I. proud to be

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Hogwarts,
1. September 1973

"She was unstoppable. Not because she did not have failures but because she continued on despite them."

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Proud to be

Meine Beine schmerzten immer noch von der ewig langen Reise, die ich sitzend in der roten Lok verbracht hatte. Meine Eltern hatten stets betont, wie sehr mir doch das elegante Hogwarts gefallen würde, die beste Schule für Zauberei und Hexerei, die man sich getreu meines Vaters vorstellen konnte. Hier würde ich lernen, meine Magie zu kontrollieren und geschickt und strategisch anzuwenden, um meine Familie stolz zu machen. Hier wäre alles geordnet und strategisch und zum Wohle der Zauberei.

Solange man nach Slytherin kam.

Doch bis jetzt machte mir das Schloss lediglich Angst. Die hohen Decken und die kalten Steinwände, die die Geräusche der Schüler wiederhallten, waren so anders, als alles, was ich bisher kannte.
Ich vermisste mein Zuhause, wo alles gemütlich, hell und warm eingerichtet war, wo Erinnerungen hinter jeder Ecke lauerten, um einen zum Lächeln zu bringen.

Mit Hogwarts verband ich nichts als Angst.

Es hatte bereits im Zug angefangen, als Regulus und ich, Schokofrösche essend, über unsere Wünsche und Erwartungen an Hogwarts geredet hatten. Wir hatten beide die schlimmsten Befürchtungen.

Regulus' großer Bruder, Sirius Black, war vor zwei Jahren bei seiner Einschulung, wider Erwartungen, dem Gryffindor, das Haus des Mutes, aber auch der verachteten Blutsverräter zugeteilt worden.
Seitdem war die Stimmung bei den noblen und auf ihre Reinblütigkeit stolzen Blacks angespannt; Walburga Black, eine unnatürlich steife und unfreundliche Person, verleugnete jede Verantwortung gegenüber ihres Erben, während Orion sich krampfhaft auf Regulus fokusierte. Wäre Regulus nicht nach Slytherin, das Haus, in dem all seine erfolgreichen und reinblütigen Vorfahren unterrichtet worden waren, gekommen, wäre der Ärger groß gewesen.
Es hätte keinen Erben gegeben.

Doch als die lange, streng aussehende Professorin, Minerva McGonagall, laut "Black, Regulus" gerufen hatte, und mein bester Freund von meiner Seite gewichen war, kalkbleich und zitternd, um zwischen den vier Tischen der Gryffindors, Hufflepuffs, Ravenclaws und Slytherins hindurch zu dem Stuhl zu laufen, auf dem er den Sprechenden Hut aufgesetzt bekam, gab es keine Zweifel mehr.
Nach weniger als einer Minute, in der der Hut tief über seinem Kopf hing und in Regulus' Innerem nach passenden Eigenschaften für eines der Häuser suchte, hallte ein lautes "Slytherin!" durch den gewaltigen Raum, in dem nach der Einteilung der Neuankömmlinge, das Abendessen serviert würde.

Zurückhaltender Applaus ging durch die Reihen, schließlich hatte niemand etwas anderes von einem Black erwartet, doch mein Blick war von dem verunsichteren Gesicht meines besten Freundes zu dem seines Bruders gewandert und für einen Bruchteil einer Sekunde meinte ich, etwas wie Enttäuschung und Mitleid durch die arrogante Maske des frühreifen Sirius zu erkennen.

Neben ihm am Gryffindortisch saßen seine Freunde, unschlüssig, ob sie klatschen sollten oder nicht und auch andere Schüler hielten sich zurück. Manche schielten zu Sirius hinüber, neugierig, ob der protestieren würde.

Die Angst, nicht ankzeptiert zu werden, stieg weiter in mir, schließlich war mein Name genauso unerwünscht, wie der von Regulus.

Pure blood - Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt