Ein Lehrer ist mein Freund? | Bergluten [ABGEBROCHEN]

Kapitel 5

PoV Palle

Müde quälte ich mich am nächsten Morgen aus dem Bett und wankte ins Bad. Nach einer Katzenwäsche setzte ich mich zu meinen Eltern an den Esstisch und kippte mir ein bisschen Müsli auf den Teller. "Na, du siehst aber fit aus", witzelte mein Vater. Ich blickte ihn böse an und er begann zu lachen. Ich schlang mein Müsli schnell herunter und machte mich auf den Weg zum Bus. Suchend blickte ich mich um, doch Tim war noch nicht da. Enttäuscht vertiefte ich mich in mein Handy. Eine Nachricht von Basti: 'Und, wie war die Nachhilfe mit deinem Timmy?' Erschrocken blickte ich mich um. Tim war immer noch nicht da. Die Nachhilfe! Marie und ihr Lover! Ich musste ihm davon erzählen, aber wo war er? 

Der Bus fuhr vor und mir blieb nichts anderes übrig als mich noch einmal umzuschauen und dann alleine einzusteigen. Er war bestimmt schon da, weil er irgendwas vorbereiten musste.

Kaum kam der Bus an, stürmte ich auch schon hinaus und machte mich auf den Weg zum Lehrerzimmer. Ich musste es ihm erzählen. Plötzlich wurde ich von einem kräftigen Griff an meiner Schulter aufgehalten. Erstaunt drehte ich mich um und blickte in die Augen von Basti. "Pat? Ist alles okay? Du rennst hier wie ein Verrückter über den Schulhof. Hast du so eine Sehnsucht nach deinem Tim?" Der letzte Satz war deutlich ironisch gemeint. trotzdem wurde ich bei der Erwähnung des Namens 'Tim' rot. Ich schüttelte den Kopf und griff nach Bastis Hand um ihn mit mir zum Lehrerzimmer zu ziehen. Etwas irritiert folgte mein Kumpel mir. Im Lehrerzimmer angekommen erblickte ich den großen Jungen Mann sofort und ging schnell auf ihn zu. 

"Tim? Hast du kurz ein Zeit?"; ergriff ich das Wort. Verwundert drehte er sich zu mir. "In der Schule 'Herr Bergmann'. Was gibt's?" Ich holte mein Handy aus der Tasche und entsperrte es. "Patrick. In der Schule herrscht Handyverbot." Ich winkte einfach ab und öffnete meine Bilder. Kaum zeigte ich ihm das Bild, was ich am gestrigen Abend von Marie und dem Typen geschossen hatte, brach er förmlich zusammen. Basti stand der Mund offen. Rasch drückte ich ihm mein Handy in die Hand und murmelte ein "Seine Freundin". Bestürzt blickte er mich an und ich drehte mich wieder zu Tim. Dieser hatte seine Arme auf dem Tisch abgestützt und die Kopf in den Händen vergraben. "Wieso? Was hab ich falsch gemacht", schluchzte er. Bestürzt blickte ich zu Basti. Trösten gehörte noch nie zu meinen Stärken. Dieser zuckte einfach nur mit den Schultern und ging zu Tim. Behutsam legte er den Arm um die Schulter den Anderen. "Ich bin mir sicher, dass du der beste Freund bist, den ein Mensch bekommen kann. Sie ist einfach nur dumm" Tim schüttelte den Kopf. "Ähm, Tim, was ist los hier?", ertönte eine weitere Stimme. Basti und ich hoben den Kopf und erblickten einen weiteren Lehrer mit einer Cap mit Army-Muster. "Max! Marie!", schluchzte Tim. Der Typ richtete seinen Blick auf Basti und mich. "Ihr geht besser zum Unterricht. Ich kümmere mich um ihn" Wir nickten und machten uns auf den Weg zu unserem Klassenraum.

Dort wartete Freddie schon auf uns. "Wo wart ihr denn?" Basti symbolisierte ihm, er solle die Klappe halten und richtete sich an mich: "Pat? Was war das?" "Als ich gestern wegen der Nachhilfe bei ihm war...", begann ich. "Bei wem?", fragte Freddie. "Bergmann. Weiter", erwiderte Basti. Ich fuhr fort: "da war seine Freundin da. Sie sagte, sie würde zu einer Freundin gehen und einen Filmeabend machen. Auf dem Weg zu mir nach Hause hab ich sie gesehen, wie sie mit dem Typen im Restaurant war. Ich wollte zuerst weiter fahren, aber dann haben sie sich geküsst. Ich will nicht, dass Bergi betrogen wird." Basti nickte. "Also ist das kein Photoshop aus Eifersucht?", fragte er. Ich sah ihn entsetzt an. "Nein" "Dann ist ja gut"

Der Gong ertönte und die beiden setzten sich auf ihre Plätze. Unser Lehrer betrat den Raum und ich blickte irritiert auf den leeren Platz neben mir. Wo war Tim?

Nach 20 Minuten betrat er den Raum. "Tut mir Leid falls ich störe", murmelte er. Rasch räumte ich den Platz neben mir von Schulzeug frei und blickte ihn die feuchten Augen des Großen. "Alles wieder okay?", flüsterte ich. Er nickte nur und wischte noch einmal über die Augen. 

"Danke", raunte er noch einmal...