Wenn der Tod an die Tür klopft

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Hastig hatte Hicks es geschafft fünfzigtausend Drachen an der Nordgrenze zu postieren, um zu schauen, wo die ab gebliebenen Drachen wären. Doch nichts. Nicht mal eine kleine Spur von ihnen und auch von diesem Bewilderbeast hatte man nichts gesehen noch gehört. Als ob alle samt verschwunden wären und das auf nimmer wiedersehen. Es war schon beängstigend für viele. Die Drachen durften nicht mehr fliegen und wenn sie es mussten, dann nur unter Sondergenehmigung und mit Geleitschutz. Anders ging es nicht.
Um die Akademie und um Berk machte sich Hicks jedoch keine so großen Sorgen. Berk lag viel weiter südlicher. Man hatte ja dort der Luftwaffe Bescheid gesagt und die sollte Patrouillen fliegen, damit die ihn vielleicht aufspüren sollten. Diesen gigantischen Drachen und vielleicht auch die anderen verschwundenen Drachen. Doch noch war nichts gefunden worden. Selbst Marcus, der überlegte, wo diese Drachen doch versteckt sein könnten und wo sich solch ein Vieh am liebsten wohl fühlte, hatte keine Ahnung mehr. Sie flogen einfach kreuz und Quer durch den Norden des reiches und konnten nichts finden. Hicks folgte seinen Anweisungen, denn der Freund seiner Tochter schien ein über diesen großen Drachen zu wissen. Besser als gar nichts, denn Hicks hatte keinen Schimmer, was für ein Monster dies war. Nur eins konnte Marcus ihm sagen. Es war vergleichbar groß wie ein Roter Tod. Hatte große Stoßzähne und eine graue Haut. Aber dann hörte es auch schon bei ihm auf und sie mussten auf den Zufall warten.
Nach vielen Stunden schließlich als es Nacht wurde, hatten sie immer noch nichts gefunden. Sogar mit Glutkesseln hatte man Das Meer mehrfach abgesucht, doch nichts gefunden. Es war schon merkwürdig, denn man hätte doch etwas finden müssen. Hier gab es genug unbewohnte Inseln mit gigantischen Höhlen, wo sich solch ein Bewilderbeast einen großen Hort bauen konnte mit vielen Drachen. Doch alle waren durchkämmt und nichts, rein gar nichts wurde gefunden.
Hicks hatte aber gesehen, was das Vieh alles angerichtet hatte. Er war mit Marcus noch einmal zum Ort des Geschehens zurück geflogen und hatte sich selbst ein Bilde von der Lage verschafft. Wie den beiden anderen auch zuvor konnte er nicht fassen, was da passierte war. Es sah so aus, als hätte hier eine ganze Legion seiner Truppen gewütet, doch das sollte nur ein Drache gewesen sein. Nicht das er diesen Giganten, den der gelbäugige Nachtschatten beschrieb keine Macht besitzen würde, doch solch eine Zerstörung konnte selbst nicht ein solch großer Drache vollbracht haben? Dann auch noch einer, der nur Eis spuckte? Nein. Die Brandspuren bewiesen etwas anderes. Sicher waren ihm Drachen auch schon gefolgt und das nicht zu wenige. Vielleicht hatte er schon eine Armee und er versteckte sich nur irgendwo hier.
Weiter nördlich wollte man eigentlich nicht heute fliegen. Die Suche wurde fürs Erste im reich weiter geführt und erst im Morgengrauen sollten sie weiter gen Norden aufbrechen.
Doch zur militärischen Führung, musste auch die Bevölkerung ruhig gehalten werden. Darum kümmerten sich Astrid und Zafira. Sie flogen ebenfalls von Insel zu Insel, um über das Problem in Ruhe und ohne Panik zu verbreiten, zu informieren. Das war zwar nicht ganz einfach, aber es musste getan werden. Denn Panik und Angst breitete sich unter den Drachen aus. Sie wurden bisher immer nur von außen her bedroht, doch nun hatte ein vermeintlicher Feind direkt aus der Mitte heraus zu geschlagen und das mit einer Gewalt, die man nicht so schnell verarbeiten konnte. Zafira uns Astrid taten wirklich ihr bestes, doch ganz bekämpfen konnten sie diesen Schauer nicht , der jetzt im Reich umher ging. Sie selbst hatten auch Angst. Angst, dass irgend etwas schlimmes passieren könnte. Und damit sollten sie gar nicht mal so viel Unrecht behalten...

BERK IM MORGENGRAUEN

Der nächste Tag brach auf der Insel an, die sich zu einer prächtigen Stadt entwickelt hatte. Die Warnung von Hicks, dass sich ein großer und gefährlicher Drache hier herum treibt, hatte man ernst genommen, und so patrouillierten die Soldaten der Luftwaffe mit ihren Drachen immer weiter, von wo man ihm hätte vermutet, wenn er Berk angreifen würde. Doch bis jetzt hatte man nichts gefunden und so ging der Alltag in der eigentlichen Stadt seinen gewohnten Gang. Waren wurden gegen Geld ausgetauscht. Der Fisch wurde gerade frisch von den Fischern zum Markt gebracht und auch die Jugendlichen ,die jetzt in der zeit frei von dem Unterricht auf der Akademie hatten, entspannten sich und schliefen noch tief in den Betten. Sie schliefen friedlich.
Ebenso taten es auch Haudrauf und Valka. Sie lagen noch im Bett, da sie jedoch aber ein Fenster hatten, was gen Osten ausgerichtet war, kitzelten schon die ersten Sonnenstrahlen, die über den Horizont kamen sie langsam aus dem Schlaf. Haudrauf rekelte sich in seinem Bett. Der rüstige alte Mann, der immer noch ordentliche Muskelpakete besaß kuschelte sich ein wenig enger zu seiner Frau. Die hatte sich ein wenig zur Seite gelegt, und musste schmunzeln, als ihr Mann mit seinem linken Arm ihr Hüfte umschloss. „Du scheinst wirklich kuschel bedürftig zu sein, oder?", kam es leise und sanft über ihre Lippen. Ihr Haar war inzwischen weiß geworden Im Gesicht konnte man erste Falten des Alters erkennen, doch sonst sah sie noch ziemlich jung für ihre 71 Jahre aus. Sie hatte ja auch noch einige dunkelbraune Stellen im Haar und konnte sich körperlich bester Gesundheit erfreuen.
„Darf denn ein Ehemann etwa nicht mit seiner Frau kuscheln?", kam es auf einmal von einer tiefen, jedoch zarten Stimme, die ein wenig mit verschlafenen Zügen geprägt war. „Ach du mein Haudrauf. Du kannst mit mir immer Kuscheln, wann immer du willst. 23 Jahre sind wir nun schon wieder vereint und immer noch liebe ich dich, wie an dem Tag unserer ersten Begegnung." Sie dreht sich zu ihm um und lächelte ihn an. Sie orangeroten Sonnenstrahlen, die über den Horizont lukten, ließen ihr Gesicht in einer Pracht aus warmen Farben erstrahlen. Haudrauf genoss es, wenn sie so miteinander lagen. Ihre Liebe war nie verflossen und nun waren sie schon so alt geworden. Er freute sich einfach für sie und für ihn, dass sie so ein glückliches Leben führen konnten.
Nach einigen weiteren Momenten, in denen sie die Zweisamkeit genossen hatten, beschlossen sie endlich auf zu stehen und sich das Frühstück zu machen. Hungrig waren sie schon ein wenig gewesen, denn gestern Abend war ihnen der Fisch angebrannt. Ja das konnte auch mal vor kommen. Haudrauf hatte ein wenig zu viel Holz in den Ofen gelegt und einmal nicht aufgepasst, schon war es passiert. Das nächste mal sollte er lieber Valka wieder kochen lassen. So gab es gestern nur ein wenig Brot mit Butter und noch einiges an gepökeltem Fleisch. Das musste dann ausreichen.
Haudrauf hatte sich längst erhoben, als Valka schon längst unten in der Küche war, um das Essen zu zubereiten. Der Wohntrakt in der Burg von Berk war nicht gerade sehr groß, doch brauchten Haudrauf und seine Frau nicht viel mehr. Wie sollte man das denn auch alles putzen? Also Valka auf jeden Fall nicht und Haudrauf? Der bekam schon das Stöhnen, wenn er mal von seiner Frau einen Staubwedel in die Hände gedrückt bekam, um seine Schwertsammlung zu putzen. Aber na ja, da musst man halt eben durch.
„So mein Schatz das Frühstück ist fertig." - „Komme schon meine süße.", kam es von oben und Haudrauf schritt schnell die Wendeltreppe zur Küche hinunter, an der sich ein Esszimmer angrenzte, welches nach Süden hin ausgerichtet war. Die Sonne schien schon um einige teile hinein und erleuchtete den Raum. Es war wirklich schon. Der nackte Stein wurde mit einer hellen Täfelung aus Holz überdeckt und Wandteppiche zierten diese. Eine schöne große Tafel aus solider Eiche, die sich der Fürst von Berk extra aus deutschen Gefilden zukommen lassen hatte, das es keine dieser Bäume auf Berk gab, rundete mit einigen Stühlen dieses doch eher gemütliche Zimmer ab. Glasscheiben sorgten an den Fenstern im Winter dafür, dass es nicht alt zu kalt wurde. Wenn das nicht ausreichte, dann gab es auch einen Kamin in jedem Zimmer. Und heute war es wirklich frisch und so legte Haudrauf gleich noch ein paar Scheite auf, bevor er sich an den Tisch zu seiner geliebten Frau setzte.
Gemeinsam mit dem Blick nach Süden ausgerichtet genossen sie ihr üppiges Frühstück. Kross gebackenes Brot und Fisch, so wie verschiedene Konfitüren und auch ein wenig zart geschnittenes Fleisch aus Aufschnitt gab es. Haudrauf ließ sich auch mal gerne ein Omlett machen, oder er machte es selber, denn das war so das einzige, was er kochen konnte. In den restlichen Gebieten der kulinarischen Kunst war er jedoch, und das musste er sich selbst eingestehen, eine Niete.
Nach gut einer Stunde waren sie mit dem mal fertig und machten sich daran, die Reste zusammen ab zu räumen und ab zu waschen. Dabei musste sie sich immer wieder in die Augen schauen und manchmal begegneten sich ihre Hände, wenn sie nach einem Teller greifen wollten. Es war wunderschön, jeden Tag mit ihr zu erwachen und neue Dinge auf Berk zu erleben. Haudrauf genoss einfach ihre Nähe und niemals hätte er sich vorstellen können, ohne sie zu leben. Zwar hatte er es fast zwanzig Jahre lang aushalten müssen, doch die letzten 23 waren der Traum auf Erden. Und genau so fühlte sich auch Valka. Sie mochte es sehr, wenn er sie in seine großen starken Arme nahm und mit ihr kuschelte. Sie liebte ihn und niemanden anderen auf der Welt. Nur ihn.
„Ich gehe noch schnell den letzten Teller hohlen. Bleibe du hier." - „Danke mein Schatz." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, als er sich noch einmal in das Esszimmer begab, wo noch die letzten Teller standen. Gemütlich und ohne Eile stapelte er die kleinen flachen Scheiben aus Keramik aufeinander und wollte gerade wieder in die Küche gehen, als er noch mal einen Blick nach Süden aus dem großen Fenster wagte. Die Sonne schien schon ein wenig intensiver herein, aber noch nicht so stark, dass er hätte seine Augen zusammen kneifen müssen. Er trat etwas näher zu der Lichtquelle hin, um diesen wirklich schönen Morgen betrachten zu können. Mit den Tellern in der Hand schritt er noch ein wenig weiter nach vorne, um auf seine Stadt herab zu blicken, wo schon reges Treiben herrschte. Na ja. Berk war eine Metropole unter jenen der Zeit geworden. Niemals hätte er sich erträumen lassen, dass mal sein kleines Dorf mit gerade mal einigen hundert Einwohnern, zu solch eine Stadt mit eigenem Krankenhaus, Einer Universität und anderem entwickeln würde und das in all den Jahren, seitdem sie Frieden mit den Drachen geschlossen hatten. Und mit Hicks hatte er einen Sohn, auf den er nur stolz sein konnte. Vielleicht würde er sie mal bald wieder besuchen, wenn diese Krise überstanden wäre. Was er immer auch da gerade an der Nordgrenze mit fünfzigtausend Drachen gerade trieb. Sicher würde er schon bald alles wieder unter Kontrolle haben. Da war er sich sicher gewesen.
Noch einmal betrachtete er den schönen Sonnenaufgang, als ihm irgend etwas am Horizont auffiel. Irgend etwas schwarzes. Es war aus wie eine Gewitterwolke, die sich mit hohem Tempo Berk näherte. Sie war wirklich dicht und von unglaublicher Größe. Wo auch Haudrauf nur hinschaute, er konnte am Horizont nur noch dieses schwarze Wand ausmachen. „Das wird aber ein heftiger Sturm werden. Ich werde mal die anderen warnen.", sagte er zu sich selbst und schritt schon etwas schneller wieder zurück in die Küche. Abwaschen könnten sie auch später. Er wollte lieber mal sehen, dass er der Stadt bescheid sagen würde, weil solch schnell ziehende Wolken sicher mit enormen Windgeschwindigkeiten ein her gingen. Schnell war er wieder zu Valka getreten.
„Wo warst du denn so lange. Hast du da oben Wurzeln geschlagen?" - „Nein meine Liebe. Da draußen nähert sich ein Sturm von Süden und ich hatte meinen Blick ein wenig dort haften lassen. Abwaschen können wir auch später. Wir sollten mal lieber die Stadt warnen, dass die alle niet und nagelfest machen sollen." - „na wenn du meinst, aber wehe du willst dich wieder vor der Hausarbeit drücken." Sie lächelte ihn kurz an, als sie gemeinsam die Treppe zum Empfangssaal herunter schritten. Auf einmal donnerte es.
„Das nenne ich mal nen Donner. Klang fast so, als ob ein Drache etwas in ein Haus geschleudert hätte." Haudrauf und Valka befanden sich auf dem Weg in den Saal und mussten eine weitere Treppe ohne Fenster nehmen. Hier wiesen Fackeln, die mehrere Stunden brennen konnten, den Weg nach unten.
Als sie schließlich unten angekommen waren, hörten sie es wieder rumpeln. „Na dass nenne ich wirklich mal einen Sturm. Wir sollten schnell die anderen warnen und helfen, beim fest machen von irgend etwas losem. Wir werden uns schon irgendwie nützlich machen können.", sprach Haudrauf zu seiner Frau.
Dann erreichten sie den Saal. Wieder rumpelte es und zwar heftiger. Haudrauf wollte aus dem Fenster sehen, um zu schauen, ob dieser Sturm schon wirklich über ihnen war. Doch dann sah er einen Drachen. Und noch einen und noch einen, wie sie alle am Fenster vorbei flogen. Das war schon merkwürdig, dachte sich der Fürst. Aber sie Stimmung kippte, als der letzte vom Fenster vorbei flog und den Blick auf einen Himmel frei gab, der nur aus Drachen bestand. „Bei Thor, was ist denn das? Ist das Etwa Hicks? Nein. Er würde nie mit seinem Heer hierher kommen?" - „Und vor allem WÜRDE ER NICHT AUF UNSERE BURG FEUERN!!!", brüllte auf einmal Valka, als ein Drache direkt in das Fenster schoss. Schnell riss sie ihren Mann zu Boden und suchte Deckung.
Der Feuerball traf auf das Glas auf und es splitterte mit einem gewaltigen Knall. Die Scherben flogen wie Geschosse durch die Luft und bespickten alles, in was sie eindringen konnten. Die große tafel in der Mitte des Raumes hatte es dabei besonders getroffen. Sie war übersät mit Glassplittern.
Rauch qualmte und hüllte einen Teil des Saals in Dunkelheit. Valka und Haudrauf mussten husten und gaben langsam den Schutz ihrer Bank auf. Sie erhoben sich und schauten sich das Maß der Zerstörung an. Dort wo einmal das kleine Fenster warm klaffte auf einmal ein gigantisches Loch.
Es pfiff den beiden kurz in den Ohren, als sie wieder das Gehör erlangen. Und was sie na vernahmen ließ ihnen das Blut in den Adern Gefrieren. Klägliche Schreie von flüchtenden Menschen und Drachen. Den Schrei eines Babys konnte man heraus filtern, bis dieser auf einmal verstummte. Immer wieder brüllten die feindlichen Drache lauthals und griffen mit voller Wucht die Stadt an.
Durch die große Öffnung konnten die beiden mit Schock, der tief sich in ihren Knochen verankerte, mit an sehen, wie sich eine dichte Wolke aus Drachen ,wie eine Traube um Berk senkte. Sie griffen alles und jeden an und entflammten die Häuser. Doch auch die Luftwaffe konnte man sehen, wie sie völlig überrumpelt von diesem Angriff versuchte die Stadt zu verteidigen. Das Rattern von Maschinengewehren und das Donnern schwerer Artillerie war zu vernehmen. Luftgranaten explodierten am Himmel und die Staffeln von Drachenreiten versuchten es so gut es ging, gegen dieses gigantische Heer von Drachen zu bestehen. Doch vergebens. Man konnte sehen, wie einige samt ihren Drachen auf einmal aufhörten zu fliegen und zu Boden stürzen. Das Brüllen von Soldaten war zu hören. Sie schrien aus ihrer Kehle. Verlangten nach mehr Waffen und Munition, denn sie konnten nicht stand halten. Eine Stellung nach der anderen wurde im Minutentakt überrannt. Was die Berkianer mit Technik meisterten, machten die Drachen einfach durch ihre Masse wieder wett. Man konnte nicht abschätzen, wie viele es waren. Vielleicht hunderttausend oder sogar noch mehr?
Aber warum griffen die Drachen überhaupt an. Und wenn sie nicht zu Hicks gehörten, zu wem dann? War es etwa dieser große Drache gewesen, von dem ihr Sohn sie gewarnt hatte? Sie konnten alle diese Fragen nicht beantworten. Geschockt und wie in einer Starre beobachteten die das Geschehen weiter. Wie Berk scheinbar seinem Untergang entgegen sah. Es grenze an ein Wunder, dass die beiden, an solch einer großen Öffnung ins Freie, nicht von einem Drachen entdeckt worden waren. Aber das sollte sich schnell ändern, denn die Tür zum Saal sprang auf und eine Person wurde durch den Rauch hin sichtbar.
„Wie es mit scheint, ist das die Behausung von dem Fürsten von Berk, wie es mir jemand mitgeteilt hat."
Eine Silhouette wurde aus dem Rauch erkennbar und das ältere Paar wand sich von dem grasigen Anblick draußen ab. Man konnte Umrisse erkennen, doch stechend waren diese leuchtenden roten Augen, die schon jetzt einen Eindruck ungezähmter Bosheit erzeugten. Selbst Loki hätte sich bei diesem Anblick sicher in die Hose gemacht.
„Diese Stimme. Ich kenne sie. Das ist...das ist aber doch nicht möglich...", kam es stotternd von Valka die sich jetzt schützend an Haudrauf drückte. Der Fürst von Berk legte einen Arm um sie und schaute weiter auf die sich nähernde Person. Als sie gänzlich aus dem Schatten hervor getreten war, konnte Valka ihn erkennen. Aber wie konnte das sein? Er war doch tot. Hicks hatte ihn getötet. Hicks hatte Tiberius Arckanus Dethalon getötet.
„Dethalon.", sprach Valka es mit einer Furcht aus, die doch gleichzeitig etwas defensives, wie das Fauchen einer Katze an sich hatte.
„Oh Valka. Meine ehemalige Sklavin. Und das muss wohl dein Ehemann sein. Der diesen Bastard von Hicks in die Welt gesetzt hat." Sein Unterton war rau und schroff. Hatte jedoch etwas herablassendes und übermächtiges an sich. Als wären die beiden Personen vor ihm nur summende Fliegen für ihn. Und genau genommen waren sie das auch.
„Ihr seit sicherlich überrascht mich zu sehen, denn nun ja. Genau genommen war ich tot. Doch mit ein bisschen Hilfe wandle ich wieder unter den lebenden Geschöpfen dieser Erde." - „Was willst du hier?!", kam es wütende und gleich auch angriffslustig von Haudrauf. Dethalon schien bei dieser Frage einen regelrechten Lachanfall zu bekommen. Dieses krächzende Lachen, welches so stechend war, dass man es unter tausenden wieder erkennen konnte.
Er beugte sich nach hinten, richtete sich wieder und wischte aus dem rechten Auge ein kleine Träne, die ihm bei diesem Anfall von sadistischem Humor gekommen.
„Ich wollte eigentlich erst das Vereinigte Königreich der Drachen angreifen, doch dann habe ich mir überlegt, ob ich unserem allseits geliebten Hicks ein wenig Herzschmerz bereiten könnte." Und mit diesen Worten zückte er sein Langschwert. Haudrauf, voller Schock lief schnell mit Valka in eine Ecke, wo sich eine Kiste mit einer Schusswaffe befand. Doch Dethalon stürmte nicht auf die beiden zu. Er lies ganz entspanne mit langsamen Schritten auf sie zu. Das Schwert ausgebreitet schien es fast so, als ober er Macht über die bedien hatte, alles mit ihnen zu tun.
Haudrauf hatte schnell in die Kiste gegriffen und holte eine Pistole mit zehn Schuss Magazin heraus. Dethalon blieb ganz ruhig, als ob ihn das nicht interessierte. Dann auf einmal viel ein Schuss. Haudrauf hatte dem dunklen Lord direkt in die Stirn getroffen. Selbst einen für ihn müsste das tödlich ausgehen. Doch der springende Punkt war müsste.
Dethalon zuckte nicht einmal zusammen. Die Kugel sauste durch seinen Kopf, zerfetzte sein Gehirn und trat mit einem klaffenden Loch wieder hinten aus. Blut spritzte, als es passierte. Doch dem dunklen Lord kümmerte das wenig. Er schritt weiter unaufhaltsam auf die beiden zu. Die wunde, die eigentlich hätte tödlich sein sollen, verschloss sich sofort. Die Haare auf dem Kopf wuchsen ihn an den beschädigten Stellen nach und das Blut verschwand. Nur in wenigen Sekunden, hatte er sich vollständig regeneriert.
„Netter Versuch, doch einen leibhaftigen Gott könnt ihr nicht aufhalten." Beide sahen sich geschockt an. War dann nun ihr Ende gewesen. Gemeinsam wollten sie noch einen Fluchtversuch wagen. Sie rannten los, doch Dethalon war schneller.
Es erwischte Haudrauf zuerst, als er blitzschnell vor ihm stand, als er rennen wollte und durchbohrte ihn mit seinem Schwert.
„NEIN!", schrie auf einmal Valka voller Schock. Was passierte da gerade. Da musste doch ein schlimmer Traum sein. Wie konnte das nur sein. Sie wollte sofort aufwachen. Aber es ging nicht. Es war real.
Haudrauf sackte auf dem Boden zusammen, als Dethalon sein Schwert wieder aus ihm heraus zog. „Und nun zu dir Valka meine schöne."
Ehe sie einen Wimpernschlag machen konnte, stand er vor ihr. Das Schwert zum Ansatz bereit. „genau so wollte Hicks ein wenig Schmerzen bereiten. Er soll leiden, weist du. Nun ja es war schon dich gekannt zu haben, aber nun ja ich bin halt nicht der Typ für lange Abschiede." Mit diesen Worten rammte er Valka die Klinge ins Herz. „Warts nur ab...", waren ihre letzten Worte, als tot zusammen sackte und leblos auf dem Boden liegen blieb.
Dethalon hingegen klatschte sich in die Hände, als ob er Schmutz davon abklopfen wollte und sagte schließlich. „Erst Berk, Dann Hicks und sein Königreich und dann den rest der Welt..."

Der König der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt