kontakte

Erstmal: Hurra! Ich schreibe (obviously) wieder!
Ich wusste, irgendwann kommt wieder so eine Phase ^-^

Aaaaalso (da haben wir den gängigen Anfang wieder), ich habe mir vorhin so einen Chat mit einer meiner besten Freundinnen durchgelesen und bei einer Geschichte von ihr ist mir was aufgefallen, bzw. dieses Thema wurde für mich wieder präsent:
Außerhalb der Schule kenne ich so gut wie keine Leute und bin schon gar nicht mit denen befreundet.
Also (oh man, ich sollte mir das abgewöhnen) eigentlich schon, aber das sind ausschließlich Leute aus anderen Städten...

Na toll.

Mit denen kann man vielleicht Brieftauben hin- und herschicken, aber das wars dann auch schon wieder.

Ich stelle mir nun die Frage: Woran zum Henker liegt das?
Ist ja nicht so als würde ich auch Hobbys betreiben.
Ok, eins.
Tanzen.
Aber in zwei Gruppen.
Bei sowas lernt man doch normalerweise neue Leute und Freunde kennen, oda net?

Tu ich ja auch eigentlich, aber allein wegen den Altersunterschieden und genauso, weil irgendwie immer zwischen allen so ne gewisse Distanz herrscht und man ja eh seine Freunde da hat, sind die anderen aus den Gruppen eher so semi-geeignet.

Apropos semi: Bin ich die einzige, die fast an einem Lachflash erstickt wäre, als sie auf der Verpackung ihrer (veganen) Ravioli die Beschreibung "semi-frisch" fand? Alter, wer schreibt denn "semi-frisch" auf so Essen?! Ich meine: Ist ja nicht so, dass das irgendwie wenig ansprechend klingt.

Ok, back to topic:
Ich habe ansonsten noch so gaaaaanz leichten Kontakt zu Leuten aus der Grundschule.
Ich muss erwähnen, ich war auf der Waldorfschule und die geht ja von der 1. bis zum Abi. Also keine richtige Grundschule.
Aber ich bin ja nicht ohne Grund trotzdem nach der 4. Klasse aufs Gym gewechselt.
Dementsprechend kann ich auf engeren Kontakt zu denen echt verzichten.
Auf Insta folgen geht noch, da bleibt man immerhin auf dem Laufenden, wie die sich so entwickeln –echt wahnsinnig witzig und spannend!
Aber das reicht dann auch echt.
(Stellt euch vor, wie grauenvoll das ist, wenn man die irgendwo trifft. Ich wohne nicht gerade in ner Großstadt und von daher kommt das durchaus mal vor.)

Irgendwann ist mir dann aber auch klar geworden, dass ich Kontakte, die ich außerhalb der Schule hätte, gar nicht richtig würde pflegen können, weil ich dazu keine Zeit habe.
Doch, um genau zu sein, habe ich die Zeit sogar, aber jetzt kommen wir zum zweiten Teil dieses Titels ("Mütter 3 und fehlende Kontakte", do you remember?): Meine Mutter schränkt mich echt wahnsinnig ein, was Treffen mit Freunden angeht. Und dann wundert sie sich, warum ich so viel am Handy mit denen schreibe.
Es ist jedes verdammte Mal so ein Aufwand, sich mit jemanden zu treffen, weil ich vorher erst alle meine Pflichten erledigen muss.
Würg.
Sprich, nachdem ich durchgesaugt, meine (von mir absolut genervten) Wellensittiche bespaßt und meine Hausaufgaben gemacht habe, dürfte ich dann irgendwann mal zu Freunden. Dann muss ich aber auch um 18 Uhr oder am besten ne halbe Stunde vorher wieder @ home sein, weil ich dann ins Bad muss, damit ich gegen 19 Uhr zu Abend esse, weil sie IRGENDWO mal gelesen hat, wenn man später isst, sei das ungesund oder sowas. Ich muss dann auch um 21 Uhr im Bett liegen und Handy soll natürlich aus und dann wird geschlafen.
Das ich nicht lache...
Ich meine, kommt schon: Ich bin 16, keine 12 mehr.
Das heißt, ich kann nicht nach der Schule spontan mit Freunden in die Stadt und einfach mal den Nachmittag zusammen chillen, bis 18 Uhr und HINTERHER die nötigsten Hausaufgaben machen, wie normal erzogene Kinder.
Ja, ich weiß. Das ist zu sehr pauschalisiert. Aber ich wollte mal n Beispiel bringen.
Die Folge daraus ist dann wiederum, dass ich mich unter der Woche nie mit jemandem treffe.
Am Wochenende geht der struggle dann weiter, weil ich, um mich Samstag mit jemandem zu treffen, am Freitag die Vogelvoliere schon putzen muss (ich hab am gleichen Tag auch noch Tanzen) und mein ganzes Zimmer noch dazu.
Da vergeht einem doch wirklich die Lust.
Und wenn ich mir diesen Aufwand dann doch mal mache, treffe ich mich auch lieber mit meinen engsten Freunden, damit die mal was von mir haben, außer halt während der Schulzeit.

Erschwerend kommt noch dazu, dass das Wetter bei uns einfach IMMER so scheiße ist, dass man die Vorstellung mit Freunden in der Sonne am Hafen oder im Park zu sitzen auch in den Wind schießen kann.
Im wahrsten Sinne.
Wozu haben wir hier eigentlich haufenweise Strände, wenn es sogar im "Hochsommer" zu kalt ist, sich in Bikini rauszulegen. Von Baden ganz zu schweigen.
Hier darf der Klimawandel echt mal zuschlagen und kann stattdessen die armen Eisbären in Frieden lassen.

Dann gibt es ja noch Leute, die in den Ferien in Hotels andere Jugendliche (ich finde es muss mal n cooleres Wort für Jugendliche geben, Teenies tuts auch nicht mehr) kennenlernen.
Tja, wir fahren leider nicht in den Urlaub, weil wir uns das nicht leisten können, also ist die Möglichkeit auch futsch.
Meine bestehenden Freundschaften kann ich aber in den Ferien auch nicht pflegen, weil ich da eigentlich immer zu meinem Vater fahre.
Das klingt jetzt, als wäre es ne Last, dabei suche ich mir das ja aus.
So viel freie Zeit mit meiner Mutter zu verbringen, würde einfach gar nicht gutgehen.
Aber wenn ich bei ihm bin, verbringe ich nunmal auch eher Zeit mit meiner Familie väterlicherseits (er und meine Halbgeschwister), als irgendwie zwanghaft zu versuchen Leute in meinem Alter anzulabern.
Zumal ich mich das NIEmals trauen würde, weil ich viel zu viel Schiss vor Berliner Coolkids habe.
Ne, aber for real: Fremde Leute ansprechen ist echt gar nicht meine Stärke, obwohl ich eigentlich ein eher extrovertierter Mensch bin.
Da sieht man es wieder:
Introvertiert heißt nicht gleich schüchtern. Du kannst nämlich auch introvertiert und schüchtern sein, das kommt dann noch erschwerend dazu, oder, wie in meinem Fall, extrovertiert, aber schüchtern.

Ich weiß jetzt auf jeden Fall nicht so richtig, wie ich was an meiner Situation ändern soll, aber ich denke, ich spreche da einfach (oder weniger einfach) mal mit meinem Muttertier drüber. Vielleicht ergibt sich da dann ja eine ganz einfache Lösung.

Und heute denke ich mal an den Musiktipp:
Kynda Gray ~ Nicht du