who cares more

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Hogwarts,
25. Mai, 1977

"The worst feeling in the world is when you know that you both love each other but still you just can't be together."

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who cares more.

Im vierten Jahr, in dem wir die großen Hallen von Hogwarts betreten hatten, hatte sich noch mehr entwickelt, als in den Jahren zuvor.

Severus Snape spaltete sich immer mehr von Lily Evans, aber auch von seinen Freunden aus Slytherin ab und es war überraschenderweise Lucius, welcher sich ihm annahm.

Da unser lieber Lucius nun zwischen uns und Severus hin- und herpendelte, hatten Regulus und ich viel Zeit, in der es nur uns beide gab.

Und wie hätte es anders sein sollen - wir waren vierzehn, jung und naiv und süchtig nach der Aufmerksamkeit, die uns Zuhause entging.
Jedes Wochenende, wenn er mich wieder nach Hogsmead ausführte, ich mich bei ihm unterhakte, wussten alle, außer uns, dass es sich um ein Date handelte.

Ich hatte ewig gebraucht, um zu bemerken, was ich für meinen besten Freund fühlte. Ich waren blind gewesen, vielleicht hatte ich mich sogar ein bisschen dagegen gewehrt.
Doch sein Lächeln, selbst seine pure Anwesenheit, hatten mich immer glücklich gemacht.

Der Tag an dem Regulus mir dann seine Liebe gestanden hatte, war keiner dieser romantischen Tage in Hogsmead, an denen wir lachten und jeden Tag in einen neuen Laden gingen.

Es war ein Mittwoch gewesen, für den Abend war Astronomie eingeplant, wodurch alle Schüler nachmittags vor dem Dunklen See ihre Zeit vertrieben.
Die Sonne hatte warmes Licht auf uns geworfen und lange, kühle Schatten zogen sich hinter den großen Bäumen auf dem Boden entlang.
Selbst die Blätter im Verbotene Wald glitzerten in der Sonne und ließen das gefährliche Gebiet nahezu sympatisch wirken.

Auch Regulus und ich waren zum See gelaufen, Lucius und Severus waren bei uns, und wir hielten Ausschau nach unseren Mitschülern.

Selbstverständlich fanden wir keinen einzigen Slytherin, aber dafür beinahe das ganze Haus Gryffindor, in der Mitte die herzallerliebsten Rumtreiber.

James Potter ließ sich feiern und es dauerte nicht lange, bis er uns, und vor allem Severus ins Blickfeld fasste.
Sein Mund verzog sich zu einem gehässigem Grinsen und vergeblich versuchte Remus Lupin ihn aufzuhalten.
Remus und Peter waren nett, nicht so gehirntot wie ihre beiden anderen Freunde, die sich einen Wettkampf im Blöd-sein lieferten.

Als Potter schon fast vor uns stand und Severus ein paar Schritte zurück wich, erreichten Worte mein Ohr, die mich unsagbar wütend machten.
"Tritt meinem Bruder bitte ordentlich von mir in den Arsch", hatte Sirius Black gerufen und das Wort, das ihn mit ihm verband beinahe hochgewürgt.

Regulus neben mir versteifte sich und in mir schossen Erinnerungen hoch. Erinnerungen, wie auch ich damals mit Sirius befreundet war, wie er und Regulus bei uns zu Besuch waren, wie wir kindliche Versprechen abgelegt haben, niemals erwachsen zu werden, niemals wie die anderen Erwachsenen zu werden.

Sirius hatte sich verändert. Er hatte sich von seiner Familie getrennt, war enterbt worden, doch ihm war nicht klar, zu keinem Zeitpunkt war ihm klar, was er damit angerichtet hatte.

Alles, was Regulus wollte, was er brauchte, war ein Bruder, der für ihn da war und mit dem er reden konnte, lachen und weinen. Doch Sirius war weg und behandelte seinen damals besten Freund nun wie Dreck.

"Wer weiß, vielleicht tritt dein Bruder ja auch Potter mächtig in den Arsch", brüllte Regulus neben mir und Lucius und ich sahen ihn überrascht an.
Es war das erste Mal, dass er sich gegen Sirius stellte. Er hatte seinen Bruder oft verteidigt.

Pure blood - Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt