but if I do

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Hogwarts,
03. November, 1978

"If you try to control everything and then worry about the things you can't control, you are setting yourself up for a lifetime of frustration and misery."

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but if I do

Regulus schien sich in den nächsten Tagen voll und ganz auf etwas anderes zu konzentrieren, als seinen Bruder. Es war, als wöllte er Sirius spüren lassen, was er davon hätte, wenn er seinen Bruder so behandelte. Denn Sirius wurde aus dem Krankenflügel entlassen, doch jedes Mal, wenn Regulus ihm über den Weg lief und früher noch gefragt hätte, ob es ihm besser ginge, traf Sirius' überraschter Blick nur auf pure Ignoranz.

Und wenn ich alleine war und Sirius auf dem Gang traf, und er auch alleine war, sah man für einen kurzen Moment ganz tief in seinen Augen einen Schimmer von Reue aufblitzen, wenn sich unsere Blicke trafen.
Doch dafür musste man so genau hinschauen, dass es die Anstrengung, danach zu suchen, nicht im Geringsten Wert war.

Die Stimmung war angespannt, nicht nur bei uns, sondern auch bei den anderen Schülern.
Angst vor einem weiteren Angriff schwirrte zwischen den Köpfen der Schülern umher, wie die penetranten Dampfwolken der Kessel in Zaubertränke und sie wollte einfach nicht verschwinden.

Dumbledore rechtfertigte sich fast jeden Abend und versicherte immer wieder, dass so ein Vorfall ein Ausnahmefall gewesen sei. Dass nie wieder so etwas vorkommen würde. Dass Auroren in Hogsmead und entlang der Schutzzauber von Hogwarts patroullieren würden.

Doch er konnte seine Vernachlässigung nicht wieder gut machen. Professor McGonagall und Professor Slughorn versuchten uns zwar nun, über den Dunklen Lord aufzuklären, doch selbst sie wussten zu wenig, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein.

Keiner von ihnen hatte ihn an diesem Tag mit eigenen Augen gesehen und obwohl man dem Direktor seine Nachdenklichkeit ansah, machte er keinerlei Anstalten, sich seinem Kollegium anzuvertrauen.

Also ergriffen einige selbstsichere Schüler die Initiative. Das halbe Haus Gryffindor und einige andere Kinder vereinbarten Treffen. Es gab Angebote für Freistunden, in denen ältere und ehemalige Schüler die Jüngeren in Verteidigung unterrichteten. Rawenclaws wältzten Bücher und versuchten herauszufinden, mit wem man es zu tun hatte.

Die anfängliche Trauer war vorbei und frischer, naiver Mut machte sich im Herzen von Hogwarts breit, während Regulus, Lucius und ich mit besorgter Miene beobachteten, wie der Optimismus wuchs.

Die Winterferien waren nicht mehr weit und bald würden wir zu unseren Familien zurückkehren. Jeder von uns würde Menschen wiederbegegnen, die wir nie wieder sehen wollten. Und zu einer sehr großen Wahrscheinlichkeit würde etwas passieren, dass es seit Jahren nicht mehr gegeben hatte:

Wir würden uns außerhalb von Hogwarts treffen.

Briefe mit dem Siegel der Blacks waren uns zusammen mit neuen Festroben geschickt worden, Familientreffen standen auf dem Plan für die Ferien. Und was das bedeutete, wollten wir uns gar nicht erst ausmalen.

Neid wanderte durch das Hause Slytherin, Neid auf die größten Reinblutfamilien, die nun eindeutige Privilegien genossen.

In Lucius' Brief von Orion Black war der Name eines Mannes im Ministerium geschrieben, der dem Schüler eine sichere Aussicht auf einen gut bezahlten Beruf sicherten.
Regulus' Einfluss als Erbe der Blacks wuchs, ältere Schüler unterwarfen sich seinem Willen, und niemand traute sich mehr, und anzusehen.

Lily Evans und James Potter tauchten unvermittelt und unerwartet wieder auf, kurz nachdem Gryffindor in einem Quidditchspiel gegen Rawenclaw verloren hatte und auch James packte sofort die süße Hoffnung. Er stellte das Team neu zusammen und übernahm selbst die Rolle eines Jägers, um die nächste Runde gegen Hufflepuff zu gewinnen.

Pure blood - Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt