Ein schneller Krieg

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„Mhhh...was ist den Zafira?" Marcus schaute seine Freundin verwundert an, als sie den Kuss abbrach. Er wusste nicht was das sollte doch irgendwie schien der Blick seiner Freund fest an einem Punkt zu hängen der hinter ihm lag. So drehte er sich vorsichtig um und musste mit Entsetzen fest stellen, dass hinter ihm sich eine gigantische Rauchsäule in den Himmel erhob. Gigantisch war sie gewesen. Wieso hatte er sie denn nicht gleich bemerkt, Seine Augen waren doch sonst so gut.
Doch fragen konnte er sich auch ein anderes mal stellen, denn es galt nun heraus zu finden, wer der Urheber dieser schwarzen Säule war, die nun wirklich nicht von schlechten Elten zu kommen schien. Irgend etwas großes muss vor gefallen sein,. Vielleicht ein Waldbrand oder etwas ähnliches. Wenn das der Fall sein würde, müssten sie sofort zurück kehren und dies unverzüglich melden, denn ein Großbrand war nicht einfach so von zwei Nachtschatten zu löschen.
„Komm Zafira, wir sollten uns das genauer ansehen.", sprach er nur. Seine Freundin nickte nur starr und folgte ihm zur Felskante. Schnell hatten sie im freien Fall wieder die Form de Nachtschattens angenommen und flogen schleunigst zu der eben gewiesenen Stelle. Die Säule wurde immer größer, je näher sie darauf zu flogen. Sekunde um Sekunde. Augenblick um Augenblick wuchs sie heran, bis man nur noch eine schwarze Wand vor einem erblichen konnte. Zafira wusste nicht war sie sagen sollte. Sie hatten erst die halbe Strecke zu ihrem ziel zurück gelegt und waren immer noch beeindruckt von der Größe. Hier musste etwas von höherer Natur vor gefallen sein, denn so etwas konnte nicht so schnell von einem Drachen erzeugt werden. Nicht einmal, wenn der Wind gut stand. Also flogen sie weiter und machten sich etliche Gedanken, was dort sein könnte. Aber dann fiel es Zafira wieder ein. Da wo sie gerade hin flogen, war doch mal was gewesen. Das Haus, wo sie und ihre Eltern in Tagen, wo sie noch ein kleines Kind war, verbrachten, hatten sie schon längst überflogen, doch da vorne gab es doch noch etwas anderes. Als es endlich bei ihr Klick machte, stockte ihr der Atem. Beinahe hätte sie dabei vergessen, mit den Flügeln zu schlagen, sodass sie kurz an Höhe verlor.
„Zafira, was ist mit dir los? Geht es dir nicht gut? Sollen wir doch zurück fliegen und die anderen alarmieren?" Marcus gab einen besorgten Blick zu seiner Freundin. Sie hatte gerade wieder an Höhe gewonnen und war an seine Seite geflogen. Besorgt blickte sie Dethalon Sohn an, der nicht wusste, was mit diesem Gesichtsausdruck seine Freundin gerade sagen wollte. „Was ist denn nun?", kam es noch einmal von ihm voller Sorge. Er macht sich wirklich Gedanken um seine Freundin. Ihr sollte niemals ein Leid widerfahren. Er wollte sie beschützen und wenn es jetzt besser sein würde, dass sie lieber wieder umkehren würde, hätte er diese Option sofort eingeschlagen. Aber dann wand sie sich schließlich wieder zu ihm, als sie kurz zur anderen Seite geblickt hatte und fing an ganz verschüchtert zu sprechen.
„Do...Dort unten gab es mal eine Kolonie von Drachen. Mein Vater und ich hatten sie vor Jahren eingeweiht. Ich kann mich noch genau dran erinnern, da es an diesem Tag so heiß war. Das was da brennt scheint dir Drachenkolonie zu sein." Da sackte das Herz ihres Freundes in die Hose. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sollte das etwa heißen, dass dort eine Kolonie von Hicks Reich angegriffen worden war oder sie einem tragischen Unglück zum Opfer fiel? Das konnte doch nicht sein. Oder etwas doch? Aber sicherlich hätten sie schon Alarm gehört oder einige Drachen wären voller Hast an ihnen in die andere Richtung zur Hauptinsel geflogen. Da musste etwas vor gefallen sein, was nicht nur die aus Holz gebauten Scheunen für die Drachen betraf, denn Zafira wusste, dass es auf dieser Insel keine Höhlen gab und für flüsternde Tode war das Gestein hier viel zu hart. Mit einen unguten Gefühl setzten sie den Flug fort.
Wenn niemand Alarm geschlagen hätte und auch sonst keine Drachen er getan hätten. Was war dann bitteschön dort vor gefallen? Waren sie etwa alle..? Nein daran durfte sie jetzt nicht denken. Diese Drachen waren zähe Burschen, die sich dort angesiedelt hatten. So schnell hätten sie sicherlich nicht aufgegeben. Und sicher hätten sie auch das Heer alarmiert. Doch da war es wieder. Sie schienen angegriffen worden zu sein und niemand schlug Alarm. Das war schon sehr ungewöhnlich und zugleich sehr gruselig.
Zafira überkam ein kalter Schauer. Sie waren nur noch eine Meile von dem Ort des Geschehens entfernt und vielleicht würde sie bald ein unschöner Anblick sich ihr und ihrem Freund bieten, den sie nicht so schnell hätten verkraften könne. Doch es musste weiter gehen, denn sie wollten es heraus finden. Nie Neugierde überwog und sie mussten es. Sie würden es sofort Hicks melden, nachdem sie hier alles unter Kontrolle gebracht hätten. Und wenn sich heraus stellen würde, dass doch nur alles ein Unfall gewesen wäre und die Drachen einfach nur in eine andere Richtung geflohen waren. Um so besser.
Aber erst mal mussten sie den Ort untersuchen. Marcus schien nach dem Anblick nach auch nicht sehr begeistert zu sein, aber Zafira setzte einen entschlossenen Blick auf.
Sie wollte sicher ihn damit anstecken, damit er auch entschlossener an diese Sache heran gehen würde. Jedenfalls versuchte sie es.
Als sie nun endlich am Ziel angekommen waren und nur noch eine Baumkrone überflogen, breitete sich ein Anblick des Grauens aus. Die Scheunen waren bis auf die Grundmauern nieder gebrannt worden und kein Drache war zu sehen. Die große Rauchwolke, die sich in denn Himmel erhob, stellte sich jetzt als mehrere kleinerer heraus, die sich nur in etwas höheren Schichten zu einem riesigen Schwarzen Schleier vereinten, der alles in leichte Dunkelheit tauchte. Beiden fuhr es eiskalt über den Rücken. Bei Marcus sogar so intensiv, dass er dachte, er würde wieder ins Eis eingefroren.
Sie flogen eine Weile umher. Nur verbrannte Bäume, Sträucher und Häuser, in denen einmal Drachen gelebt hatten. Sie wollten doch alle hier ein glückliches und neues Leben beginnen und jetzt schienen sie alle vom Erdboden verschluckt. Wie konnte das sein. Hier lebten einmal über tausend Drachen und sogar eine Brigade der Drachenarmee war hier stationiert gewesen. Wie konnte das alles hier spurlos verschwinden. Kein Drache war zu sehen, nicht einmal sterbliche Überreste von Opfern eines Kampfe. Nicht. Einfach nichts. Als ob man sie alle entführt hätte. Schnell wurde aber beiden klar, dass dies unmöglich war, denn man konnte schlecht über tausend Drachen auf einmal entführen, denn dazu brauchte es mehr als fünfmal so viele Drachenjäger. Und seitdem Hicks Frieden mit den Menschen überall auf der Erde geschlossen hatte, wurden diese Jäger ebenso wie Mörder und Diebe als gesetzlose betrachtet uns selbst von den Menschen gejagt, da sie den Frieden störten. So gab es praktisch keine von ihnen und erst recht nicht so viele, die eine ganze Kolonie dem Erboden gleich gemacht hätten können, um anschließend über tausend Drachen mit nahmen.
Es war wirklich sehr mysteriös und man konnte schlecht abschätzen, wer zu so etwas im Stande gewesen wäre.
Angst umhüllte die beiden. Angst, dass auch dieses etwas, was hier gewütet hatte, auch auf den Rest der Königreiches der Drachen zugreifen könnte und sich jeden Drachen schnappte, den es kriegen konnte. Hicks musste alarmiert werden. Er würde mit dem Heer ausrücken und sicherlich eine Lösung finden. Zafiras Vater hatte mehr als 75.000 Drachen unter seinem Kommando, wenn es zum Erstfall kommen würde, doch jetzt waren sie nur beide alleine hier und Zafira bekam das unwohle Gefühl, lieber von hier so schnell, wie nur irgend möglich zu verduften.
Und sie war nicht die einzige, die es hatte. Selbst Marcus, der schon viele Grausamkeiten gesehen hatte, konnte nicht fassen, was hier vor gefallen war. Man hatte die Kolonie der Drachen wirklich planiert. Als ob etwas großes gewütet hätte. Vielleicht ein Roter Tod? Nein das konnte nicht sein Hicks hatte den letzten seiner Art vor vielen Jahrzehnten getötet. Und Marcus wusste, was dieses Geschöpft, was aus den tiefsten Winkeln von Ragnarök zu kommen schien sehr beeindrucken war. Er konnte einige hundert Drachen in seinen Bann ziehen, mit etwas Glück auch einige Tausende. Aber nicht so, dass sie ihre Heimat aufgeben würden. Rote Tode zogen es lieber vor sich es in den Nestern der Drachen heimisch zu machen, um sie schleichend zu hypnotisieren, was Jahre dauern konnte. Das hier musste schneller geschehen sein. Und er hatte mal von einem Wesen gehört, dass Drachen binnen von Sekunden seinen Willen aufzwingen konnte. Er hatte bloß den Namen vergessen. Sein Vater Dethalon hatte ihn mal in irgend einem Zusammenhang erwähnt. Irgend etwas mit Abmachung oder der gleichen. Aber mehr konnte er damit auch nicht anfangen. Aus seinen Gedanken wurde er schließlich unterbrochen, als Zafira auf sich aufmerksam machte,. Sie hatte sich ein wenig von ihm getrennt und war auf eigene Faust auf Spurensuche gegangen und sie schien tatsächlich einen Hinweis gefunden zu haben.
„Komm mal her und schaue das dir an." Sofort schlug Marcus einen neuen Kurs ein und folgte der weiblichen Stimme, die von seiner Freundin kam. Nachdem er einem verkohlten Baum ausweichen musste,hatte er sie erreicht. „Was ist denn? Was hast du gefunden?" - „Da.", kam es nur kurz und knapp. Im Flug stehend wies sie mit ihrer rechten Pfote auf einen gigantischen Fußabdruck, der sich schon mit Wasser gefüllte hatte. Marcus erschrak. So etwas großes hatte er noch nie gesehen. Nur ein Roter Tod könnte diese Spur hinterlassen haben. Aber sie schien zu klein dafür zu sein, oder etwa doch nicht? In der Größe nahmen sich diese Spezies und die andere Art, deren Namen Marcus immer noch nicht einfallen wollte, nicht viel. Aber ein Roter Tod konnte es nicht sein. Die waren ausgestorben. Mit großer Sicherheit. Marcus konnte sich noch genau erinnern, wie sein Vater sie alle bis auf eine Königin ausgerottet hatte. Und die wurde von Hicks getötet. Also konnte es nur diese andere Art sein. Ebenfalls ein Drache, sah jedoch ganz anders aus.
„Wir müssen zurück und deinen Vater alarmieren. Sofort." - „Ja, das denke ich auch." In Zafiras Stimme war Angst zu erkenne. Angst, dass dieses Wesen hier noch einmal zurück kommen könnte und vielleicht sie die nächsten Opfer gewesen wären.
Sofort nahmen sie Kurs wieder auf die Hauptinsel und flogen so schnell sie konnten. Hier konnte nur Hicks helfen...

EISHÖHLE WEIT IM NORDEN

„Endlich mein Schüler. Da bist du wieder und du hast reiche Beute mit gebracht." Lord Zephyr kniete vor seinem Meister, der ihn wirklich lobte. Der junge Nachtschatten lernte schnell die Kunst des Bösen und nun hatte er bei seiner ersten richtigen großen Mission gleich einen Volltreffer gelandet. Er war in das vereinigte Königreich der Drachen mit dem Bewilderbeast gestoßen und überfiel eine Kolonie von Drachen. Mit dem riesigen Drachen war es ein leichtes gewesen, alle dort in seinen Bann zu ziehen. Nun waren sie willenlos und sie würden ihm jeden Befehl blind gehorchen. Sowohl Dethalon als auch Zephyr.
„Danke mein Meister. Ich bin euch sehr dankbar." Er durfte sich wieder erheben und sah direkt in Dethalons Augen, die wieder diesen roten Schimmer in sich trugen, wie er ihn in alten Tagen seiner Macht gehabt hatte. Er hatte noch weitere zwei Monate ab gewartet, bis seine Kräfte sich vollständig entfalten werden würden. Nun war der Tag gekommen, an dem sie bald Rache nehmen würden. Mittlerweile hatte fast hunderttausend Drachen unter sich versammelt und es sollten noch einige mehr werden. Für die nächsten Tage waren weitere Beutezüge vorgesehen, um weitere willige Soldaten zu bekommen. Zephyr hatte den Auftrag, doch jetzt wollte der Lord ihm seine Pläne enthüllen.
Sie schritten in eine Kammer, die mit Karten voll gehangen war. Dethalon war noch mehrere Male zu seiner alten Festung zurück gekehrt und hatte alles, was damals der Zerstörung durch Hicks Drachenarmee nicht zum Opfer gefallen war gerettet. Darunter auch einige präzise Seekarten von ganz Nordeuropa.
„ So mein Schüler höre mir genau zu. Wir werden keinen direkten Angriff fliegen, denn das Heer von Hicks ist auch in der Unterzahl sehr mächtig. Wir werden uns nachts bewegen. Erst fliegen wir Richtung Westen, damit uns keiner sieht und schlagen dann einen Kurs gen Süden ein. Wir umfliegen so zu sagen das Königreich der Drachen und greifen dann aus dem Hinterhalt von Süden an. Es wird schnell von statten gehen, denn dort scheint, laut meiner Spione, die Verteidigung nicht so gut zu sein. Wir werden Berk und die anderen Inseln in wenigen Tagen überrannt haben. Mit dem Bewilder werden wir selbst die treuesten Drachen von Hicks auf unsere Seite ziehen. Es wird ein schneller Krieg sein. Ein Blitzkrieg..."

Der König der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt